Freitag, 30. April 2021

1968: Als der "Schienenbus" die Dampflok abgelöst hatte.


 Foto: Archiv des GHV-Lichtenstein / Bodo Walldorf                                                                                   eArchiv: Dieter Bertsch

Donnerstag, 29. April 2021

Honau, Schmiedewiese: Stromerzeugung mit Wasserkraft - unerschöpfliche Energie im Einklang mit der Natur.



Foto, vom 21. April, 2021: Dieter Bertsch


Foto: Archiv des GHV-Lichtenstein / Günther Frick
                                                                                                   eArchiv: Dieter Bertsch

Mittwoch, 28. April 2021

1989: Zwei Wächter - am unteren Tor bei der Johanneskirche.


 Die Aufnahme entstand 1989, im Rahmen der 900-Jahrfeier von Unterhausen. Personen: links, Dieter Bertsch; rechts, Siegfried Bertsch.

Bildertanzquelle: Fotoalbum des Siegfried Bertsch / Holzelfingen                                                              eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 27. April 2021

Tiefbaumassnahmen im hinteren Reißenbachtal: Fassung einer nur bei besonders großen Niederschlagsmengen bzw. Schneeschmelze schüttenden Karstquelle (s.g. "Hungerbrunnen").



Da bei Starkregen und Schneeschmelze die Wonsteige öfters ausgespült wird, soll jetzt das austretende Hangwasser gefasst und über Röhren in den Reißenbach abgeleitet werden.

 Foto, vom 25. April 2021 + eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 26. April 2021

Das Brünnelein am Langwiesbach (Pappelweg) fristet immer noch ein unseliges Dasein.


 Siehe GHV-Blog vom 18. Oktober 2018, als noch ein annehmbarer Zustand angetroffen wurde und der GHV-Blog vom 14. April 2020, als bereits der heutige Missstand vorherrschte.

Foto, vom 21. April 2021 + eArchiv: Dieter Bertsch

Samstag, 24. April 2021

Im April 2021 - Betriebsübergabe des Schornsteinfeger-Kehrbezirks: Von Joachim Gräther an Markus Buck.


Schornsteinfegermeister Joachim Gräther (rechts) hat aus gesundheitlichen Gründen, seinen bisherigen Kehrbezirk, an seinen langjährigen Mitarbeiter, Markus Buck / Schornsteinfegermeister (links), übergeben, 

Foto, vom 22. April, 2021: Dieter Bertsch                                                                                                    eArchiv: Dieter Bertsch
 

Freitag, 23. April 2021

1952 - Ausflug der Sänger, vom Sängerbund Unterhausen: "Wehe, wenn sie losgelassen!"


 Foto: Album, Siegfried Bertsch / Holzelfingen                                                                                          eArchiv: Dieter Bertsch

Donnerstag, 22. April 2021

Traifelberg, eine Wohnsiedlung im Lichtensteiner Ortsteil Honau, auf der Albhochfläche. Beginn der Bebauung im Bereich der Uhlandstraße.


Der Name "Traifelberg" kommt von Trauf (vgl.: Albtrauf). Der Traifelberg, eine Sommerweide, samt dem Traifelhof, einem Hirten- und Schafhof, gehörte dem Pfullinger Frauenkloster. Nach Aufhebung des Klosters (1539) - vom herzoglichen Klosteramt - weiterhin als Sommerweide benützt, gehörte ab 1555 zur Honauer Markung. Der Hof wurde wahrscheinlich am Ende des 30jährigen Kriegs niedergebrannt.

 Foto: Archiv des GHV-Lichtenstein                                                                                                           eArchiv: Dieter Bertsch

Mittwoch, 21. April 2021

Heute, am 21. April, ist der Gedenktag an den "Heiligen Bruder Konrad". Er ist der Namensgeber der Katholischen Kirche in Lichtenstein-Unterhausen.


KONRAD VON PARZHAM,
geboren am 22. Dezember 1818 in Parzham bei Griesbach, gestorben am 21. April 1894 in Altötting.

Johann Evangelist Birndorfer war das elfte Kind tief im Glauben verwurzelter Bauern und war schon als Junge ungewöhnlich fromm: Eher still, betete er gern für sich auf dem Schulweg oder bei der Feldarbeit und suchte jeden Streit zu schlichten. "Der Birndorfer Hansl ist ein Engel", sagten die Leute. Als er 14 Jahre alt war, starb die Mutter, zwei Jahre später der Vater. Weil er seinen Wunsch, Priester zu werden, nicht verwirklichen konnte, blieb er auf dem elterlichen Hof als Knecht. Erst mit 31 Jahren trat er in das Kapuzinerkloster St. Anna in Altötting ein. Nachdem er sein Gelübte abgelegt hatte, bekam er den Namen Bruder Konrad und war ab 1852 als Pförtner tätig. Über 40 Jahre lang hatte er bis zu 18 Stunden am Tag mit den Tausenden von Wallfahrern zu tun und erfüllte ihre Anliegen und Bitten, soweit er konnte. Niemand, der zu ihm kam, Handwerksbursche oder Bettler, verließ ihn wieder mit leeren Händen.
Jede freie Minute betete er, oft nächtelang. In den späten Abendstunden betete er vor dem Tabernakel, jeden Morgen ministrierte er am Gnadenaltar der Schwarzen Madonna. Als ihm die tägliche Kommunion erlaubt wurde, empfing er sie frühmorgens, um bei den anderen keinen Anstoß zu erregen, Die tägliche Betrachtung des Kreuzes lehrte ihn nach eigener Aussage die wahre Heiligkeit. Als er seines Alters und seiner Gebrechlichkeit wegen seinen Dienst aufgeben musste, konnte er von der Pforte doch nicht  lassen. Er brach eines Nachts auf dem Weg dort hin zusammen, weil er befürchtete, man habe ein Läuten überhört und starb wenige Tage später am 21. April 1894.

Er wurde 1930 selig- und 1934 heiliggesprochen.

Text: Pater Kübler / www.pfarrei-nw-heilig-geist.de

Fotoauszug: Archiv des GHV-Lichtenstein / Rainer Hipp, vom 1. Mai 1990                       Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
 

Dienstag, 20. April 2021

1974 - Kinderfest in Honau: Bereit für einen Kampf gegen "Cassius Clay" bzw. "Muhammad Ali".


 In den 1970er Jahren fanden die legendären Schwergewichtsboxkämpfe von Cassius Clay (spätere Namensänderung in Muhammad Ali) gegen Frazier, Norten und Foreman statt. Dieser Ausnahmeathlet besiegte 56 mal in 61 Kämpfen seine Gegner.

Foto: Heinz Reiff                                                                                                                                        eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 19. April 2021

Im ehemaligen Oberhausen - 1958: "Goldene Hochzeit" in der Ludwigstraße.


In unserem Sprachraum werden unterschiedliche Hochzeitstage, abhängig von der Dauer der Ehe, mit verschiedenen Bezeichnungen benannt: "Silber-Hochzeit" (25 Jahre), "Goldene-Hochzeit" (50 Jahre), "Diamantene-Hochzeit" (60 Jahre).

Foto -> Marie und Friedrich Bader: Familienarchiv Bader / Munz                                                        eArchiv: Dieter Bertsch
 

Sonntag, 18. April 2021

Aquarell von Kunstmaler Walter Votteler: Wer kann dieses Motiv identifizieren?


Im Hintergrund könnte es sich evtl. um die Felsformation des Gießsteins handeln. Rechts um den Lippentaler-Hochberg.

Bildertanzquelle: Angela Walliser, geb. Wolf. Entstammt aus dem Nachlass ihres Vaters, Eugen Wolf, ehemaliger Hauptamtsleiter bei der Gemeinde Lichtenstein.
eArchiv: Dieter Bertsch

Samstag, 17. April 2021

Lass dich inspirieren: Ein wunderschöner Weg führt von Honau zur Echazquelle und weiter hinein ins Tobeltal.


Bildertanzquelle: Postkarte von 1960                                                                                                          eArchiv: Dieter Bertsch

Freitag, 16. April 2021

Oberhausener Hinterhof, mit Blick zum Gießstein - ein Aquarell von Walter Votteler.


Walter Votteler war ein begnadeter Künstler, der mehrere Jahrzehnte in Unterhausen gelebt hat. Er wurde am 24. Mai 1914, im Gmindersdorf in Reutlingen geboren und verstarb nach schwerer Krankheit, am 17. November 1977.

Details über sein Leben und seine Schaffenskraft, siehe im GHV-BLOG, vom 12. Januar 2018.

 Bildertanzquelle: Angela Walliser, geb. Wolf                                                                                            eArchiv: Dieter Bertsch

Donnerstag, 15. April 2021

Unterhausen, um 1912: "Gasthaus zur Krone", von Louis Haid.


 Ludwig (Louis) Haid erstellte 1905 das Gebäude als Gasthaus ("neue Krone"). Nach Fertigstellung gab er seine "alte Krone", die zwei Häuser weiter rechts stand, auf. 1921 erhielt die Gastwirtschaft, durch das Einrichten von zwei Fremdenzimmer, auch die Genehmigung zur Beherbergung von Fremden. 

Ab 1924 führte die Witwe, Christiane Haid, den Wirtschaftsbetrieb weiter. Bis 1954 blieb das Gasthaus im Besitz der Familie Haid. Mit Anton Wienerroither fand dann das Anwesen einen neuen Besitzer und wurde in "Schützen" umbenannt. Damit war eine Verwechslung mit der "Krone" im ehemaligen Oberhausen nicht mehr möglich.

Bildertanzquelle / Foto + Text: Rainer Hipp                                                                                              eArchiv: Dieter Bertsch

Mittwoch, 14. April 2021

Unterhausen, 1912: Echazbrücke mit Wasserfall bei Hochwasser und Anwesen der Familie Zimmermann.


Personen: Familie Louis Haid - Erbauer der "neuen Krone", in der Rathausstraße 17.

Bei dem linken Gebäude handelt es sich um das Zimmermann'sche Anwesen. Liesel Zimmermann war mit dem Schreiner Baisch verheiratet. Ihre Schwester Maria mit dem Metzger und Wirt "zum Stern", Ludwig Bley, im ehemaligen Oberhausen.

Das kleine Fachwerkgebäude wird in der GHV-Dokumentation als "wiedergefundene Mühle - ohne T Nr." geführt.

Foto: Archiv / Rainer Hipp                                                                                                                          eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 13. April 2021

Gasthaus "Schützen" in Unterhausen - ehemalige "Krone". Eine gelungene Nachtaufnahme aus dem Jahr 2008!


Theo Altiparmakis  hatte 1989 die Wirtschaft zunächst als Pächter übernommen. Später ging sie in sein Eigentum über. Durch wohlgelungene und sorgsame Restaurierung entstand im Laufe der Zeit aus dem über 100 Jahre alten Gebäude ein kleines Schmückstück. Nachts bietet die beleuchtete Wirtschaft, an der sonst so tristen Ortsdurchfahrt von und nach Holzelfingen, einen schönen Anblick.


Bildertanzquelle / Foto + Text: Rainer Hipp                                                                                              eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 12. April 2021

Schloss Hohenschwangau - als Glasmalerei im Turm von Schloss Lichtenstein.


In einem Fenster des Hauptturms von Schloss Lichtenstein ist bis heute diese Glasmalerei zu sehen. Es zeigt das Schloss Hohenschwangau. Hier ließ Graf Wilhelm von Württemberg das bayrische Vorbild seines Schlosses, verewigen.

 Bildertanzquelle: (Goethezeitportal) und URL (http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=6633).

eArchiv: Dieter Bertsch

Sonntag, 11. April 2021

Sängerbund Unterhausen, 1952. Aufführung des Heimatspiels: "Der Pfeifer von Hardt" - (Fortsetzung vom BLOG 06.04.2021).

 


Personen, v.l.n.r.: Siegfried Bertsch und Ilse Hageloch, geb. Häbe.

Die im Heimatspiel vorkommenden Figuren sind weitgehendst in Hauffs Roman "Lichtenstein" erfunden worden - sie bieten allerdings ausgeprägtes Identifikationspotential.

Ein schwäbischer Pfarrer formulierte 1907, sicher stellvertretend für viele württembergische Leser, was diese „markige Gestalt volkstümlichster Art“ so populär werden ließ, auch wenn sie ‚nur‘ erfunden war. Der Pfeifer verkörpere nämlich „jenes württembergische Volk, wie es leibte und lebte, litt und stritt in den bitterschweren Zeiten Ulrichs, zuerst aufrührerisch und verzweifelt das Aeußerste wagend, hernach alle Unbill vergessend und für Gnade dankbar, anhänglich an das angestammte Fürstenhaus und ihm ergeben bis in den Tod. Besonders das Landvolk zeigt sich in dieser Hinsicht im schönsten Licht. Bei den höheren Ständen hört die Opferfreudigkeit für den Herzog auf in dem Augenblick, wo neben dem Interesse des Landes auch ihre Rechte in Frage kommen. Das Volk aber geht wie der Pfeifer mit seinem Herzog durch dick und dünn, dasselbe Volk, das dem Armen Konrad in hellen Haufen zuströmt, ist in ebenso dichten Haufen auf den letzten Hilferuf seines Fürsten an dessen Seite und bildet nach dem Verlust aller festen Plätze sein einziges Bollwerk, seine letzte Zuflucht und nicht bloß ein Hans, sondern hunderte haben für ihn geblutet.“ (Zitat nach Pfarrer Rauscher: Der Pfeifer von Hardt. In: Blätter des Schwäbischen Albvereins. XIX. Jg. 1907, Nr. 3, S. 75-84. Online in Wikisource.)

Recht viele Württemberger konnten sich in der Anhänglichkeit des Pfeifers an das „angestammte Fürstenhaus“ offensichtlich wiederfinden. Hanns, der Pfeifer, gehört – mit seiner spezifischen Form von württembergischem Patriotismus – zu den literarischen Figuren, auf die man in den Geschichtsromanzen des schwäbischen Dichterkreises (Kerner, Uhland, Schwab) häufig trifft. So z.B. auch in Ludwig Uhlands Gedicht Graf Eberhard im Bart. Dort ist es ein Schwarzwaldhirte, ebenfalls ein Mann aus dem einfachen Volk, der seinem gräflichen Herrn das Leben rettet. Wobei Uhland, noch viel deutlicher als Hauff in seinem Lichtenstein, den zeitgenössischen Lesern eine politische Botschaft mit auf den Weg gibt (Literatur als Denkmal):

In Fährden und in Nöten,
Zeigt erst das Volk sich echt,
Drum soll man nie zertreten
Sein altes gutes Recht.

Die Figur des Pfeifers hielt noch in anderer Hinsicht ein hohes Identifikationspotential für die württembergischen Leser bereit: seine Nähe und Liebe zur schwäbischen Landschaft. Als Georgs ortskundiger Führer über die Schwäbische Alb öffnet der Pfeifer dem jungen Ritter die Augen für die Schönheit des Landes:

„Ein herrliches Land, dieses Württemberg“, rief Georg, indem sein Auge von Hügel zu Hügel schweifte; „wie kühn, wie erhaben diese Gipfel und Bergwände, diese Felsen und ihre Burgen; und wenn ich mich dorthin wende gegen die Täler des Neckars, wie lieblich jene sanften Hügel, jene Berge mit Obst und Wein besetzt, jene fruchtbaren Täler mit schönen Bächen und Flüssen, dazu ein milder Himmel und ein guter, kräftiger Schlag von Menschen.“ „Ja“, fiel der Bauer ein, „es ist ein schönes Land; doch hier oben will es noch nicht viel sagen, aber was so unter Stuttgart ist, das wahre Unterland, Herr! da ist es eine Freude im Sommer oder Herbst, am Neckar hinabzuwandeln; wie da die Felder so schön und reich stehen, wie der Weinstock so dicht und grün die Berge überzieht, und wie Nachen und Flöße den Neckar hinauf- und hinabfahren, wie die Leute so fröhlich an der Arbeit sind, und die schönen Mädchen singen wie die jungen Lerchen. (Reclam, S. 124f)

Hinweis zum vorherigen Text:
Die private Nutzung und die nichtkommerzielle Nutzung zu bildenden, künstlerischen, kulturellen und wissenschaftlichen Zwecken ist gestattet, sofern Quelle (Goethezeitportal) und URL (http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=6633) angegeben werden.

Fotoauszug: Album, Siegfried Bertsch / Holzelfingen                                                          Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Samstag, 10. April 2021

Freitag, 9. April 2021

Altar mit Kruzifix in der Johanneskirche in Lichtenstein-Unterhausen. Hochzeitsdekoration in den 1950er Jahren.


 Foto: Archiv des GHV-Lichtenstein                                                                                                            eArchiv: Dieter Bertsch

Donnerstag, 8. April 2021

Erweiterung der Archivfläche in den Vereinsräumen des Geschichts- und Heimatvereins Lichtenstein.


 Besten Dank an Günther und Adi für ihren handwerklichen Einsatz in den Vereinsräumen!

 Foto, vom 6. April 2021: Günther Frick                                                                                                       eArchiv: Dieter Bertsch

Mittwoch, 7. April 2021

Viel hat nicht gefehlt und der Osterhase wäre in diesem Jahr ein Schneehase gewesen.

Montag, 5. April, 2021: Winter-Comeback am Nachmittag des Ostermontag.

Kalte Polarluft ist hinter dem Skandinavientief "Ulli" nach Deutschland eingeströmt. Es war Arktisluft aus Nordgrönland, Spitzbergen und dem polaren Eismeer.

Foto, vom 5. April 2021 + eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 6. April 2021

Sängerbund Unterhausen, 1952. Aufführung des Heimatspiels: "Der Pfeifer von Hardt".



Hanns, genannt der Pfeifer von Hardt, hat im Roman Lichtenstein eine wichtige Rolle: Er ist für den Haupthelden Georg von Sturmfeder der Verbindungsmann zu Marie und zur Burg Lichtenstein, aber auch zu Herzog Ulrich. Er spielt diese Rolle souverän und intelligent mit einer keinesfalls volkstümelnden Bauernschläue. Als Bauer und Spielmann gehört er zum einfachen Volk, doch scheint er selbst mit dem Herzog auf Augenhöhe zu verkehren – er ist sein Kundschafter und Beschützer, das hebt ihn besonders heraus. An keiner Stelle des Romans lässt Hauff den Pfeifer, im Unterschied zu dessen Frau und dessen Tochter Bärbele, schwäbischen Dialekt sprechen. Seine Figur wird auch nie ironisch gebrochen, so wie es fast allen anderen, eher ambivalent konzipierten Romanfiguren erzählerisch widerfährt. Manche Leser sehen im Pfeifer sogar den eigentlichen Haupthelden des Romans, der in seiner Ausgestaltung dem Dichter auch am besten gelungen sei. Schon einer der ersten Kritiker des Lichtenstein, Wolfgang Menzel (1798 – 1873), schreibt 1826: „Dieß ist eine feste plastische Gestalt, wahr und warm geschildert und ächt nationell“ (siehe Pfäfflin, S. 76-78). Hanns, den Pfeifer, umgibt etwas Ernsthaftes, was mit seiner Vergangenheit zu tun hat. Er möchte auch nicht „Pfeifer“ genannt werden, weil „dieser Name sich mit Untat und Blut befleckt“ habe (Reclam, S. 114). Erst kurz vor seinem Tod offenbart er Georg (und damit auch dem Leser), was ihn „so ausschließlich und enge an den Herzog knüpft“ (Reclam, S. 379): Ein Erlebnis, das den Pfeifer zur Gefolgschaftstreue bis zur Selbstaufopferung treibt und ein bezeichnendes Licht auf Herzog Ulrich wirft, wenn er – ganz Willkürherrscher – mit einem Menschen grausam spielt. Die Erzählung des Pfeifers sei hier wiedergeben. Sie beginnt damit, dass er Georg von der Verschwendungssucht am herzoglichen Hofe berichtet; wie die Bauern immer mehr ausgepresst wurden und daraus der Aufstand des „Armen Konrad“ entstand. Wie er, als einer der kühnsten Aufrührer, zusammen mit elf anderen gefangen wurde. Dann enthüllt er sein eigentliches Geheimnis, das er als „Wunder“ bezeichnet: Wir zwölf wurden auf den Markt geführt, es sollte uns dort der Kopf abgehauen werden. Der Herzog saß vor dem Rathaus und ließ uns noch einmal vor sich führen. Jene elfe stürzten nieder, daß ihre Ketten fürchterlich rasselten, und schrieen mit jammernder Stimme um Gnade. Er sah sie lange an und betrachtete dann mich. ‚Warum bittest du nicht auch?‘ fragte er. ‚Herr‘, antwortete ich, ich weiß was ich verdient habe, Gott sei meiner Seele gnädig.‘ Noch einmal sah er auf uns, dann aber winkte er dem Scharfrichter. Sie wurden nach dem Alter gestellt, ich, als der jüngste, war der letzte. Ich weiß wenig mehr von jenen schrecklichen Augenblicken; aber nie vergesse ich den greulichen Ton, wenn die Halsknorpel krachten – (…) Neun Köpfe meiner Gesellen staken auf den Spießen, da rief der Herzog: ‚Zehn sollen bluten, zwei frei sein. Bringt Würfel her, und lasst die drei dort würfeln!‘ Man brachte Würfel, der Herzog bot sie mir zuerst; ich aber sagte: ‚Ich habe mein Leben verwirkt und würfle nicht mehr darüber!‘ Da sprach der Herzog: ‚Nun so würfle ich für dich.‘ Er bot den zwei andern die Würfel hin. Zitternd schüttelten sie in den kalten Händen die Würfel, zitternd zählten sie die Augen; der eine warf neun, der andere vierzehn; da nahm der Herzog die Würfel und schüttelte sie. Er faßte mich scharf ins Auge, ich weiß, daß ich nicht gezittert habe. Er warf – und deckte schnell die Hand darauf. ‚Bitte um Gnade‘, sagte er, ‚noch ist es Zeit.‘ ‚Ich bitte, daß Ihr mir verzeihen möget, was ich Euch Leids getan‘, antwortete ich, ‚um Gnade aber bitt ich nicht, ich habe sie nicht verdient und will sterben.‘ Da deckte er die Hand auf, und siehe er hatte achtzehn geworfen. Es war mir sonderbar zumut; es kam mir vor als habe er gerichtet an Gottes Statt. Ich stürzte auf meine Kniee nieder und gelobte fortan in seinem Dienst zu leben und zu sterben. Der zehnte ward geköpft, wir beide waren frei. (Reclam, S. 382f).

Hinweis zum vorherigen Text:
Die private Nutzung und die nichtkommerzielle Nutzung zu bildenden, künstlerischen, kulturellen und wissenschaftlichen Zwecken ist gestattet, sofern Quelle (Goethezeitportal) und URL (http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=6633) angegeben werden. 

 Fotos: Album, Siegfried Bertsch / Holzelfingen                                                                 Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 5. April 2021

Holzelfingen, 1938: Ortsansicht. Im Hintergrund Georgenberg, Ursulaberg und Achalm.


 Fotoauszug: SAV, Jubiläumsschrift von 1938                                                                                            eArchiv: Dieter Bertsch

Sonntag, 4. April 2021

Allen BLOG-Lesern und Freunden des GHV-Lichtenstein wünschen wir ein gesegnetes Osterfest und vor allen Dingen für jeden Tag die nötige Gesundheit.


 Ein kleines und zerbrechliches Kunstwerk ist dieses Schmuck-Osterei von Frau Ursula Bogner-Kühnle - Martinskirche, Gomadingen-Dapfen.
                                                                                                                                                         Foto + eArchiv: Dieter Bertsch

Freitag, 2. April 2021

Karfreitag, 2021: "Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde" - (Johannes 15,13).


Kreuzigungsgruppe im Bodensee: Das "Schwedenkreuz" zwischen Insel Mainau und Festland. Es erinnert an die schwedische Herrschaft auf der Insel Mainau während des 30-jährigen Krieges.

Die Schweden plünderten die Insel nach Ende ihrer zweijährigen Regentschaft. Die bronzene Kreuzigungsgruppe mussten sie aufgrund ihres Gewichts an ihrem heutigen Platz zurücklassen.

Foto + eArchiv: Dieter Bertsch 

Donnerstag, 1. April 2021

Gruss aus Honau: "Hotel-Gaststätte Olgahöhle". Postkarte von 1953.


 Postkarte, von 1953: Archiv: GHV-Lichtenstein.                                                                                       eArchiv: Dieter Bertsch