Sonntag, 13. August 2017

Das Schwabentum sieht im Schloss Lichtenstein die Verkörperung des bodenständigen Württemberg.

Emma Kottmann beschreibt in ihrem Heimatbuch "Schwabenland" den Lichtenstein wie folgt (Atlantis-Verlag Berlin):
"... das Geschlecht der früheren Herren von Lichtenstein soll bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, Funde um den Lichtenstein  werden mit der Keltenzeit in Verbindung gebracht. Im 15. Jahrhundert kam der Lichtenstein an die Grafen von Württemberg und war den Kämpfen der Städter ausgesetzt.
Das Volk liebte den Lichtenstein in der Dichtung seines frühvollendeten Dichters Wilhelm Hauff, dessen Denkmal auf einem Felszacken hoch über dem Tal steht, den Graf Wilhelm von Württemberg im Jahr 1840 im Stil des Mittelalters durch den Altmeister Heideloff an der Stelle des früheren Jagdschlosses errichten ließ.
Über die Zugbrücke zwischen den beiden Felsen kommen wir durch den Hof und die Waffenhalle auf den Turm, von dem sich eine unumschränkte Aussicht bis hinab ins schwäbische Unterland und zu den dunklen Höhenrücken des Schwarzwaldes, an klaren Tagen bis zu den Alpen erschließt.
Tief unten im Honauertal liegen wie in so manchem Albtal Papierfabriken und Spinnereien, die den hochwertigen ländlichen Arbeiter seiner heimatlichen Scholle und seinem Dorf erhalten, statt ihn in die Stadt zu ziehen.
Gegenüber dem Lichtenstein und Gießstein erklimmt die Reichsbahn über eine Zahnradstrecke in starker Steigung die Höhe, verschnauft ein wenig beim Bahnhof  Lichtenstein und fährt dann leicht beschwingt über die Alb, durch die lutherischen Berge über Schelklingen nach Ulm.

Am Pfingstmontag wird es auf der Steige zum Lichtenstein und im Dobel besonders lebendig, wenn Tausende hinaufziehen zur Pfingstwiese zwischen der alten, von Hauff im Ulrichlied besungenen und der neuentdeckten Nebelhöhle mit  den unterirdischen Hallen, in denen die schneeweißen Tropfsteingebilde flimmern ...."
Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

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