Samstag, 7. Oktober 2023

Im Areal der ehemaligen Baumwollspinnerei Unterhausen (BSU / Zweigwerk Pfullingen): Das mit Echazwasser betriebene Kraftwerk zur Stromerzeugung.


Bild wurde am 09.10.2023 ausgetauscht.

Foto + eArchiv: Dieter Bertsch

4 Kommentare:

  1. das ist nicht die Wasserturbine

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  2. Hallo Dieter,

    Danke für das interessante Bild von der Stromerzeugung in der BSU, kennt man das Aufnahmedatum? Mein Großvater Eugen Staiger war dort bis Anfang der 50er Jahre Betriebselektriker.
    Diese Anlage versorgte auch die Eisenbahn, denn es gab dort am Ortseingang einen Bahnübergang und einen weiteren bei der heutigen Hortense. Die heutige, geradeaus nach Pfullingen führende B312 ohne Bahnübergänge entstand erst in den 30er Jahren.
    Diese "unbewachten" Übergänge waren durch elektr. Warnglocken, die vom Zug ausgelöst wurden gesichert, die sich jedoch nicht bewährt haben bzw. nicht beachtet wurden, so dass es immer wieder zu Unfällen mit Straßenfuhrwerken kam. Unterstellt wurde dabei dass die Fuhrwerksfahrer schliefen da ihre Gäule ja den Weg kannten aber den Zug eben nicht erkannten.
    Schrankenanlagen wurden trotz des "lebhaften Fuhrwerksverkehrs" als zu teuer angesehen.
    So nahm man im Januar 1898 beiderseits der Übergänge Leuchtlaternen mit dem Schriftzug "Halt wenn Glocke ertönt" in Betrieb. In jeder Laterne befanden sich "zwei Glühbirnen von 5 NK" (Normal Kerzen). Auch diese Laternen wurden vom Zug eingeschaltet. Zunächst waren die Gleis-Schalter so angeordnet dass etwa 2 Min gewartet werden musste, was wiederum zu gefährlichen Fuhrwerküberquerungen trotz Warnsignal geführt hat, so dass man die Schalterabstände auf etwa 1Min verringerte.
    Dies war lt. einer Eisenbahn-Ingenieur-Zeitung die erste Bahnübergang-Sicherungsanlage in Deutschland mit Leuchtsignalen.
    Die Schaltwerke zur Stromversorgung und die Überwachungstechnik für die beiden Bahnübergänge wurden im Pförtnerraum der BSU installiert und vom Pförtner überwacht und bei Bedarf bedient. Die techn. Überwachung wurde dem Maschinenmeister der BSU auferlegt, wofür die BSU 30Mark jährl. erhielt.
    Der Pförtner musste auch schon vorher immer die Ankunft eines Zuges mit Güterwagen für die BSU rechtzeitig melden, damit die notwendigen Arbeiter zur Übernahme, d. h. handverschieben, der Wagen auf das BSU-Gleis dann im Bf. Spinnerei bereit standen. Die Züge durften damals nur 30km/h fahren so dass sie vom Einschaltpunkt am Kraussen Buckel (Hortense) bis zum Eintreffen 4-5 Min brauchten. Vor Einbau der Überwachungsanlage erkannte er ihn wohl nur an der Dampffahne, wenn er die Brücke am Freibad Pfullingen überquerte?
    Schon damals gab es Überlegungen die Staatsstraße ohne Übergänge parallel zur Bahn zu verlegen. Dieser Gedanke wurde jedoch verworfen "da Aufgrund der Erfahrungen bei anderen Bahnen mit Störungen des Straßenverkehrs durch Scheu werden der Zugthiere" befürchtet wurde.
    In den 1930er Jahren wurden dann doch - handbetriebene - Schrankenanlagen eingebaut, wobei das Schrankenwärterhaus bei der Hortense stand und von dort auch die Schranken beim Bf. Spinnerei bedient wurden.

    Gruß
    Michael Staiger

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  3. Besten Dank für den Hinweis und die interessante Dokumentation. Das Bild wurde am 09.10.2023 ausgetauscht!

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  4. Das sind die Turbinen der BSU Pfullingen nicht von Unterhausen. Ich schaue täglich danach damit die Anlage noch lange Zeit läuft.
    Ein wahres Wasserkraft-Schmuckstück!

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