Montag, 10. Juni 2019

Pfingstmontag ist "Nebelhöhletag"! Der Aufstieg über die Wonhalde - den Oberhausener "Königsweg".

Die Nebelhöhle (Stahlstich nach einer Vorlage von Louis Mayer, 1836)

Die Alte Nebelhöhle, mit ihrem ehemaligen Zugang auf Oberhausener Markung, wurde 1486 erstmalig genannt. Aber erst als der spätere König Friedrich I. von Württemberg im Jahre 1803 die Höhle zu besichtigen wünschte, wurde sie mit einem bequemen Zugang versehen. Seit dieser Zeit wird über Pfingsten das vielbesuchte Nebelhöhlenfest gefeiert. Wilhelm Hauff hat durch seinen Historischen Roman "Lichtenstein" die Höhle einem großen Leserkreis bekannt gemacht. Von W. Kopp und K. Rau wurde 1920 eine Fortsetzung der Höhle entdeckt, die Neue Nebelhöhle.

Wer auf dem Weg des württembergischen Herzogs Friedrich II (später König Friedrich I.) zur Nebelhöhle hinaufsteigen will, sollte die Steige über die Hänge der Wonhalde benützen.  Wegen seiner erheblichen Leibesfülle mußte der spätere König von Napoleons Gnaden eine vierspännige Kutsche für den Aufstieg benutzen. Der Weg wurde damals mit großem Aufwand gebaut. Die Stützmäuerchen aus Kalkblöcken rutschten inzwischen teilweise ab.

Die Hänge der Wonhalde, heute beweidete Wacholderweide, wurden um den Dreißigjährigen Krieg, (1618 - 1648) mit unglaublichem Aufwand, als Ackerfläche genutzt. Die Oberhausener bauten damals Linsen, Hanf, Flachs, auch alle paar Jahre Getreide (Roggen, Gerste) an. Die ehemalige Ackernutzung ist heute noch an den Randwällen teilweise zu erkennen, wodurch das Gelände leicht terrassiert und die Bodenerosion eingedämmt wurde. Häufig wurde die Fläche für zwei Jahre als Acker und dann für bis zu neun Jahre als Weide genutzt, dadurch konnte die Bodenfruchtbarkeit etwas regenerieren.

Bildertanzquelle +Textauszüge: "Höhlenführer Schwäbische Alb" / Hans Binder, ISBN 3 8062 0178 1 + Auszüge aus dem Bericht: "BUND / Wanderung 2016 / Joachim Reidelbach".


eArchiv: Dieter Bertsch

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