Mittwoch, 31. August 2016

Heutige Wetterregel: "Sankt Raimund treibt die Wetter aus!"


Herzlichen Gruss an unseren Mr. Bildertanz: Raimund Vollmer.

Raimund hat Heute Namenstag! 

Sollte es entgegen allen Voraussagen trotzdem zwischendurch zum Regnen kommen, dann gilt:
"Rieselt nur ein kurzer Schauer, ist der Regen nicht von Dauer!"

Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 30. August 2016

Unterhausen, 1935: Die Ortsmitte bei der Johanneskirche - so war sie einst.


Das südlich des Johanneskirchenareals gelegene Gebiet war eine Gärtnerei, die bis 1909 dem Gärtner Christian Herrmann gehörte und dann vom Gärtner Hermann Wagner um 32.600 Mark übernommen wurde. Auf diesem Gelände stand ein 1883 erbautes Wohnhaus und ein 1884 erstelltes Gewächshaus.

Anläßlich einer Gemeindevisitation wurde angeregt, "bei Zeiten" nach einem Platz für die Vergrößerung der Begräbnisstätte bei der Johanneskirche zu sorgen. Nach einem Grunderwerb 1909 kaufte Schultheiß Haid zusammen mit der Firma Burkhardt 1914 die Gärtnerei (28,5 a um 11.700 Mark). Dieser Kauf wurde den bürgerlichen Kollegien erst nachträglich zur Kenntnis gebracht. Darauf hin wollten diese das Geschäft ablehnen. Als dann Schultheiß Haid  den Platz für sich behalten wollte, wurde der Kauf sofort anerkannt, mit dem Bestimmungszweck: "Zur Vergrößerung des Gottesackers".

Bewirtschaftet wurde die Gärtnerei weiterhin von Hermann Wagner. Nach mehreren erfolglosen Vorstößen der Firma Burkhardt, "um Öffnung der zukünftigen Straße zur Gärtnerei", trat Fabrikant Hermann Burkhardt 1920 mit einem neuen Vorschlag persönlich an den Gemeinderat heran, der dazu führte, daß erstmals ein neuer Friedhof "auf der Halde" ins Gespräch kam. Burkhardt's Vorschlag: Tausch der Gärtnerei gegen Grundstücke auf der "Braike", Erwerb des Gasthofs "Adler" und dortiger Einbau von 6 Wohnungen durch die Firma Burkhardt. Zur Beratung im Gemeinderat waren drei aufeinanderfolgende Sitzungen nötig, um den Tausch mit der Verpflichtung des Wohnungseinbaus, der kostenlosen Versetzung des Adlersaals und der kostenlosen Abtretung des Straßenareals durch die Firma Burkhardt zuzustimmen. Auf Drängen einiger am Beschluß nicht beteiligter Gemeinderäte (darunter ein Gegner), mußte diese Regelung einer Bürgerversammlung vorgelegt werden. Diese wurde am 19. Mai 1920 abgehalten. Eine Mehrheit von 80% stimmte dem oben genannten Vorschlag zu.
Die Betriebsgärtnerei der Firma Burkhardt wurde Ende 1936 von der Gemeinde für 9.000 Reichsmark gekauft, weil sie an diesen Grundstücken "ihrer überaus günstigen Lage wegen ein besonderes Interesse" hatte. Die nunmehr wieder gemeindeeigene Gärtnerei wurde 1937 an Gärtner Ludwig Weiß verpachtet.

Anfang der 1970er Jahre wurde mit dem Bau des evangelischen Gemeindehauses der "erste Schritt" zur neuen Ortsmitte von Unterhausen getan.

Foto: GHV-Lichtenstein; Textauszüge: Wilhelm Reiff / ehemaliger Gemeindearchivar und ehemaliges GHV-Mitglied
Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 29. August 2016

1929: Deutschland will entdeckt werden!


Vor 87 Jahren: Die christliche Jugend von Unter- und Oberhausen bei einer Bergtour im Oytal bei Oberstdorf.

Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Sonntag, 28. August 2016

"Jugendkreis Unterhausen" - 1962. In den Sommerurlaub mit Bahnverbindung: Unterhausen - Oberstdorf und zurück!


Die Bahnverbindung führte von Unterhausen, über Münsingen, Schelklingen, Ulm (hier Zugwechsel)  bis Oberstdorf und zurück.

Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Samstag, 27. August 2016

Honau im Jahr 2001: Abbruch der BSU-Gebäude - als Platz für das neue Wohngebiet "Im Geren".


Mit dem Beginn der Abbruchmaßnahmen der BSU-Gebäude - im Jahr 2001 - wurde dem letzten Überbleibsel der Textilindustrie in Honau der Garaus gemacht. 117 Jahre vorher, 1884 hatte sich die Baumwollspinnerei Unterhausen nach Honau ausgedehnt. Errichtet wurde das Gebäude direkt an einer Gefällstufe der Echaz, da man damals noch auf die mechanische Ausnutzung der Wasserkraft angewiesen war. 17.000 Spindeln waren in den Hallen untergebracht. In den zwanziger Jahren arbeiteten 178 Beschäftigte in Honau.

Mit Beginn des 2. Weltkriegs mußte die BSU ihr Honauer Werk räumen. Der komplette Maschinenpark wurde im Werk Unterhausen untergebracht. Stattdessen zog die Firma Bosch in die Hallen ein und blieb bis 1955. Danach nutzte die BSU die Halle vorübergehend wieder zur Produktion und als Lager. Mehrere Gewerbeflächen wurden auch an Fremdfirmen vermietet.

1998 kaufte dann die Gemeinde Lichtenstein das Areal und begann die anfangs der 1990er-Jahre begonnenen Planungen umzusetzen. Die alten Ziegelmauern der Fabrik sind zwischenzeitlich dem Neubau von Wohnhäusern gewichen.

Quelle: Reutlinger Generalanzeiger, vom 15.08.2001                                                   Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Mittwoch, 24. August 2016

Seit über 75 Jahre gibt es "DAS BÄDLE" mit dem besonderen Charme.


Nutzt nochmals die nächsten hochsommerlichen Tage und besucht das Freibad in Honau!







Foto: Hans Gerstenmaier, 2016 / + GHV-Archiv                                                        Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 23. August 2016

Um 1835: Die Honauer "St. Gallus Kirche".


Das obige Bild - eine Zeichnung von Herzog Wilhelm - zeigt die Honauer Kirche mit dem alten Lichtenstein um die Zeit von 1835. Die Kirche war einst dem Heiligen Gallus geweiht. Ihr heutiger gotischer Turm wurde 1857 von Schlierholz erbaut, Der Bau des Kirchenschiffs geht auf den Anfang des 14. Jahrhunderts zurück.
Noch kurz vor dem Ende des 2. Weltkriegs wurde die Kirche bei einem Fliegerangriff stark beschädigt. Die Wiederherstellung war geprägt durch große Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Baumaterialien. Letztendlich konnte die außen und innen renovierte Kirche am 9. November 1947 eingeweiht werden.

Markante Daten:
- Bau geht vermutlich zurück auf den Beginn des 14. Jahrhunderts.
- Restauration: 1700 - vorher durch Brand geschädigt.
- Taufstein trägt die Jahreszahl: 1618.
- Uhr trägt die Jahreszahl: 1688.
- Erste Orgel: 1770.
- Bau des Turms: 1857.
- Restauriert: 1889.

Bild: Stadtarchiv Reutlingen, Sammlung Dr. Keim                                                         Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Sonntag, 21. August 2016

Lichtenstein-Unterhausen, um 1940: Das evangelische Pfarrhaus bei der Johanneskirche

Foto: GHV-Lichtenstein                                                                                                  Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Samstag, 20. August 2016

Einladung zur traditionellen "36. Holzelfinger Hockete", am 20. + 21. August 2016: "Do hocket se, mo äll Johr deed hocket"!


Die Hockete, auf die sich Jung und Alt freut und die Leute vom Berg und aus dem Tal zusammen bringt. Man trifft sich, schwätzt miteinander und lässt es sich rundum gut gehen.

Foto von 2010, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Freitag, 19. August 2016

Oberhausener Weinernte 2016 lässt hoffen. Nordhanglage: "Bei der Wolfsgrube".


Der regenreiche Sommer sorgt für eine überdurchschnittliche Quantität. Wie sich die Weinqualität vollends entwickelt, das lässt sich derzeit allerdings nur mutmaßen. Die Trauben machen einen gesunden Eindruck und bei einem optimalen Ernteverlauf wird es voraussichtlich einen konzentrierten, aromatischen "Rassler" mit einem etwas säuerlichen Abgang geben.

Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Donnerstag, 18. August 2016

1995: Die neue Ortsmitte - Wohnbebauung auf ehemaligem Fabrikareal (3).


Die Ortsmitte, so war sie einst .... (Fortsetzung)

Die 1898 erbauten Spinnereigebäude der Firma Burkhardt wurden 1900 und 1912 erweitert. 1899 entstanden der Staubturm und drei Magazine, von denen das Baumwollmagazin heute noch steht. Im Jahre 1900 wurde in der Nähe des Spinnereigebäudes ein "Wohnhaus mit Kontor / Büro" erstellt, dem 1912, 1914 und 1921 noch drei Betriebs-Wohngebäude folgten.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde ab 1919 die Schichtarbeit - wie in der BSU - eingeführt; so blieb den "Nebenerwerbslandwirten" mehr Zeit für ihr "Äckerle" und "Wiesle".

Von der Weltwirtschaftskrise blieb die Firma Gebr. Burkhardt nicht verschont. Um einer größeren Anzahl Arbeitern, die entlassen werden sollten, Arbeit zu verschaffen, regte das Unternehmen im Herbst 1934 bei der Gemeinde den gemeinsamen Bau eines Freibads auf dem Gelände des jetzigen Sportzentrums an.
Mit Ausnahme der Kosten für die Baueingabepläne, der Vorlagssteine und des Bauholzes übernahm Burkhardt die Baukosten unter der Voraussetzung, dass der angesetzte Wasserzins für die Firma auf 25 Jahre 'eingefroren' wird. Zur Mitarbeit an den Grab- und Betonierungsarbeiten hatten sich die "vaterländischen Verbände SA, HJ, die beiden Turnvereine und der Sängerbund Unterhausen" bereit erklärt. Zusammen wurden 1.600 Arbeitsstunden geleistet! Als Anerkennung hierfür wurden von der Gemeindekasse 200 RM (Reichsmark) ausbezahlt. Von den 29.000 RM lt. Kostenvoranschlag entfielen auf die Gemeinde 11.000 RM.
Am 1. und 2.  Juni 1935 wurde das Freibad eingeweiht, kurz zuvor erhielt Fabrikant Burkhardt das Ehrenbürgerrecht. Die Straße zum Freibad wurde die Richard-Burkhardt-Straße. Nach dem Tod von Bürgermeister Rehm wurde das Bad nach ihm benannt. Anstelle einer teuren Sanierung und auch im Blick auf zwischenzeitlich erfolgte städtebauliche Sanierungen wurde das Freibad 1971 abgebrochen.

Die mechanische Werkstatt des Burkhardt'schen Betriebs wurde 1942 aus dem Unterhausener Werk herausgelöst und als "Apparatebau Burkhardt GmbH" nach Pfullingen verlegt.

Quelle: Broschüre der Gemeinde Lichtenstein und Baugenossenschaft Pfullingen / 1995                                                        Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Mittwoch, 17. August 2016

1995: Die neue Ortsmitte - Wohnbebauung auf ehemaligem Fabrikareal (2).


Die neue Ortsmitte umfaßt zum weitaus größten Teil den früheren Grundbesitz der Firma Gebrüder Burkhardt, später Fallscheer GmbH & Co. KG.
Die günstige Wasserkraft, die seit 1892 vorhandene Eisenbahn und nicht zuletzt auch die "billigen Arbeitskräfte"  mögen wohl ausschlaggebend dafür gewesen sein, dass die Fa. Burkhardt, seit 1871 in Pfullingen ansässig, das Gelände zwischen Eisenbahn und Echaz in Unterhausen als Platz für die Spinnerei ausgesucht hatte. Dort war das Land "hinterm Kirchhof" (Markung Unterhausen) und "auf dem Kirchhof" (Markung Oberhausen) zwar nicht "wüst und leer", wie in der Schöpfungsgeschichte beschrieben, sondern gutes Ackerland, jedoch in kleine Parzellen zwischen 1 und 8 Ar aufgeteilt.

Aus den Kaufbüchern ergibt sich, dass Fabrikant Richard Burkhardt aus Pfullingen, am 3. März 1898, auf Markung Unterhausen,  von 50 Grundstückbesitzern 72 Äcker mit zusammen 2 ha, 25 a, 96 m2 und auf Markung Oberhausen von 17 Eigentümern 19 Parzellen mit zusammen 34 a, 64 m2, sowie am 2. Juni 1898 auf der Markung Unterhausen weitere 7 Äcker mit zusammen 23 a, 54 m2, jeweils zum Preis von 1,50 M pro m2 gekauft hat.
Der Kaufpreis (damals auch Kaufschilling genannt) wurde nach der in privater Hand befindlichen Auszahlungsliste am 4. April bzw.. 10. Juni 1898 bar ausbezahlt. Die bürgerlichen Kollegien von Unter- und Oberhausen haben die "Käufe", wie es damals notwendig war, "gerichtlich anerkannt und die Bestätigung ausgesprochen".

((wird fortgesetzt))

 Quelle: Broschüre der Gemeinde Lichtenstein und Baugenossenschaft Pfullingen / 1995                                                      Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 16. August 2016

1995: Die neue Ortsmitte - Wohnbebauung auf ehemaligem Fabrikareal (1).


Die Entstehung der neuen Ortsmitte von Lichtenstein-Unterhausen begann mit dem Erwerb von Teilflächen der Firma Fallscheer im Oktober 1974. An der Nahtstelle der ehemals selbständigen Orte Unterhausen und Oberhausen wurde auf einem jahrzehntelang,  gewerblich genutzten Gelände die neue Ortsmitte gestaltet. Die Realisierung erfolgte in mehreren Bauabschnitten. Bis 1994 entstanden 139 Wohnungen, 31 Einfamilien-Reihenhäuser und 10 gewerbliche bzw. öffentliche Einrichtungen. Die Gesamtkosten betrugen rund 54 Mio. DM.

Die Einweihung des Gesamtprojekts, verbunden mit einem Straßenfest, fand vom 21. -23. Juli 1995 statt.

((wird fortgesetzt))

Quelle: Broschüre der Gemeinde Lichtenstein und Baugenossenschaft Pfullingen / 1995                                                       Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 15. August 2016

Herzliche Gratulation zu einem geschichtsträchtigen Datum für Lichtenstein!


Foto: Bürgermeister Peter Nußbaum und Hans Gerstenmaier, der Sprecher der "Bürgerinitiative Albaufstieg Lichtenstein", stoßen auf den Albaufstieg an.

Die "Gesellschaft zur Förderung umweltgerechter Straßen- und Verkehrsplanung e.V." gratuliert den beteiligten Hauptakteuren zur
 
Einstufung des "Albaufstiegs Lichtenstein" in den "Vordringlichen Bedarf"  im BVWP 2030.

Damit ist die Voraussetzung gegeben, dass die unhalt- und unzumutbare Verkehrssituation entlang der gesamten Bundesstraße für Anwohner und Pendler in den nächsten 15 Jahren einer tragfähigen Lösung zugeführt werden kann.
Im Klartext: Durch die Aufnahme in die Kategorie "Vordringlicher Bedarf" besteht die berechtigte Chance, dass geplant und gebaut werden kann. Mit dieser Kategorisierung bringt der Bund klar zum Ausdruck, dass er die Maßnahme "Albaufstieg" tatsächlich umsetzen will.

Das Ziel von Hans Gerstenmaier und seiner Bürgerinitiative ist erreicht: "Man habe in den letzten Jahren öffentlich gekämpft und dabei keine Gelegenheit ausgelassen"!
Dazu herzlichen Glückwunsch von der GSV e.V. Baden-Württemberg. Die GSV e.V. gratuliert recht herzlich zu Beharrlichkeit, Stehvermögen, unermüdlichem Engagement und der Fähigkeit, wirkungsvolle Unterstützung auf allen Ebenen zu mobilisieren und damit Gemeinsamkeit zu einer Stärke zu machen.

Die GSV e.V. wird weiter im Kontakt zum Sprecher der "Bürgerinitiative Albaufstieg Lichtenstein", Hans Gerstenmaier, bleiben und den Fortgang und die Entwicklung des Projektes mitverfolgen.

Quelle: Foto + Text: GSV e.V., BW / Homepage                                                            Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Sonntag, 14. August 2016

Freitag, 12. August 2016

Castle Country Tour in Swabian: Schloss Lichtenstein erscheint in der "New York Times".

Quelle: "The New York Times"                                                                             Scan, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Mittwoch, 10. August 2016

Seit Oktober 1935 möglich: Ein Spaziergang in Stuttgart - auf Wegen mit bekannten Namen!


In Stuttgart-Degerloch: Von der  Unterhäuser Straße  in den  Nebelhöhleweg  und dann durch die  Honauer Straße  zum  Traifelbergplatz.

Der Oberbürgermeister von Stuttgart informiert den Honauer Bürgermeister, mit Anschreiben vom 12. Oktober 1935: "... ich erlaube mir, Ihnen von dieser Namensgebung Kenntnis zu geben und damit die Verbundenheit der Stadt Stuttgart mit einem ihrer schönsten Ausflugsgebiete zu bekräftigen ...".

Na also, was für eine Ehre!

Bildausschnitt: Goggle                                                                                                 Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 9. August 2016

Lichtensteiner Sprachbarrieren.


Auszug aus einer Festschrift der Königlichen Realanstalt zu Reutlingen, zur Feier der 25jährigen Regierungszeit Seiner Majestät des Königs Karl. Der Titel: "Der gegenwärtige Lautbestand in der Mundart von Reutlingen". Herausgegeben durch das Königliche Statistische Landesamt 1893.

Siehe obige Karte von 1893: Der Unterhausener (UH) "degd" und die Holzelfinger (Holz) und Honauer (Hon) "denked". Zum Federvieh sagen die Einen "Gaos" und die Anderen "Goos".

Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 8. August 2016

Honau 1857: Eine Einigung mit Reutlingens "bestem Bürger" - Gustav Werner - kam nicht zustande.



Gustav Werners Idee, in Reutlingen im großen Stil Papier herzustellen, bereitete ihm durch das stark verschmutzte Echazwasser große Probleme. Ihm wurde im März 1857 in Honau eine Quelle mit so starkem Gefälle und kristallklarem Wasser angeboten, dass man doppelt soviel Papier als in Reutlingen dort fertigen konnte. Der Entschluss zum Kauf und zur Verlegung der Papierfabrik nach Honau wurde gefaßt.
Gustav Werner beantragte die Konzession zur Errichtung einer Papierfabrik auf der seither dem Andreas Haux gehörigen Wiese, nachdem er die dem Pappendeckelmacher  Hagenloch gehörige Handpapiermühle mit Wasserkraftgerechtigkeit erworben hatte.

Die Gemeinden Unter- und Oberhausen, die bisher ihr Trinkwasser direkt aus der Echaz bezogen hatten, sowie die am Ortsausgang  des Flüßchens gelegenen Firmen (spätere BSU) erhoben Einspruch wegen der zu erwartenden Verschmutzung der Echaz. Oberhausen verlangte Anlage und Unterhalt von 4, Unterhausen von 7 Brunnen. Es gab in allen Instanzen langwierige und heftige Auseinandersetzungen. Trotz der Schaffung von Arbeitsplätzen fand das Projekt nirgends eine wohlwollende Förderung. Eine Einigung kam nicht zustande. Deshalb beantragte Gustav Werner schon 1858 die Konzession zur Errichtung einer Baumwollzwirnerei, die durch ein Wasserrad betrieben werden sollte. Am 15.2.1859 verzichtete er ausdrücklich auf den Bau einer Papierfabrik.

Die Zwirnerei wurde also im Hagenloch'schen Anwesen eingerichtet und Anstalt und Fabrik eingeweiht: "Im schönen Saal arbeiteten rasch und fröhlich bald 5 Maschinen mit 11 Personen, darunter 5 Jünglinge und 2 Mädchen". Allerdings findet man bereits am 31.8.1861 folgende Notiz: "... die bisherige Weberei und Zwirnerei von Honau wurde in den sogenannten Lindach bei Reutlingen umgezogen ...". Da sich für Gustav Werner mit der Nutzung der vorhandenen, außerordentlich starken Wasserkraft keine Einigung mit den oberen Talgemeinden erzielen liess, hat er einen schnellen Verkauf seines Besitzes in Honau vollzogen.

Die Papierfabrik wurde im Ermstal bei Dettingen realisiert. An diesem Standort stellt ein zwischenzeitlich schwedischer Eigentümer heute noch hochwertiges Papier her.

Mehrere Textquellen:  Paul Kraus, "GW, Werk und Persönlichkeit" / Paul Wurster, "GW, Leben und Wirken", 1888,
Verlag J. Kocher, Reutlingen.  Foto: Wikipedia

Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Samstag, 6. August 2016

Werner Vöhringer: Deine Freunde erinnern sich Heute!


Das sind die Starken der Welt: 
Die unter Tränen lachen,
eigene Sorgen verbergen,
und andere glücklich machen!

Heute denken wir an unseren Freund, Werner Vöhringer: Sein erster Geburtstag, bei dem er nicht mehr unter uns weilt.

Standbild: Raimund Vollmer                                                                                          Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

31.03.1892: Das königlich württembergische, offizielle Ende der "guten, alten Zeit" - auch im oberen Echaztal


Oberhausener Gemeinderatsprotokoll - im original Textlaut, vom 25. März 1892
(O. 1884-1899 - B305.S.134/2):

"Auf Grund Erlasses des Königlichen Ministeriums des Inneren, vom 1. März 1892 und im Auftrag des Königlichen Oberamts Reutlingen, vom 8. März 1892, soll im Hinblick auf die mit dem 1. April 1892 erfolgte Einführung, der nach dem fünfzehnten Längengrad, östlich von Greenwich sich richtende, mitteleuropäische Einheitszeit in dem inneren und äußeren Dienst der württembergischen Staatseisenbahnen und im Dienst der Post- und Telegraphenverwaltung, welche die bisher in Württemberg maßgebende Ortszeit bezüglich der mittleren  Stuttgarter Zeit  um 23 Minuten voraus ist, wird es sich zur Anwendung von Mißständen nicht vermeiden lassen, die für den Dienst der Königlichen Verkehrsanstalten angenommene Zeit auch im übrigen bürgerlichen Leben zur Einführung zu bringen."

 Beschluss des Oberhausener Gemeinderats:
"Die für den Dienst der Königlichen Verkehrsanstalten angenommene, mitteleuropäische Einheitszeit, wird auch für das übrige bürgerliche Leben zur Einführung gebracht und vom 1. April d. J. an die öffentlichen Uhren nach der Eisenbahnuhr gerichtet werden, was zur Folge hat, dass diese Uhr in der Nacht, vom 31. März auf den 1. April 1892,  um 23 Minuten vorzurücken ist. 
Dasselbe ist in der Gemeinde durch "Ausschellen" bekannt zu machen und dem Königlichen Oberamt per Protokollauszug vorzulegen."

Unterzeichnet von Gemeinderat:
Bader, Rettich, Reiff I, Reiff II, Reiff III, Reiff IV, Eißler; 
Bürgerausschuss:
Neubrander, Bader, Zanger, Bader, Staiger, Preusch

 Fotoausschnitt (von 1957): GHV-Lichtenstein                                                              Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch




Freitag, 5. August 2016

Um 1920: Urlaubsgruß aus dem Luftkurort Oberhausen, im oberen Echaztal.


Im Vordergrund rechts: Ehemalige Fabrik der Gebr. Burkhardt mit dem um 1900 erbauten "Ballenmagazin" (ist bis heute erhalten). Am rechten Bildrand: Teil eines Burkhardt'schen Gebäudes mit Werkswohnungen, an der heutigen Schillerstraße (erbaut 1906). Links daneben das 1913 erbaute Schulhaus, seit 1937 als "Hauffschule" benannt. In der Bildmitte die "Erlöserkirche" im ehemaligen Oberhausen, erbaut um 1415, dann mehrfach umgebaut und renoviert.

Die Postkarte wurde ausschließlich im Kolonialwarengeschäft von Johann Stoll, Friedrich-List-Straße 51, zum Verkauf angeboten. 1938 wurde Luise Busin die neue Besitzerin des Gebäudes.

Postkarte: GHV-Lichtenstein / Archiv - obige Beschreibung: Wilhelm Reiff                Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch


Donnerstag, 4. August 2016

ZWEI aus dem ehemaligen Oberhausen - mit Diesel im Blut!


"... reich mir doch mal den 18er Schlüssel ...!"

An allem, was sich bewegt und dreht haben die beiden Brüder ihre helle Freude. Seit weit über 50 Jahre wird in Eigeninitiative  montiert, geschraubt, geschweißt, lackiert, geschmiert und.. und.. und ... Wenn es sein muß, kann es jederzeit auch stets ein wenig anspruchsvoller sein.

Fotobereitstellung: Kurt Bader                                                                                      Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Mittwoch, 3. August 2016

1966 - Das Echaztal: Gereimt und geschnitzt!


WANDERER RICHT DEINEN BLICK
IN DAS TAL DAS VOR DIR LIEGT
DAS ALLERSCHÖNSTE AN DER ZAHL
IST UNSER ECHAZTAL

Das vor genau 50 Jahren entstandene Foto wurde am ehemaligen Unterhausener Waldlehrpfad aufgenommen (Lippentaler Hochberg / Spielbergle).

Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 2. August 2016

Die einstigen Hangäcker, um 1905: Generationen vor uns haben dort gearbeitet - damit heute keine Notwendigkeit mehr besteht, es tun zu müssen.


Das Foto zeigt die Unterhausener "hängenden Äcker". Diese kargen und steinreichen Steillagen konnten von der Gemeinde gepachtet werden. Der Ertrag von den in mühsamster Handarbeit zu bearbeitenden Flächen war karg und rechtfertigte oftmals fast nicht den enormen Arbeitsaufwand.

Die einstmals gerodeten Flächen sind zwischenzeitlich fast wieder komplett von Gebüsch und Bäumen überwachsen. Nur vereinzelt erinnert noch ein halbverwilderter Obstbaum an die frühere Nutzung.

Foto: Postkartendetail                                                                                                     Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 1. August 2016

Militärhistorisches Museum Engstingen-Haid: Glückwunsch zum 10-jährigen Bestehen!


Foto anläßlich des 10-jährigen Bestehens mit Museumshock. Abgebildete Personen (von links): Fritz Zeiler (Kassier + Verantwortlicher für die Sonderausstellung), Joachim Erbe (1. Vorsitzender), Karl-Martin Röhm (2. Vorsitzender).

Über verschiedene Mitgliedschaften hat der GHV Lichtenstein und das Militärhistorische Museum Engstingen-Haid gegenseitig engere Kontakte. Auch die am 31.07.2016 eröffnete Sonderausstellung: "Der Feuersteingebrauch von der Steinzeit bis heute", behandelt ein Thema von beiderseitigem Interesse.

Die Sonderausstellung kann zu den Museumsöffnungszeiten, an Sonn- und Feiertagen von 11 Uhr bis 16 Uhr, besucht werden. Saisonende ist der 31. Oktober.

Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch