Freitag, 14. Februar 2020

Nutzung der Kraft des fließenden Echazwassers am Ortsausgang von Honau.


Wasserrad der ehemaligen Gipsmühle und Weberei der Firma Stahlecker und Strobach (T 4)

Am Ortsausgang von Honau lenkte eine Wehranlage das Echazwasser auf die Wasserräder einer Gips- und Ölmühle. 1877 stellte die Firma Stahlecker und Strobach den Antrag, die Ölmühle durch eine Weberei zu ergänzen. Das veränderte Nutzungsvorhaben verweist auf eine gängige Praxis: Vorhandene Betriebe wurden häufig umgebaut, um die Wasserkraft für neue Anwendung nutzen zu können.

1884 baute Johann Ziegler zur Stromerzeugung einen Ringanker-Dynamo mit 3 kW Leistung ein. Hersteller war die Firma Schuckert (später Siemens-Schuckert) in Berlin. Mit dem gewonnenen Strom wurde die naheliegende "Olgahöhle" ausgeleuchtet. Die hierzu zum Einsatz kommenden Edison-Kohlenfaden-Lampen mit 8 - 10 Watt strahlten nach heutigen Maßstäben ein bescheidenes Licht ab. Der Olgahöhle kommt der Ruhm zu, die erste elektrisch beleuchtete Schauhöhle Deutschlands gewesen zu sein. Viele Besucher kamen nicht nur wegen der Höhle, sondern auch um das "moderne Teufelszeugs" zu sehen.

Text in Anlehnung an Inhalte der Dokumentation: "Johann Ziegler - ein Pionier des oberen Echaztales". 
 
Fotoquelle (1993): Archiv des GHV-Lichtenstein / D. Handel                                      Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

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