Freitag, 30. August 2019

Der im Jahr 1923 erbaute Friedhof auf der Halde fand damals bei den Unterhausenern keinen Zuspruch.


Der Friedhof auf der Halde ist im Jahr 1923 erbaut worden. Die Verlegung von der Johanneskirche weg auf die "Halde" fand zunächst gar keinen Zuspruch. Niemand wollte auf den steinernen Haldenäckern begraben werden. Gewünscht wurde vielmehr die Erweiterung des alten Friedhofs bei der Kirche, zumal dort ausreichend Platz gewesen wäre. Doch die Bodenbeschaffenheit, vor allem die Grundwasserverhältnisse, ließen dort eine Erweiterung nicht zu.

Erwähnenswert ist, dass die für die damalige Zeit sehr fortschrittliche und schöne Leichenhalle anfänglich nur sehr zögernd angenommen wurde. Damals blieben die Verstorbenen bis zur Beerdigung in der eigenen Wohnung. Auch nach Fertigstellung der Leichenhalle wurde dies noch einige Zeit beibehalten, weil die Angehörigen der Verstorbenen dem Vorwurf "sie können es nicht erwarten, bis der oder die Verstorbene aus dem Haus sei", nicht ausgesetzt sein wollten. Es dauerte einige Zeit, bis diese Meinung zurückgedrängt war und alle Verstorbenen nicht mehr Zuhause, sondern in der neuen Leichenhalle aufgebahrt wurden.

Die Einweihung des neuen Friedhofs und der Leichenhalle wurde am 20. Juli 1924 in würdiger Weise vorgenommen.

Text: Protokollauszug aus dem Lichtensteiner Gemeindearchiv
Fotoauszug aus einer Postkarte + eArchiv: Dieter Bertsch

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