...sie alle waren aus dem Echaztal!
An Pfingsten 1967 sind wir mit dem Fahrrad, bepackt mit Zelt, Gaskocher und Verpflegung ins Lauteral zum Zelten gefahren. Um in dem starken Straßenverkehr entsprechende Beachtung zu finden, haben wir entsprechende Sicherheitsbekleidung angezogen, nämlich rot-weiß gestreifte Dreitviertelbadeanzüge. Sicher sind wir daher auch in Gundelfingen angekommen und haben gleich am Ortseingang, direkt an der Lauter, eine tolle Wiese zum Zelten gefunden. Schnell waren unsere Zelte positioniert und aufgebaut da kam auch schon der Bürgermeister von Gundelfingen zu uns und behauptete, dass es seine Wiese sei und wir ihm das für sein Vieh zugedachte Gras nun zertrampelt hätten. Unser Freund Helmut, selbst Hobbylandwirt, konnte
ihn davon überzeugen, dass das Gras wieder "hinsteht". Für DM 10,00 als Entschädigung ließ er uns dann gewähren.
Da unsere Kochvorräte bescheiden waren, wollten wir das durch die "Besorgung" einer Henne
aus einem nahe gelegenen Hühnerverschlag verbessern. Leider gelang dies Rolf und Helmut nicht, doch der Zufall kam uns zu Hilfe. Sechs Enten sind die Lauter, direkt an unserem Standort vorbei geschwommen und so haben Dieter und Helmut die Gelegenheit genutzt um eine davon zu schnappen. Um der Aufmerksamkeit der zwischenzeitlich zahlreich gewordenen Lautertalbesuchern zu entgehen, sind wir mit unseren Fahrrädern und Gaskocher ca. 1 km
an der Lauter weiter gefahren und haben die Ente an der Lauter abgekocht, gerupft und
ausgenommen um sie dann abends an unserem Lagerfeuer zu grillen. Bei Rückkehr zu unserem
Zeltplatz standen auf ein Mal zwei Bergsteiger des Lautertals vor uns und behaupteten, dass sie
unsere Taten beobachtet hätten und diese zur Anzeige bringen würden. Wir hatten dies natürlich bestritten und damit gerechnet, dass die Polizei an Pfingsten Besseres zu tun hätte, als
eine Ente zu suchen. Vorsichtshalber haben wir die Ente mit Steinen beschwert und an einem
angeblich sicheren Ort in der Lauter versenkt um sie später zum Grillen wieder zu holen.
Allesamt haben wir uns kräftig getäuscht. Eine Stunde später stand das grüne Polizeibusle mit
zwei Beamten bei uns auf dem benachbarten Feldweg und haben die Ente gesucht und uns vernommen. Außer zwei Entenfedern haben sie nichts gefunden, aber die Zeugenaussage der
besagten zwei Bergsteiger stand gegen uns. Um einer Anzeige zu entgehen haben wir uns mit
der Polizei und dem Entenbesitzer darauf geeinigt,dass jeder von uns Sechsen DM 5,00 an die
Polizei und denselben Betrag an den Geschädigten bezahlen, also insgesamt DM 60,00, bezahlen
muss.
Als dann diese Aktion beendet war und die zwischenzeitlich sehr zahlreich erschienenen Lautertalbesucher und die Polizei wieder weg waren, sind wir auf die Suche nach unsrer Ente
gegangen. Sie war weg! Einfach durch die starke Strömung der Lauter weggespült und von uns
nicht mehr gefunden worden. Aus lauter Enttäuschung und Frust über das Geschehene haben wir den Platz geräumt und unsere Zelte dann in der Nähe von Mägerkingen neu aufgeschlagen.
Leider gibt es über diese Pfingsterlebnisse 1967 keine Fotos.
Beorgung Pressebericht: Dieter Bertsch
Wunderschöne Geschichte, lieber Werner
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