Sonntag, 20. Januar 2019

Postkartenauszug von 1915: Die Talsohle des Urlautertals auf dem Traifelberg.


Im Vordergrund breitet sich die Talsohle des Urlautertals beim Bahnhof "Station Lichtenstein" aus. Dahinter rechts erkennt man die flachen Talhänge des Urlautertals. Dieses Landschaftsbild trifft man heute noch an den Südhängen des unteren Lautertals an. Ganz links beginnt der Steilabsturz in den Echazdobel.

Da ehemals die Uralb (vor ca. 10 Millionen Jahren) zur Donau entwässert wurde, wandert die Wasserscheide mit dem Albrand stetig nach Süden. Damit hat die Donau zum Vorteil des Rheins stetig Gelände und damit auch Wasser verloren. Deshalb erscheinen uns die donauseitigen Täler der Alb heute viel zu breit, wenn man die heutige Wassermenge z, B. von der Lauter oder Lauchert betrachtet.

Die Abtragung der Alb geschieht u.a. durch die Auflösung des Kalkgesteins. Unser "hartes" Kalkwasser enthält pro drei Liter Wasser 1 Gramm Kalk. Setzt man nun eine Quellschüttung der Echaz - ohne Zuflüsse - von 680 Liter in der Sekunde an (MQ) und damit auch 230 Gramm Kalk, das macht in der Minute etwa 14 Kilogramm, in der Stunde 840 Kilogramm, am Tag 20 Tonnen, das sind 1,3 Güterwagen voll mit je 15 Tonnen. Das geschah und geschieht tagtäglich und ergibt jeden Monat einen langen Güterzug mit um die 40 Wagen. Gerne erinnere ich mich noch an das Fach "Heimatkunde" in der Unterhausener Volksschule, als einem in der vierten Klasse solches Wissen vermittelt wurde.

Mit dem Aushub aus dem Großraum Stuttgart, der mit schweren LKWs teilweise auch zur Endlagerung in die Steinbrüche der Schwäbischen Alb transportiert wird, kehrt manches Gesteinsmaterial wieder an seinen Ursprungsort zurück.

Foto: Postkartenauszug, von 1915                                                                                Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

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