Mittwoch, 4. April 2018

Die Ortsmitte von Unterhausen. Ein Jahr vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs.


Textauszüge aus: "900 Jahre Unterhausen, seit 1975 mit Honau und Holzelfingen -> Lichtenstein" / 
Elfriede Vöhringer:

Im Jahr 1936 stellte sich Deutschland während der Olympiade in Berlin der ganzen Welt in beeindruckender Weise dar. Die Tüchtigkeit und Perfektion, mit denen dieses Ereignis organisiert war, fand viele Bewunderer.

Dass zwei Jahre später in der Reichskristallnacht zerstört und geplündert wurde und in den Konzentrationslagern und Vernichtungsanstalten (wie in unserer Nähe in Grafeneck gemordet und vergast wurde) - alles mit der gleichen Perfektion und Tüchtigkeit - dieser unmenschliche Umgang von Menschen unserer Nation an anderen Menschen, zwingt uns auch heute noch mit Scham und Trauer an diese Grausamkeiten zu erinnern; das gilt auch für die Nachkriegsgenerationen, die ohne persönliche Schuld sind. Das persönliche Bekanntsein in den Lichtensteiner Gemeinden wirkte stets als  mäßigendes Regulativ bei solchen Machenschaften. Natürlich gab es auch hier mehr oder weniger "Begeisterte", aber außer den Widerstandsaktionen des Reinhold Hacker gab es keine bekannten oder nennenswerten Aktionen. In den spärlichen schriftlichen Quellen und den etwas ergiebigeren mündlichen Quellen sind keine gravierenden Vorkommnisse bekannt geworden, soweit es die Lichtensteiner Bürger betrifft.

Der Beginn des Krieges 1939 wurde weder mit Jubel noch mit Prahlreden von den Bürgern zur Kenntnis genommen, da die Schrecken und Nöte des Ersten Weltkriegs (1914 - 1918) noch bei den meisten Familien in der Erinnerung war.

Fotoausschnitt: Archiv des GHV-Lichtenstein                                                               Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

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