Montag, 7. November 2011

Neues von der Zahnradlok. (11/2011)



Neues von der Zahnradlok

Am vergangenen Samstag, haben die Mannen der ZHL ihre 70 Tonnen schwere Zahnradlok, mit Hilfe von vier selbst instandgesetzten und vom TÜV dann abgenommenen Hebeböcken angehoben, um so die erste Kuppelachse der Lok komplett auszubauen.


Dazu waren zwei spezielle Traversen erforderlich (eine im Bild sichtbar unter der Lok, gelb gestrichen). Die mussten zunächst von einem Ingenieurbüro konstruiert und dann in aufwendiger Schweißarbeit

die viele Wochen in Anspruch nahm, in der ZHL-Werkstatt angefertigt werden.

Die Kuppelachse wurde ausgebaut um die beiden Achslager nachzuarbeiten. Dies ermöglicht der Achse dann eine seitliche Verschiebbarkeit um mit der Lok problemlos auch engere Gleisbögen

durfahren zu können. Außerdem wird in diesem Zusammenhang auch gleich der instandgesetzte Wechselschieber wieder eingebaut. Er hat seinen Platz in der Mitte unter dem Zahnradzylinderblock und wird benötigt um den Dampf vom Kessel, entsprechend der Betriebsweise auf die Zylinder zu verteilen. Bei der Fahrt auf normaler Strecke steht der Wechselschieber so, dass der Dampf vom Kessel nur in die Zylinder zum Antrieb der Räder geleitet wird. Beim Befahren einer Zahnradstrecke

wird der Wechselschieber durch Druckluft in eine zweite Position gestellt und leitet dann den Abdampf der Reibungszylinder in die Zahnradzylinder ( Verbundbetrieb ) anstatt zum Schornstein,

wodurch dieser Abdampf noch einmal ausgenutzt wird um das Treibzahnrad in Gang zu setzen. Eine dritte Position des Wechselschiebers gestattet es, beim Bergabfahren mit den Zylindern zu bremsen.


Die Zahnradlok kann übrigens am Sonntag, 27. November von 10 bis 18 Uhr in der Reutlinger Lokwerkstatt, Tübingerstr. 13 (gegenüber der Fa. Reiff) besichtigt werden. Da gibts natürlich dann auch Rote vom Grill, Schweinehals nach speziellem ZHL-Rezept sowie Kaffee und Kuchen.


Auch das ZHL-Zügle ist regelmäßig nach Betzingen und zurück unterwegs (http://www.zhl.de/show.php?page=Aktuell&PHPSESSID=fpfoeff6h705olos2lvl0qf4r5)






Bildertanzquelle + Text:
Rainer Hipp, Unterhausen + Michael Staiger, Reutlingen

(Mitglieder des Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein e.V.)

3 Kommentare:

  1. Hallo Zahnradlok-Intressierte,

    zu den Hebeböcken wäre vielleicht noch zu sagen daß wir die zum Schrottwert von der Bundesbahn gekauft haben und dann jeden einzelnen neben der Lokaufarbeitung her, zerlegt und instandgesetzt haben. Bereits 2009 waren sie dann TÜV-Abnahmereif fertigestellt und konnten zur Hauptuntersuchung unserer kleinen Diesellok 2 gleich eingesetzt werden.
    Zum Anheben der Dampflok waren jedoch noch zwei 40-Tonnen Traversen erforderlich, die uns ein Ingenieurbüro aus Esslingen kostenlos als Unterstützung für die Zahnradlok gerechnet und gezeichnet hat. In etwa 2 Monaten Schweißarbeit waren sie dann nach dem Lackieren einsatzfähig.
    Wir haben uns jetzt für unter 3000 Euro eine Fahrzeug-Hebeanlage (bis 100t!) in zigfachem Wert in Eigenleistung geschaffen.
    Möchte mich deshalb mal auf diesem Weg für die vielfache Unterstützung bei der Wiederherstellung der Honauer Zahnradlok 97 501 recht herzlich bedanken. Jeder Euro- (und jede Schrauben-) Spende hat sich schon mehrfach verzinst.

    Gruß aus Reutlingen
    Michael Staiger

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  2. Hallo Michael,

    sag doch auch mal, dass diese Euere Lok einmal auf der Regionalbahntrasse Honau -Kleinengstingen zum Einsatz kommen muss.

    Es grüßt alle Zahnbahnfreunde

    Günther Frick

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  3. Hallo Günther,

    eins nach dem anderen,
    erst muß die Lok mal fahren, dann braucht sie eine DB-Zulassung und erst danach können wir dann an´s Zahnradbahnfahren denken.
    Da ja die größte deutsche Gleisbaufirma schon vor einigen Jahren sagte daß die Gleise für die Zahnradbahn von Kl.-Engstingen bis Honau "in fünf bis sieben Arbeitstagen verlegt" sind, pressierts damit nicht sooo sehr.
    Und vorher muß den Stadtbahnbauern noch klar werden daß die den Buckel net naufkommet, geschweige denn kontrolliert runter.

    Gruß
    Michael

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