bereits 1899 gab es dieses Wappen |
Wie es dazu kam!
Gebietsreform
und Gemeindereform
Die
Gebietsreform
in Baden-Württemberg wurde
in den Jahren 1968 bis 1975
durchgeführt
und hatte das Ziel, leistungsfähigere Gemeinden zu schaffen. Das
sollte durch größere Verwaltungseinheiten erreicht werden, die nach
Ansicht der damaligen Landesregierung effizienter arbeiten würden.
Daneben wurde 1973 die baden-württembergische Kreisreform
durchgeführt.
Parallel
zur Gebietsreform erfolgte der Prozess der Gemeindereform in
Baden-Württemberg, die am 1. September 1968 begann und am 1. Januar
1975 endete. Die Gemeindereform wurde mit dem Gesetz
zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden
vom 26. September 1967 eingeleitet, das vom Landtag von Baden-
Württemberg verabschiedet worden war, um gleichwertige
Lebensverhältnisse für die Bürger zu schaffen und
Interessengegensätze zwischen Gemeinden – entstanden aufgrund der
wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung – abzubauen. Aus 3379
Gemeinden in Baden-Württemberg sollten durch Zusammenschlüsse und
Eingemeindungen 1101 Gemeinden werden; unterste Ebene sollten
Gemeinden mit mindestens 8000 Einwohnern werden. Die Mindestanzahl
wurde damit begründet, dass erst ab dieser Größe den gestiegenen
Bedürfnissen der Bevölkerung – nach Schulen, Kindergärten,
Freizeiteinrichtungen, Altenheimen, Sport- und Schwimmanlagen,
Kultur- und Sozialeinrichtungen – entsprochen werden könne. Den
Gemeinden, die sich freiwillig eingemeindeten, gab die
Landesregierung Sonderzuschüsse nach dem Finanzausgleichsgesetz.
Bedingung war, dass eine Bürgeranhörung bis zum 2. April 1972
stattgefunden haben und die Eingemeindung spätestens bis zum 1.
Januar 1973 vollzogen sein musste.
Wie
war das in den Gemeinden Unterhausen, Holzelfingen und Honau?
Seit
dem 1.Januar 1975 gibt es die Gemeinde Lichtenstein
Sie
wird im kommenden Jahr 40 Jahre alt – das soll gefeiert werden
Es war
ein langer Weg......
Es
dauerte lange, bis aus Holzelfingen,
Hoher Aue
und Husin
die Gemeinde Lichtenstein
wurde. Erst die Gemeindereform 1975 führte die Vereinigung der drei
Gemeinden Holzelfingen,
Honau
und Unterhausen
herbei.
Vielgestaltig und reizvoll, auf der Albhochfläche, im Talschluss der Echaz und an deren Ursprung und Talerweiterung gelegen, gehört das heutige Gemeindegebiet Lichtensteins zu den schönsten Landschaften am steilen Nordabfall der Schwäbischen Alb. Honau wurde 937, Unterhausen 1089 und Holzelfingen 1220 erstmals schriftlich erwähnt. Die Geschichte der drei über Jahrhunderte selbstständigen Gemeinden verrät Eigenständigkeit, aber auch viel Verbindendes. Landschaft und Lage schufen die Voraussetzungen für ähnliche Arbeits- und Lebensbedingungen und die sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Entwicklungen.
Die räumliche Nähe erzwang das Ertragen der gemeinsamen Fährnisse wie Unwetter und Hungersnöte, Seuchen und feindliche Kriegshandlungen. Gegenseitige Hilfe wurde immer wieder notwendig.
Die frühen Herrschaftsstrukturen unterschieden nach dem sozialen Stand: Besitz und Armut, Herren und Knechte, Freie und Leibeigene. Oftmals prägten Willkür und Rechtlosigkeit das Bild neben dem Versuch, christliche Ideale zu verwirklichen.
Im Spiegel der Gegenwart kann man den bedeutsamen Wandel, den dieses Bild erfuhr bis heute, durch einen Vergleich der jeweils geltenden Lebensverhältnissen feststellen.
Vielgestaltig und reizvoll, auf der Albhochfläche, im Talschluss der Echaz und an deren Ursprung und Talerweiterung gelegen, gehört das heutige Gemeindegebiet Lichtensteins zu den schönsten Landschaften am steilen Nordabfall der Schwäbischen Alb. Honau wurde 937, Unterhausen 1089 und Holzelfingen 1220 erstmals schriftlich erwähnt. Die Geschichte der drei über Jahrhunderte selbstständigen Gemeinden verrät Eigenständigkeit, aber auch viel Verbindendes. Landschaft und Lage schufen die Voraussetzungen für ähnliche Arbeits- und Lebensbedingungen und die sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Entwicklungen.
Die räumliche Nähe erzwang das Ertragen der gemeinsamen Fährnisse wie Unwetter und Hungersnöte, Seuchen und feindliche Kriegshandlungen. Gegenseitige Hilfe wurde immer wieder notwendig.
Die frühen Herrschaftsstrukturen unterschieden nach dem sozialen Stand: Besitz und Armut, Herren und Knechte, Freie und Leibeigene. Oftmals prägten Willkür und Rechtlosigkeit das Bild neben dem Versuch, christliche Ideale zu verwirklichen.
Im Spiegel der Gegenwart kann man den bedeutsamen Wandel, den dieses Bild erfuhr bis heute, durch einen Vergleich der jeweils geltenden Lebensverhältnissen feststellen.
Die "alten" Wappen der Teilgemeinden
Honau |
Holzelfingen |
Unterhausen |
Oberhausen |
Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden - ist das nicht ein wunderbarer Euphemismus? Leider haben wir keine Möglichkeit des Vergleichs: Was wäre gewesen, wenn die Gemeinden selbständig geblieben wären? Ich erinnere mich, dass ich 1973 als junger Journalist ein Interview mit dem Dezernenten einer Großstadt in NRW geführt habe - über die kommunale Gebiets- und Verwaltungsreform. Er sagte damals mit unglaublich hellseherischer Fähigkeit: "Eigentlich hätte es genügt, wenn man die Computer zusammengeschaltet hätte." Aber das war natürlich auch eine Machtfrage - vielleicht war es sowieso nur eine Machtfrage. Hier in Reutlingen, wo ich seit 1981 wohne, käme nie jemand auf die Idee, die Eingemeindungen von damals zu "feiern". Ihrer zu gedenken und in ihrer Wirklung zu überprüfen, zu schauen, was man daraus gelernt hat, halte ich für viel, viel sinnvoller. Aber dazu braucht man Mut. Der Geschichtsverein, der könnte diesen Mut aufbringen, meint jemand, der Euch dabei auch gerne helfen würde.
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