Samstag, 12. Mai 2012

Lichtenstein an der Ostsee?

Echaz angestaut? So hättens manche gern.
Des Rätsels Lösung?

Text von Andreas Schwarz:

Das "Schloß Lietzow" auf Rügen wurde 1893 erbaut. Im Zuge der Errichtung einer Eisenbahnlinie von Bergen nach Sassnitz wird der Jasmunder Bodden bei der Ortschaft Lietzow durch einen Damm geteilt. Der die Bauarbeiten leitende Ingenieur lässt sich auf einem Hügel oberhalb des Dorfes ein Wohnhaus bauen. Dieses Wohnhaus wird bewusst als Kopie unseres Schloß Lichtenstein erbaut. 1945 fällt das Gebäude in Staatseigentum und wird in Folge für verschiedene Zwecke genutzt. Im Laufe der Jahre wird es immer mehr vernachlässigt. 1999 beginnt eine umfassende Sanierung nach Ankauf durch Privathand, um aus dem Gebäude ein Hotel zu machen. 2002 ist die Sanierung weitgehend abgeschlossen. Heute steht es wieder zum Verkauf.

Text aus dem Internet:

Ein Architekt erbaute sich als Wohnsitz eine getreue Kopie des Schlosses Lichtenstein im Echaztal bei Reutlingen. Es gibt jedoch auch Zweifel an dieser "Lichtenstein-Lietzow-Kopie-Variante".

Herrenhaus im Stil des Historismus in Lietzow aus dem 19. Jahrhundert,
Angeblich hieß das Schlösschen ursprünglich nach seinem Erbauer einfach "Villa Bopp" und erhielt erst später im Volksmund den Namen "Schlösschen Lichtenstein".

Geschichte: SchlösschenDas Lietzower Schlösschen am Bergeshang hat keine Raubrittervergangenheit, keine Spur führt zurück in das Mittelalter oder in noch frühere Zeiten. Im Gegenteil. Von der einstigen Abgelegenheit des Ortes ohne Schlösschen kündet ein Verzeichnis aus dem Jahr 1695.
Damals gab es hier nur zwei Höfe. Ein Fährmann und ein Schiffer bewohnten sie. Das Schlösschen entstand erst als der Fährmann seine Fährarbeit verlor und der Damm im 19. Jahrhundert entstand. Dabei verdankt das Schlösschen wahrscheinlich seine Entstehung der Faszination der herrlichen Lietzower Landschaft, die der Architekt jenes Baus erlebte, über den man als Damm vom zentralen Rügen nach Lietzow im Norden gelangt. Der Architekt baute sich das Schlösschen als Wohnhaus. Das war in der Zeit um 1868. In älteren Büchern ist zu lesen, dass es sich bei dem Lietzower Schlösschen um eine Kopie des Schlösschens Lichtenstein im Echaztal bei Reutlingen handele.
Dieses sei in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch einen von der Romantik geprägten Umbau einer mittelalterlichen Burg entstanden. Es gibt jedoch auch Zweifel an dieser "Lichtenstein-Lietzow-Kopie-Variante". Angeblich hieß das Schlösschen ursprünglich nach seinem Erbauer einfach "Villa Bopp" und erhielt erst später im Volksmund den Namen "Schlösschen Lichtenstein".
In den 90er Jahren wurde auch öffentlich ohne Vergleichsfoto behauptet, dass es die in der Literatur erwähnte Ähnlichkeit zwischen dem Lietzower und Lichtensteiner Schlösschen gar nicht gebe. Wir vom Kreidefelsen-Team wollen uns dazu noch nicht äußern, denn wir waren noch nicht im Echaztal. Vielleicht kennen Sie sich dort aus und können uns ein Vergleichsfoto mit Ihrer Meinung senden. Das Lietzoer Schlösschen ist jedenfalls schön anzuschauen.

Auch solch' Kuriosität ist in unserer Postkarttenausstellung zu sehen!

1 Kommentar:

  1. Eberhard Wörner13. Mai 2012 um 22:16

    Die Burg Gößweinstein in der Fränkischen Schweiz sieht unserem Lichtenstein auch ziemlich ähnlich (bei Suchmaschine im Internet einfach "Burg Gößweinstein" eingeben).

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