Mittwoch, 8. Januar 2020

Heute mal ein Blick über unsere Kirchturmspitze hinaus: Die Salmendinger Kapelle.

Die Salmendinger Kapelle

Blick von der Salmendinger Kapelle aus ins nähere Umland - auf die Hochfläche der 
Schwäbischen Alb.

Um fast 90 m überragt der Kornbühl die Hochebene im Heufeld. Seinen Gipfel krönt die im 16. Jahrhundert erbaute St. Anna-Kapelle. Sie gilt als die schönst gelegene Bergkapelle auf der Schwäbischen Alb.

Die Abhänge mit ihren Wacholdersträuchern, Einzelbäumen und Buschgruppen verleihen dem Berg den besonderen Reiz. Sie stehen auf trockenen und sonnigen  Heiden, die einer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt Lebensräume bieten. Arten, die in der umgebenden Hochfläche und an vielen Stellen im Land längst verschwanden, leben und gedeihen hier am Kornbühl noch. Allein 8 Orchideenarten zieren den  Berg. Zahlreiche Schmetterlinge, Wildbienen und Laufkäfer findet der Naturfreund hier.

Noch vor 100 Jahren zwang die wirtschaftliche Not die Bauern zu einer intensiven Nutzung des Berges. Die flachen Hangpartien wurden zum Ackerbau benötigt. Weiter oben auf den Steilhängen holte man in Handarbeit das Winterfutter für das Vieh und trieb im Herbst die Rinder und Ziegen auf. Der Berg war kahl, wie dies viele alte Bilder belegen.

Erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts gaben die Bauern die beschwerliche Arbeit allmählich auf. Die Steilhänge wurden nur noch mit Schafen beweidet und die Äcker am Hangfuss von Mähwiesen abgelöst. Auf den zusehends schwächer beweideten Steilhängen entwickelten sich mit der Zeit dichte Gehölzbestände. Die Bauern gaben schließlich auch die Wiesen auf und der Schäfer blieb aus. Waldflächen entstanden, verdrängten die artenreichen Magerwiesen und verdeckten den Blick auf die Salmendinger Kapelle.

Die Salmendinger Bürger wollten dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen. Sie begannen anfangs der 1980er Jahre mit der Auslichtung der Gehölzbestände und der Mahd der Heideflächen. Der Schäfer beweidete die Hänge inzwischen wieder und trägt damit ebenfalls zum Erhalt des Landschaftbildes und der Artenvielfalt bei.

Hinweis:
 Es ist nur eine knappe halbe Stunde, vom Echaztal aus, den  Ausgangspunkt an einem Wanderparkplatz, Richtung Burladingen, für einen kurzweiligen Spaziergang auf die Salmendinger Kapelle zu erreichen.

Textauszüge: Informationstafel beim Kornbühl.                               Fotos, vom 29. Dezember 2019 + eArchiv: Dieter Bertsch

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