In der Zeit zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert muß es noch an zahlreichen weiteren Orten jüdische Friedhöfe gegeben haben, wie die Überlieferung in den Flurnamen vermuten läßt. Wahrscheinlich handelt es sich in den meisten Fällen um Anlagen, die nur kurzzeitig genutzt wurden, bevor sich die betreffende Gemeinde einem Friedhofsverband mit Zentralfriedhof anschloß. An einigen der Orte sind jedoch bis heute keinerlei schriftliche Quellen bekanntgeworden, die eine jüdische Ansiedlung in diesem Zeitrau belegen. Der Flurname Judenfriedhof (auch Judenkirchhof, Judengottesacker oder ähnlich) begegnet an folgenden Orten: (Eppingen-)Adelshofen, (Creglingen-)Archshofen, (Langenbrettach-)Brettach, (Weissbach-)Crispenhofen, (Karlsruhe-)Durlach (?), (Sinsheim-)Ehrstädt, (Balingen-)Erzingen, Gondelsheim, (Leingarten-)Großgartach, (Freiburg-)Hochdorf, (Albstadt-)Lautlingen, (Schwaigern-)Massenbach, Müllheim, (Creglingen-)Münster, (Heilbronn-)Neckargartach, (Zaberfeld-)Ochsenburg, (Jagsthausen-)Olnhausen, (Sinsheim-)Reihen, (Sinsheim-)Rohrbach, a.G., (Möckmühl-)Ruchsen, (Neudenau-)Siglingen, (Mulfingen-)Simprechtshausen, (Lichtenstein-)Unterhausen (?), (Widdern-)Unterkessach, Weissbach, Werbach, (Bad) Wimpfen.
Kann uns da jemand weiterhelfen?
Ergänzung:
Flurstück "Judenkirchhof" im Gewann Linsenäcker an der Holzelfinger Steige
BEMERKUNGEN: "Bei Grabungsarbeiten in den Jahren 1891 und 1971 wurden in diesem Bereich Gräber entdeckt, davon eines aus der frühen Karolingerzeit. Nach der örtlichen Überlieferung wurden hier ein oder zwei Juden beigesetzt. Es ist durchaus wahrscheinlich, daß hier ein älterer Begräbnisplatz vorliegt, der in späterer Zeit auch einmal zur Bestattung verstorbener Juden benutzt werden konnte." (Hahn 1988, S. 453)
Entnommen: http://www.uni-heidelberg.de/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen