Samstag, 31. August 2019

2019: In einem wenig ertragreichen Obstjahr erfreut man sich an einem "alten Storren", der wenigstens ein paar Äpfel hat.


Die Streuobstäpfelernte fällt in diesem Jahr dramatisch geringer aus als erhofft. 2018 betrug die Ernte 1,1 Millionen Tonnen. Dieses Jahr werden vom Verband der "Deutschen Fruchtsaftindustrie" gerade mal 350 Tausend Tonnen geschätzt.

Durch fehlende Niederschläge, zum richtigen Zeitpunkt, sind die diesjährigen Äpfel auch wesentlich kleiner. Ein fehlender Zentimeter im Durchmesser pro Apfel senkt das Erntegewicht um etwa 30 Prozent. Nach dem letztjährigen Superjahr brauchen die Bäume offensichtlich in diesem Jahr eine Erholungsphase.

Anmerkung, lt. Focus Online:
Der Sommer 2019 war nach 2003 und 2018 der dritttrockenste und sonnigste Sommer der letzten 30 Jahre.

Foto, vom 30. August 2019 + eArchiv: Dieter Bertsch

Freitag, 30. August 2019

Der im Jahr 1923 erbaute Friedhof auf der Halde fand damals bei den Unterhausenern keinen Zuspruch.


Der Friedhof auf der Halde ist im Jahr 1923 erbaut worden. Die Verlegung von der Johanneskirche weg auf die "Halde" fand zunächst gar keinen Zuspruch. Niemand wollte auf den steinernen Haldenäckern begraben werden. Gewünscht wurde vielmehr die Erweiterung des alten Friedhofs bei der Kirche, zumal dort ausreichend Platz gewesen wäre. Doch die Bodenbeschaffenheit, vor allem die Grundwasserverhältnisse, ließen dort eine Erweiterung nicht zu.

Erwähnenswert ist, dass die für die damalige Zeit sehr fortschrittliche und schöne Leichenhalle anfänglich nur sehr zögernd angenommen wurde. Damals blieben die Verstorbenen bis zur Beerdigung in der eigenen Wohnung. Auch nach Fertigstellung der Leichenhalle wurde dies noch einige Zeit beibehalten, weil die Angehörigen der Verstorbenen dem Vorwurf "sie können es nicht erwarten, bis der oder die Verstorbene aus dem Haus sei", nicht ausgesetzt sein wollten. Es dauerte einige Zeit, bis diese Meinung zurückgedrängt war und alle Verstorbenen nicht mehr Zuhause, sondern in der neuen Leichenhalle aufgebahrt wurden.

Die Einweihung des neuen Friedhofs und der Leichenhalle wurde am 20. Juli 1924 in würdiger Weise vorgenommen.

Text: Protokollauszug aus dem Lichtensteiner Gemeindearchiv
Fotoauszug aus einer Postkarte + eArchiv: Dieter Bertsch

Donnerstag, 29. August 2019

Juzeli 1986: Abstimmungsergebnis des Lichtensteiner Gemeinderats als DENK-MAL in Gips gegossen.


An die Anfänge des selbstverwalteten Jugendzentrums Lichtenstein (Juzeli) im Jahre 1979 und seine nunmehr ungewisse Zukunft erinnerten zahlreiche Jugendliche mit einer "Denk-Mal-Enthüllung". Auf den Rasen vor ihrem Jugendhaus stellten die Juzeli-Anhänger eine gelbe Tonne. Ein Holzbrett mit 14 schwarzen, vier roten und einer gelben Gipshand sitzt auf der Säule. Titel des hausgebackenen Kunstwerkes: "Die Abstimmung! Der Gemeinderat stimmt für das Juzeli 27.9.1979 - 1985". Die erhobenen Gipshände stehen für eine Abstimmung im Lichtensteiner Gemeinderat vor sechs Jahren. Damals ermöglichten die Volksvertreter den Jugendlichen den Einzug in das ehemalige Verwaltungsgebäude auf dem Fallscheer-Gelände in Unterhausen. Jetzt droht dem Jugendzentrum im November der Abriß. Einen Umzug in den Unterhausener Bahnhof hat der Gemeinderat mit den Stimmen der konservativen Ratsmehrheit aus Kostengründen abgelehnt. Die erhobenen Gipshände sollen die Räte nun zum Nachdenken veranlassen, meinen die Juzeli-Leute. Sie fühlen sich im Stich gelassen, werfen den Volksvertretern vor, die erfolgreich geleistete Jugendarbeit zu mißachten. Außer dem Bahnhof sehen sie zur Zeit keine Ausweichmöglichkeit für ihr Zentrum.

Bildertanzquelle: Reutlinger GEA / 1986                                                                                               eArchiv: Dieter Bertsch

Mittwoch, 28. August 2019

Vor 30 Jahren, im September 1989: 900-Jahr-Feier der Gemeinde Unterhausen.



Übrigens: Holzelfingen, neben Unterhausen und Honau ebenfalls ein Teilort der Gemeinde Lichtenstein, wird im Jahr 1220 erstmals schriftlich erwähnt. Darf man sich da auf eine 800-Jahr-Feier im nächsten Jahr freuen?

Foto: Ernst Buck / Drogerie Lichtenstein / Familienarchiv: Ruth Bader                                               eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 27. August 2019

Honauer Zahnradbahn - 1893: Inbetriebnahme.


Das Bild ist vermutlich im Frühjahr 1893 anlässlich von Probefahrten bei Honau gemacht worden. Es war die erste Zahnradlok, sie trug den Namen "ACHALM". Noch im gleichen Jahr1893 wurden von der Maschinenfabrik Esslingen (ME) drei weitere Loks mit den Namen „LICHTENSTEIN“, „GRAFENECK“ und MUENSINGEN“ geliefert.

Bei der Königlich Württembergischen Staatsbahn (KWStE) war es vorgeschrieben, dass die Lokomotiven vorwärts (Schornstein voraus) ihre Züge ziehen. Diese Zahnradloks hatten speziell konstruierte Kessel, um auch vorwärts, wie auf dem Bild zu sehen ist, von der Station Lichtenstein nach Honau hinunterfahren zu können. Das wäre mit normal gebauten Lokomotivkesseln nicht machbar gewesen. 


Hinter der Zahnradlok hängt ein dreiachsiger Personenwagen mit den Anbauteilen für eine Zahnradbremse, es fehlt jedoch noch das Zahnrad auf der mittleren Achse. Diese Zahnradbremsen wurden mittels Seilzug von der Lok aus bedient – es gab zu der Zeit noch lange keine Druckluftbremsen. Das Bild stammt übrigens aus dem Archiv der ME, heute Archiv Daimler Benz.


Obiger Beitrag wurde bereits am 17. März 2011 im "Bildertanz Pfullingen" veröffentlicht, dort eingestellt von Raimund Vollmer.

Text: Michael Staiger, Lichtenstein (Kommentar, vom 21. März 2011)                          eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 26. August 2019

Ein Gang zum Holzelfinger Rathaus führt durch diese hohle Gasse.


Foto, vom August 2019: Martin Schopf / Mitglied im GHV-Lichtenstein                                               eArchiv: Dieter Bertsch

Sonntag, 25. August 2019

Schwäbisch g'schwätzt: "Em a Gomba ka mr gömbla"!


Auf Hochdeutsch ist für den Schwäbischen "Gomba" der "Gumpen" gemeint. Im Sommer haben wir früher das der Echaz zufliesende Bachwasser mit Steinen, Ästen, Gras und Schlamm aufgestaut. Es reichte dann meist, dass man barfuss darin herumwaten konnte. Zuhause wurde man dann von der Mutter meist wie folgt empfangen: "Händ ihr wieder amol em Bächle gömblet, mr sieht's! Du siehst jo aus wie a Wildsau!!" Schön, dass dieses "Gömbla em a Gomba" auch heute noch praktiziert wird. Dazu braucht es keinen Abenteuerspielplatz!

Foto, vom 22. August 2019 / Reißenbach + eArchiv: Dieter Bertsch

Freitag, 23. August 2019

Württb. Kriegerbund Oberhausen: 1870 gegründet / ab 1933 bedeutungslos (aufgelöst).



Am 19.01.1949 erfolgte durch eine Kontrollkommission der Militärregierung eine strenge Überprüfung bezüglich der gewissenhaften Erfüllung des "Potsdamer Abkommens" in der Gemeinde (Erlass von Stalin, Truman und Churchill).

Obwohl der Kriegerbund, sowohl von Oberhausen als auch von Unterhausen schon längst aufgelöst war, wurde ein massiver Verstoß gegen das o.g. Abkommen festgestellt: Beide Traditionsfahnen wurden bei einer Rauminspektion entdeckt. Die Kontrollkommission hat die Fahnen beschlagnahmt und mitgenommen.

Quelle: "Schicksale 1945, Gerhard Junger".

Gruppenbildfoto, vor 1933 + eArchiv: Dieter Bertsch

Donnerstag, 22. August 2019

Im Januar 1986 - Lichtensteiner Jugendzentrum bringt Bürgermeister Ernst Braun aufs Plakat.


Großflächig macht das selbstverwaltete Jugendzentrum Lichtenstein (Juzeli) die Bürger in Unterhausen auf den bevorstehenden Abriß des Hauses aufmerksam. Seit einigen Wochen haben die Jugendlichen die Werbefläche einer Bushaltestelle an der Wilhelmstraße gemietet. Neben den gemalten Kopf von BM Ernst Braun sprühten die Jugendlichen mit schwarzer Farbe: "Jetzt wird's ERNST. Sogar unser Bürgermeister äußerte sich positiv über das Jugendzentrum" - in Klammern darunter: "Sagte der Landrat in der Abendschau".

Bildertanzquelle: Reutlinger GEA, vom 25.01.1986                                                                              eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 19. August 2019

Schwäbisch g'schwätzt: "A gschickts Bohnaregele".


Die linkswindende Feuerbohne kam ursprünglich aus Mittelamerika zu uns. Sie liebt die Feuchtigkeit und darf in keinem schwäbischen Garten fehlen. Um nicht täglich von Hand "Sprenzen" zu müssen, ist man über einen leichten Niederschlag froh, der langsam ins Erdreich einsickert. Dieses wird als "Bohnaregele"  (Bohnenregen) bezeichnet.

Im Herbst und Winter sind Bohnenkerne mit Spätzle, Saitenwürstle oder einem Stück mitgekochtem Rauchfleisch, ein schmackhaftes und sättigendes Mittagessen.

Foto, vom August 2019 + eArchiv: Dieter Bertsch

Sonntag, 18. August 2019

Steigbergsteigle: Kreuzenzian und Kreuzenzian-Ameisenbläuling (Fortsetzung des gestrigen BLOG-Beitrags).

Kreuzenzian / Foto: Dieter Bertsch

















Kreuzenzian-Ameisenbläuling / Foto: Wikipedia



Der Kreuzenzian-Bläuling ist eine wenig mobile und extrem standorttreue Schmetterlingsart, die an Kalkmagerrasen gebunden ist. Individuen weisen eine Flugdistanz von maximal 2,5 Kilometer auf. Ihre Flugzeit erstreckt sich von Mitte Juni bis Mitte Juli. Zu dieser Zeit legt das Weibchen am Kreuz-Enzian, der einzigen Raupennahrungspflanze, ihre weißen Eier ab. Hier ernähren sich die Raupen von den Staubbeuteln, Fruchtknoten und Samen der Blüte. Nach der dritten Häutung im Spätsommer lassen sie sich zu Boden fallen und von einer Art der Knotenameisen, in deren Nest eintragen. Dort werden sie als Brutparasiten bis zur Verpuppung im nächsten Jahr von ihren Wirten gefüttert. Dabei imitieren die Schmetterlingslarven zur Anpassung den Geruch von Ameisenlarven, zwischen denen sie liegen. Zudem erzeugen sie ähnliche Geräusche wie die Ameisenköniginnen, so dass sie bei Gefahr sogar bevorzugt gerettet werden.
Die Abhängigkeit des Kreuzenzian-Bläulings von Knotenameisen und Kreuzenzian auf den immer seltener gewordenen Kalkmagerrasen und seine geringe Mobilität erklären seine Bedrohungssituation. Deutschlandweit gilt die Art gemäß der Roten Liste als stark gefährdet.

Textauszüge: Wikipedia                                                                                                  Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Samstag, 17. August 2019

Dem Kreuzenzian und dem Kreuzenzian-Ameisenbläuling zuliebe: "Steigbergsteigle - eine dauerhaft gepflegte Wacholderheide mit Kalkmagerrasen".





Die Wacholderheide am Fuße des Steigbergs, zwischen zwei Tälern, wurde bis Mitte des letzten Jahrhunderts intensiv mit Schafen oder Ziegen beweidet. In den sechziger Jahren nahm diese Beweidung immer weiter ab und seit 1984 verwilderte die Weide schließlich komplett.
Ulrich Tröster, Jürgen Zimmerer und Jörg Wiedemann, die unterhalb der Wacholderheide die angrenzenden Wiesen bewirtschaften, beschlossen 2010, die „Wacholderheide wieder zu pflegen". Von 2011 bis 2015 bekamen sie tatkräftige Unterstützung von der damaligen Grund- und Hauptschule Lichtenstein. Nach der Schließung der Hauptschule sprangen 2016 mehrere Asylbewerber aus Gambia und dem Senegal ein und halfen dabei, die Fläche in Stand zu halten.

Ziel war es, dauerhaft eine offene, regelmäßig gepflegte Wacholderheide mit Kalkmagerrasen zu schaffen, in welcher Kreuzenziane wachsen können, was seit 2015 an manchen Stellen in diesem Gebiet gelungen ist. Damit hat der seltene Kreuzenzian-Ameisenbläuling - ein Schmetterling - einen Lebensraum und kann weiter überleben. In den letzten Jahren wurde die Wacholderweide stetig erweitert und die erforderlichen Pflegemaßnahmen fortgesetzt.

Wird im morgigen BLOG fortgesetzt!
Textauszüge: Internetrecherche 2015
Fotos, vom 14. August 2019: Dieter Bertsch                                                                 Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Freitag, 16. August 2019

Der Kaisermantel, ein typischer Waldschmetterling. Man findet ihn u.a. an den sonnenbeschienenen Hängen im Echaztal.


Der Kaisermantel ist an sonnigen Waldrändern, Waldlichtungen und an breiten, blumenreichen Waldwegen noch häufig anzutreffen.

Foto, vom 14. August 2019 / Lippentaler Hochberg + eArchiv: Dieter Bertsch

Mittwoch, 14. August 2019

Wer kann Angaben zu diesem Foto aus Holzelfingen machen?


Foto: Archiv des GHV-Lichtenstein / Herta Schnitzer, Holzelfingen                                                      eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 13. August 2019

Zwei Oberhausenerinnen, vom Jahrgang 1933.


Personen v.l.n.r.: Sieglinde Domnik, geb. Heinzelmann und Luise Häbe, geb. Preusch.

Foto, von 2014 / Archiv des GHV-Lichtenstein                                                                                      eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 12. August 2019

Sonntag, 11. August 2019

Südseeflair im "Honauer Bädle": Wurde da mit Muschelgeld bezahlt?


Personen v.l.n.r: Claudia Will, Beatrice Herrmann, Walter Saur

Foto / Beach Party 2019: Dieter Bertsch                                                                                                eArchiv: Dieter Bertsch

Freitag, 9. August 2019

Schwäbisch g'schwätzt: "G'vespert wär's Heute schnell - wenn's no au schau g'schaffet wär"!

Dazu passt auch: "Der (oder dui) goht liaber do no, mo's schau g'schaffet ischd, aber no et g'vespert".
Übrigens: Beim Bayern ist das "Vesper" die "Brotzeit". Diese Form der Nahrungsaufnahme kann man zu jeder Tages- und Nachtzeit zu sich nehmen, stets wenn einen ein Hungerfühl überkommt.

Foto, vom Juli 2019 + eArchiv: Dieter Bertsch

Mittwoch, 7. August 2019

Wenn im "Honauer Bädle" das Becken gesperrt ist, kann keiner ein "Wässerchen trüben".


Die auch im Schwäbischen gebräuchliche Redewendung: "Kein Wässerchen trüben können", geht auf die Äsop-Fabel vom Wolf und dem Lamm zurück, in welcher der Wolf das Lamm beschuldigt sein Trinkwasser verschmutzt zu haben.

Foto, vom Juli 2019 + eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 6. August 2019

Werner Vöhringer: Deine Freunde erinnern sich heute an Dich!




Werner Vöhringer gründete den Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein am 28. Juni 1989 und war bis zum Mai 2015 dessen Vorsitzender. Er war eine vielseitig engagierte Leitfigur des Vereins sowie ein treuer Freund. Er verstarb am 5. Februar 2016. Heute jährt sich zum 69. mal der Tag an dem er geboren wurde.

eArchiv: Dieter Bertsch


Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer (Werner vor Straßenbahnplakat 2011 in der Wilhelmstraße, Reutlingen)