Freitag, 24. März 2017

1928 - "Neue Nebelhöhle": Der Genkinger Eingang!


Geschichtliches zur Nebelhöhle (auszugsweise entnommen aus einem Prospekt aus den 1930er Jahren).
Von der durch eine Mauer getrennten, historischen und neuen zur vereinigten Nebelhöhle:


"Daß die Nebelhöhle einmal bewohnt gewesen wäre, ist nicht erwiesen, doch auch nie untersucht worden. Jahrhunderte lang hieß sie das Nebelloch. Mit Loch wurden früher fast alle Albhöhlen bezeichnet. Aufsteigende Dünste sollen ab und zu noch heute beobachtet werden. Erste Erwähnung erfolgte in einem Landschadensverzeichnis, vom Jahre 1486/87, wo Erpfinger und Undinger Bauern zur "Hut" bei einem größeren Jagen an die Höhle befohlen wurden. Am Ende des 16. Jahrhunderts hat der schwäbische Geschichtsschreiber Martin Crusius, Professor in Tübingen, nach der Erzählung eines benachbarten Pfarrers den Besuch des Lichtensteins durch Herzug Ulrich (1517 ff.) erwähnt, aber noch nicht dessen Unterschlupf in der Nebelhöhle.
An Württemberg kam die Gegend zu verschiedenen Zeiten, die Talorte wie Unter- und Oberhausen, schon im 14. Jahrhundert, Genkingen mit dem Klosteramt Pfullingen 1540, das Reichsstadtgebiet Reutlingen 1803 unter dem nachmaligen König Friedrich. Dessen Besuchen verdankt man die Verbesserung der Begehbarkeit der Höhle und die Entstehung des Volksfestes am Pfingstmontag.

Die Verwaltung hatte die Gemeinde Oberhausen (ab 1930 mit Unterhausen vereint) als Besitzerin des Eingangs in die "Historische Nebelhöhle". Von den Einnahmen kam durch Vertrag ein bestimmter Anteil der Gemeinde Genkingen zu, unter deren Markung sich die Höhle fortsetzt. Dieser Teil erhielt 1920 eine ungeahnte Erweiterung. Am 8. März gelang es zwei jungen Stuttgartern, Ingenieur Willi Kopp und Pharmazeut Karl Rau, die auf Neuentdeckung ausgegangen waren, den Zugang zur "Neuen Nebelhöhle" zu finden. Er wurde aber infolge der Uneinigkeit der 2 Gemeinden von den Genkingern vermauert. Diese legten dann den gewaltigen Stollen an. Der von der Außenwelt schwer empfundene Mißstand, zwei Höhlenteile besuchen zu müssen, fand endlich am 23. April 1931 ein Ende durch eine Vereinigung der beiden Gemeinden zu einem fünfköpfigen Verwaltungsausschuß. Am Himmelsfahrtsfest 1931 wurde die Vereinigung und die Eröffnung der "Vereinigten Nebelhöhle" festlich gefeiert."
Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

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