Dass die Ober- und Unterhausener nicht immer nur brave Untertanen waren, dafür mag die "Rosenkreuzerbewegung" ein Beispiel sein. Zu Beginn der 1800er Jahre hatte durch einen Mann von Oberhausen, der sich viele Jahre in der Schweiz aufgehalten hatte und dort mit den sogenannten Rosenkreuzern bekannt geworden war, der Separatismus auch in den beiden Hausen Eingang gefunden.
Diese Separatisten gingen nicht mehr in die Kirche und weigerten sich ihre Kinder in die Schule zu schicken. Da sie "allerlei Lästerreden gegen die Kirche und den Pfarrer führten, auch andere zu verführen suchten und weder durch Liebe noch durch Strenge zum Einlenken zu bewegen waren", wurden sie zuletzt genötigt auszuwandern (1804). Sie schlossen sich an die Kolonie Rapp an, gründeten mit diesem Sektenführer von Illingen in Amerika ein eigenes Gemeinwesen, "Harmonie" genannt, und gelangten zu großem Wohlstand.
Der Fotoausschnitt zeigt den ehemals so genannten Bereich der "Kreuzstraße" in Oberhausen, mit dem Rathaus, Brunnen, Gasthaus Hirsch und dem noch offen geführten Reißenbächle (Quelle: GHV-Lichtenstein).
Die Textauszüge entstammen einem Zeitungsartikel, vom 10.12.1965, aus dem Reutlinger Generalanzeiger.
Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
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