Montag, 12. Juli 2010

Wie das Echaztal zum Namen Schnitzgäu kam

Das obere Echaztal im 18. Jahrhundert (Teil II)
»Eine andere Art des ‚Zubrots’ war das Dörren von Zwetschgen, Apfel- und Birnenschnitzen in Heimarbeit. ‚Die Fruchtbarkeit des Thales war früher berühmt, besonders der Obstreichtum. Es wurde viel Obst ausgeführt, hauptsächlich Zwetschgen’…’Die Gemeinde (hat) auf Allmanden und an der Straße viele junge Obstbäume angepflanzt, welche reichen Ertrag versprechen…’, und ‚…Obst gedeiht auf Oberhausener Markung wie auf Unterhauser gut. Fleiner, Luiken, Schneider-, Kern- und Fabrikäpfel, Brunnäpfel, Knausbirnen, Brettbirnen, veredelte Kirschen und Zwetschgen…’ waren hier heimisch, wie die Oberamtsbeschreibung sagt. Auch Walnussbäume gediehen in der Tallage besonders gut. Wie die Pfullinger stellten die Unterhauser also gedörrte ‚Schnitz’ her in Heimarbeit, die durch hausierende Händler weit herum vertrieben wurden und sehr beliebt waren. Das weihnachtliche Schnitzbrot ist ein Produkt daraus; Eduard Mörike hat diesem Erzeugnis, auch ‚Hutzelbrot’ genannt, in seinem ‚Stuttgarter Hutzelmännchen’ ein literarisches Denkmal gesetzt. Der florierende Dörrobsthandel verhalf dem oberen Echaztal auch den zum Namen ‚Schnitzgäu’.«
Bildertanz-Quelle: Elfriede Vöhringer, 1989, Lichtenstein, Seite 80

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