Freitag, 26. Februar 2016

Wenn Lichtensteiner Märchenwelten untergehen....

... dann herrscht offensichtlich Tauwetter. Dieter Bertsch, der diesen Blog unermüdlich mit Stoff aus Vergangenheit und Gegenwart versorgt, war noch rechtzeitig unterwegs, um die Märchengestalten dieses Winters aufzunehmen. (Und wir wissen, dass er mit seinem Engagement seinem Jugendfreund Werner Vöhringer ehren will, der diesen Blog von Anfang an betreute. Das war Ehrensache - und machte den Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein zu einem mächtigen Aktivposten im Leben der Gemeinde.)

Auch ihn vermissen wir sehr: Schwanenwirt Karl Bader in sehr jungen Jahren

Bildertanz-Quelle: Familie Bader

Mittwoch, 17. Februar 2016

Gasthaus zum Hirsch



und

Metzgerei Hirsch – Schaber – Fischer – Gaiser - Buck - Schenk

Friedrich-List-Strasse – heute Bushaltestelle - Ortsteil Oberhausen



                                   Der Gasthof Hirsch wurde um 1790 erbaut


Erst-Besitzer:          Gottfried Wilhelm Reiff und Johannes Jakob Reiff 
                               (Bürgermeister) 1811, ab 1827 gesamt dem Gottfried 
Wilhelm Reiff, in der Gebäudebeschreibung von 1840 wird
auch eine Bäckerei im 2.Stock beschrieben.

Gottfried Wilhelm Reiff jun. übernahm 1849 die Gastwirtschaft

                                Seine Tochter Emilie Mathilde Reiff heiratete 1901 
Richard Johannes Schaber, Weingärtner und Metzger aus  
Uhlbach, dem dann am 3. 5.1901die Konzession überschrieben wurde.


Gegenüber steht die Pension Zum Hirsch

 

1901 Umbau und einen Saalanbau des Gasthaus zum Hirsch

                                   

Pächter:                   Karl Fischer ab 1931

                                Albert Gaiser ab 1933

                                Adolf Buck von 1938 – 1942

                                Adolf Schenk ab 1954, am 7.März 1955 verstorben.

                                Frau Schenk hat den Betrieb nicht weitergeführt (****siehe Kommentar)

                                1956 – abermals Umbau






                    Nach Brand, im Jahre 1968, wurde das Haus „Zum Hirsch“ abgebrochen.




Wer kann und dazu genaueres mitteilen? 

Bildertanzquelle: Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein

Dienstag, 16. Februar 2016

Goldene Hochzeit von Wilhelm Hinger und Frau Rosina geb. Brändle

Bildertanzquelle: Dieter Bertsch

Gibt es in Euern "Photokisten" , Alben oder Bilder an der Wand (Eure Ahnen) noch so alte Aufnahmen? Bevor sie im Container landen, hätte der GHV Interesse daran. Wir würden diese gerne einscannen! Macht einfach mit! Beteiligt Euch an der Lichtensteiner Geschichte!

Samstag, 13. Februar 2016

Metzgerei Haux – (Wurstniederlage)



 Heerstrasse  17 alt – später neu Heerstraße  28      - Ortsteil Honau
  
1870               Farrenstall
1900               Armenhaus ( Mit dem Bau der Werkswohnungen der BSU
                       in der Privatstraße,
    gab es genügend Arbeit und Wohnungen. Das Armenhaus 
    wurde nicht mehrbenötigt)
                      Die Gemeinde verkauft das Haus Heerstraße 17
1925              an Albert Haux, Metzger (
1926              Albert Haux eröffnet eine Wurstniederlager
1927-1942    Albert Haux – Metzger        (Hausmetzger)
1942-1945    Frau Haux führt das Geschäft; A. Haux wurde dienstverpflichtet
1945              Geschäft aufgegeben

Zur Familie Haux
Tochter Hedwig war einige Jahre in der Postagentur in Unterhausen beschäftigt (1942-1945)
Sohn Albert war lange Jahre Bahnhofsvorstand auf dem Bahnhof Unterhausen
 
Ehepaar Haux mit Sohn Albert und Tochter  Hedwig
Haus 17 in der Heerstraße, heute Nr. 28    














 Bildertanzquelle: Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein 1999





Donnerstag, 11. Februar 2016

Aus Oberamtsbeschreibung Reutlingen >Lichtenstein< 1824



Lichtenstein,
ein Förstershaus und Sitz eines Revierförsters, unmittelbar über Honau. Es ist dieß das berühmte Lichtensteiner Schlößchen, sogenannt, weil es auf dem Grunde des alten Lichtensteiner Schlosses steht, das im Jahr 1802 als baufällig abgebrochen und durch das gegenwärtige Gebäude ersetzt worden ist. Dieses neue Gebäude hat nun freylich nicht mehr das Aussehen eines alten Ritterschlosses, aber um seiner Lage willen ist es nichts desto weniger eine große Merkwürdigkeit der Alp. Das  Gebäude ruht auf einem sehr hohen, frey aufsteigenden und von der Gebirgswand ganz abgesonderten Felsen, so daß es die ganze Fläche des Felsenscheitels einnimmt und mit dem Gebirge nur durch eine Brücke, als dem einzigen Zugang, verbunden ist. Es liegt 2540 Pariser oder 2880 Würtemberg. Fuß über der Meeresfläche, und ungefähr 800 Fuß über dem Echazthale, in welches man aus den Fenstern schaudernd hinabblickt. Man genießt hier eine herrliche und weite Aussicht, tief in das Unterland hinab. Das alte Schloß war eines der festesten und sichersten Rittersitze, der bey aufgezogener Brücke ganz unerreichbar war. Der vertriebene Herzog Ulrich soll deßwegen auch, nach Crusius, hieher seine Zuflucht genommen, und eine Zeit lang heimlich hier sich aufgehalten haben, so daß er, wenn er vor das Schloß kam, immer nur mit den Worten anrief: „der Mann ist da.“
Das Schloß war ehedem Eigenthum und Sitz der Herren von Lichtenstein, welche in- und außerhalb der Gegend mehrere Güter und Rechte hatten, übrigens Vasallen von Würtemberg waren. Im Jahr 1243 verkauft Gero von Lichtenstein dem Kloster Bebenhausen den halben Zehenten zu Tusselingen (Dußlingen) für 75 lb. und von dieser Zeit an kommen die Lichtenstein gar häufig vor. Ein Lichtenstein war auch unter den Gefallenen bey Reutlingen, und Johannes von Lichtenstein war mit Graf Eberhard dem Milden von Würtemberg auf dem Concilium zu Constanz. Schon frühzeitig verkauft die Familie ein Gut nach dem andern. Unter den verkauften Gütern waren auch Bitz und Willmandingen. Es ist jedoch zu bemerken, daß es auch auf der südlichen Seite der Alp in der Gegend der Lauchart, bey Neufren, zwey Schlösser gleiches Namens (Hinter- und Vorder-Lichtenstein) gab, und es läßt sich nicht angeben, ob die Besitzer von Einer Familie waren, und von welchem Theile gerade jene Verkäufe zu verstehen sind? Überhaupt wiederholt sich der Name Lichtenstein so häufig als die Namen Lichtenberg, Leuchtenberg etc. etc.; ohne Zweifel alle von den Feuerzeichen, die ehemals da gegeben wurden, so genannt. Zu unserem Lichtenstein waren, laut Lagerbuchs,  die im Pfullinger Thale gelegenen 3 Dörfer nebst Holzelfingen, bis auf unsere Zeiten frohnpflichtig.
Es ist nicht genau anzugeben, wann Lichtenstein an Würtemberg gekommen; in dem, von dem Grafen von Sulz dem Kaiser übergebenen Würt. Lehensverzeichniß vom Jahre 1420 kommt Lichtenstein als der Herrschaft Würtemberg eigen, vor. Aus einem, nach dem Städtekrieg, im Jahr 1389 zwischen Würtemberg und Reutlingen abgeschlossenen Vergleich erhellt, daß die Stadt Reutlingen sich in den Besitz von Lichtenstein gesetzt hatte, daß aber dieses den Reutlingern von Würtemberg abgenommen, und als ein offen Haus und Lehen angesprochen wurde. In eben demselben Vergleiche wird auch wegen eines Herrn von Lichtenstein festgesetzt: „und als Anshelm von Liechtenstein (nach Sattler von Höllenstein) und Schwenger von Liechtenstein sich scharfer und ehrenrühriger Wort wider die von Reutlingen vor dem Krieg vermerken lassen, wollen die von Reutlingen der Herrschaft Würtemberg zu Dienst und unterthänigen Ehren, als wenn sie nit geredt wären worden, lassen hin seyn.“
Eine Viertelstunde oberhalb Lichtenstein, auf derselben Thalseite findet man noch die Spuren eines zweyten Schlosses, „die alte Burg“ genannt.
An der Fahrstraße, welche von Lichtenstein in das Thal hinab führt, sieht man das sogenannte Brunnenloch

Bildertanzquelle: Internet

Mittwoch, 10. Februar 2016

Oberamtsbeschreibung Reutlingen Gemeinde Honau 1824



12. Honau,
ein evangelisches Pfarrdorf mit 405 Einwohnern, an der Echaz, über welche hier eine steinerne Brücke führt, 1790 Fuß über der Meeresfläche, eine kleine halbe Stunde oberhalb Oberhausen, und 2¾ Stunden von Reutlingen; Revier Lichtenstein, Forstamt Urach. Das Patronat besitzt die Landesherrschaft, die auch den Pfarrer besoldet.
Den großen Zehenten und den Novalzehenten bezieht die Herrschaft, den kleinen und den Heuzehenten die Pfarrey; zehentfrey sind 11 Morgen.
Gefälle beziehen
der Staat aus Lehen- und Zinsgütern, Geld- und Küchengefälle 44 fl. 30 kr.
Ferner beziehen die Pfarrey, die Gemeindepflege und die Heiligenpflege des Orts, die Gemeindepflege Oberhausen und 7 benachbarte Stiftungspflegen kleine Gefälle. Jedes Haus, das einen Rauch hat, zahlt eine alte Henne, Rauchhenne.
Das Dörflein liegt äußerst malerisch in dem engen Thale auf einer hohen Au, wovon es ohne Zweifel den Namen hat, umgeben von einer wahren Schweizernatur. Von der Thal-Erhöhung, auf welcher der Ort liegt, stürzt sich in mehreren Fällen brausend die Echaz, welche unweit des Dorfes ihre Quellen hat, (S. 22) über Tuffsteinfelsen herab. Die Erhöhung selbst besteht ganz aus solchen Felsen, welche dem Ort einen nicht unerheblichen Nahrungszweig gewähren, da sie theils hier, theils aus den Brüchen, von den beyden Hausen überall hin in die Umgegend zum Bauen geholt werden.
Unmittelbar hinter dem Ort beginnt die schöne Honauer Steige (s. S. 75), die, wenn einmal der Straßenzug seinen natürlichen Gang nehmen sollte, für das Örtchen sehr wichtig werden kann.
Die Markung des Orts ist im Verhältnisse zur Einwohnerzahl die kleinste im ganzen Oberamt; dennoch hat hier die Bevölkerung seit 10 Jahren verhältnißmäßig mehr als im ganzen Thale, wenn gleich nicht mehr als um 19 Personen zugenommen. Vergl. S. 42.
Wie im ganzen Thale, so wird auch hier viel Hanf gebaut, daneben zeichnet sich der Ort durch einen starken Zwiebelbau aus. Auch Obst wird ziemlich gewonnen, doch ist es rauh und geräth minder gern, als thalabwärts. Honau kommt schon im Jahr 937 in der oben angeführten Urkunde Kaisers Otto, unter dem Namen Hohenowe, Hohenau vor. Der Priester Hartbert, der von dem Kaiser hier beschenkt wurde, gelangte später zur bischöflichen Würde in Chur, und es ist merkwürdig, daß noch im Jahr 1686 der Bischof Ulrich von Chur sich bey dem Herzog von Würtemberg beschwert, daß er aus seiner Feilenschmidte zu Honau, ungeachtet dieselbe ganz zerfallen, doch noch die alte Steuer fortbezahlen solle. Zu derselben Zeit besaß Chur hier auch noch mehrere eigenthümliche Güter und noch in dem neuesten Cameralamts-Grundbuch wird ein Theil der oben genannten Lehen- und Zinsgüter als ehemals Churische Lehen aufgeführt. Auch Groß Engstingen war, wie wir unten sehen werden, Churisch. Bemerkenswerth ist, daß eine Zellg der Markung auf der Höhe „Pfullenberg“ heißt; in dem Ort selber wird noch ein Haus das Schlößle genannt. Hinter Honau schließt sich das enge Thal ganz, zwischen hohen Felsen, im sogenannten Dobel. Zwischen Honau und Oberhausen, gegenüber von Lichtenstein, steht an der Bergwand eine Reihe von etlich und 20 Felsen. Der erste und einer der größten davon heißt der Sonnenstein. Die Bewohner von Honau benutzen ihn statt einer Sonnen-Uhr, um die Mittagszeit darnach zu bestimmen. Der Felsen hat nämlich eine große Vertiefung, in welche die Sonnenstrahlen gerade um die Mittagsstunde fallen.
Zu Honau gehört

Bildertanzquelle: Internet