Montag, 18. Juli 2011

Zum Nationalfeiertag nach Voreppe



Grenobles Seilbahn. Könnte natürlich auch eine Alternative zum Albaufstieg sein, meinte Bürgermeister Nußbaum. Natürlich mehr im Spaß, aber auch voller Bewunderung.


Bericht von Heidrun Kalkau

Es ist schon in aller Munde: Im kommenden Jahr gibt es in Lichtenstein ein ganz besonderes Fest. Lichtenstein und Voreppe feiern vom 18. bis 20. Mai 2012 "20 Jahre Städtepartnerschaft". Um dieses Jubiläum rechtzeitig vorzubereiten, weilte nun eine zehnköpfige Delegation in Voreppe. Aber das war nur ein Grund für die Einladung, die Bürgermeister Jean Duchamp aus Voreppe mit Blick auf den französischen Nationalfeiertag am 14. Juli 2010 ausgesprochen hatte. Er wollte vor allen Dingen Lichtensteins neuem Bürgermeister Peter Nußbaum seine Gemeinde und deren Region vorstellen. Es war so etwas wie der Antrittsbesuch des neuen Bürgermeisters in der Partnerstadt Voreppe in der Nähe von Grenoble. Ihn begleiteten u.a. Hauptamtsleiter Steffen Sautter, Bauhofleiter Jörg Schwille, Bauamtsleiter Eberhard Heydt sowie die Gemeinderäte Friedlinde Bertsch und Werner Vöhringer. Vorbereitet hatte das Treffen auf Lichtensteiner Seite Ewald Kalkau vom Freundeskreis Lichtenstein. Mit dabei war auch der Journalist Raimund Vollmer, der zur Zeit im Auftrag des Geschichts- und Heimatvereins Lichtenstein einen Heimatfilm gestaltet.
Ursprünglich wollte Voreppe den Vorabend des Nationalfeiertags mit einem eigenen Feuerwerk begehen. Das Fest fiel aber buchstäblich ins Wasser und musste abgesagt werden. So feierte die Delegation gemeinsam mit den französischen Gastgebern gemütlich in einer Pizzeria.
Am nächsten Tag öffnete sich der Himmel, trotzdem erst die Arbeit: In einer gemeinsame Sitzung ging es darum, die Feierlichkeiten anlässlich des 20. Geburtstags zu diskutieren und zu gestalteten. Außerdem war auf dem Programm des Comitées das nächste Vorhaben der Partnerschaft: die Hockete in Holzelfingen, zu der die Vorepper herzlich eingeladen sind.
Am Nachmittag zeigten die Gastgeber der Delegation die Umgebung von Voreppe. Es ging hinauf durch die Berge des Chartreuse zum Kloster des Grande Chartreuse, wo heute noch 13 Männer des Kartäuserorden in stiller Abgeschiedenheit leben. Ein neues Museum vermittelt dort einen lebendigen Eindruck vom Leben der Mönche. Weiter ging es durch die Skigebiete des Chartreuse zu dem alten Fort St. Eynard mit grandiosem Ausblick weit über Grenoble und die Alpen.
Höhepunkt war dann in Grenoble die Fahrt mit den Bouls (Seilbahn mit Kugelkabinen) hinauf zur Bastille. Dort gab es ein sehr gutes Essen und einen Ausblick über die beleuchtete Stadt. Der Abend endete mit einem großen Feuerwerk zum Nationalfeiertag.

Tags darauf hatte die Delegation ein Rendezvous auf dem vor drei Jahren fertiggestellten Rathaus. Die Gemeindeverwaltung zählt 250 Angestellte. Das neue Gebäude mit seinem Vorgarten spiegelt das Motto wider: "Voreppe, eine offene Stadt". Der Bürgermeister von Voreppe und seine Vertreter gaben den Lichtensteinern eine ausführliche Präsentation über ihre Stadt und deren Aufgabengebiete. Es ging ins Detail. Die Lichtensteiner gewannen einen Eindruck über Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde und deren Projekte. Bürgermeister Nußbaum und seine Mannschaft entdeckten viele Gemeinsamkeiten mit Lichtenstein, staunten aber auch über manchen Unterschied.
Gemeinsam ging's dann auf den freitäglichen Markt in Voreppe, wo man nicht nur Gemüse kauft, sondern sich trifft und ein Schwätzle hält. Bürgermeister Duchamp, der bald mit einer Aprikosenkiste unterm Arm über den Markt spazierte, fühlte sich sichtlich wohl unter seinen Mitbürgern.
Anschließend war ein Picknick angesagt. In den Bergen, in der Nähe eines Frauenklosters, auf einer Wiese. Dann ein Fußmarsch zu einem Aussichtspunkt, wo man einen weiten Blick über Voreppe und das Isèretal gewann.
Raimund Vollmer und Dieter Bertsch hatten während der zwei Tage fleißig Bildmaterial gesammelt für das bevortehende Fest.
Zum guten Schluss hat am Abend das französische Partnerschaftscomité auf einem Freigelände unter Bäumen Tische aufgebaut für einen Grillabend, wo alle Freunde der Partnerschaft eingeladen waren. Es war eine warmherzige Atmosphäre, ein Wiedersehen alter Bekannter, unkompliziert, mit Plastiktellern und Wein aus der Teekanne. Wieder einmal zeigen uns die Franzosen, dass nicht alles hochperfekt sein muss, um eine Veranstaltung gelingen zu lassen.
Auch Bürgermeister Peter Nußbaum war angetan. Durch diese Reise wurde die freundschaftliche Verbundenheit zwischen den beiden Orten wieder gekräftigt.
Am Ende waren sich alle einig: "Wir lieben Voreppe, und wir danken Voreppe". Und noch eins war klar: Um da bei den Feierlichkeiten zum 20. Geburtstag der Partnerschaft mituzuhalten, werden sich die Lichtensteiner sehr anstrengen müssen. Ewald Kalkau war froh, dass alle gesund und zufrieden wieder in Lichtenstein ankamen.

1 Kommentar:

  1. Text unter Foto:...
    Grenobles Seilbahn. Könnte natürlich auch eine Alternative zum Albaufstieg sein, meinte Bürgermeister Nußbaum."
    Naheliegender und richtigerweise müsste das heißen:
    "Könnte natürlich auch eine Alternative zur REGIONALSTADTBAHN (Streckenabschnitt Bahnhof Honau-Station Traifelberg) sein(!)...!"

    siehe Link:
    http://www.bild.de/auto/auto-news/oeffentliche-verkehrsmittel/gondelbahn-statt-auto-gegen-stau-in-stadt-18345702.bild.html

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