Donnerstag, 22. Oktober 2020

Unterhausen, Anfang der 1920er Jahre in der " Unteren Mühlstraße": Obstpresse mit Mahlstein.

Die Aufnahme stammt aus Ohmenhausen.

Die gleiche Obstpresse stand bei dem Landwirt Martin Brendle in Unterhausen, in der "Unteren Mühlstraße" 15/1. Bis nach dem 1. Weltkrieg - etwa Anfangs der 1920er Jahre - wurde hier in einem Nebengebäude gemostet. Aber nur Alteingesessene machten davon Gebrauch, denn inzwischen gab es in dieser Zeit handbetriebene "Mostete" auf Rädern, mit denen vor dem eigenen Haus gemostet und der süße Most gleich in die Fässer in den Keller getragen wurde.

Martin Brendle war in Unterhausen ein bekannter und vielseitig tätiger Mann. Er betrieb eine Landwirtschaft, war viele Jahre lang Farrenwärter und hatte nebenbei noch die Mosterei und eine Schnapsbrennerei, Die Brennerei wurde von Eugen Beck, Senior und später von dessen Sohn weitergeführt und modernisiert. Lange Jahre wurde besonders die Brennerei von den einheimischen Obstbaumbesitzern stark in Anspruch genommen. Eugen Beck ging hierbei gern jedermann stets hilfreich zur Hand.

Martin Brendle ist am 16. März 1874 in Lonsingen geboren. Gestorben ist er am 7.  Mai 1955 in Unterhausen. Er war stets sehr hilfreich und im Ort vielseitig engagiert. Er wurde stets zu Hilfe gerufen, wenn es in den Ställen beim Vieh, insbesonders bei den vielen Ziegen, Probleme und Schwierigkeiten gab.

Bildertanzquelle: Archiv des GHV-Lichtenstein.                                                               Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

2 Kommentare:

  1. Hallo Dieter,

    ja, die Brennerei von Eugen Beck war natürlich etwas Besonderes. Mein Vater, ein Schulkamerad von Eugen, brachte da jedes Jahr seine Zwetschgen hin, obwohl er keinen Schnaps trank. Es war jedesmal ein Erlebnis, diese beiden Männer beim Brennen zu sehen. Der "Dampf" in der Brennerei machte das immer zu einer fröhlichen Angelegenheit. Noch heute hab ich einen Ballon mit Schnaps von den beiden Eugens im Keller (hab leider keine Bühne) von dem nur zu besonderen Gelegenheiten gekostet wird.

    Gruß
    Michael Staiger

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  2. Hallo Michael,
    besten Dank für Dein Zeitzeugen-Kommentar.

    Gruss Dieter

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