Montag, 9. September 2019

Das "Waldbrüderhaus" beim Brudersteig unterhalb Stahleck.


Das 1558 so genannte "Waldbruderhaus im Hausemer Tal zu Stahleck" erscheint erstmals 1534 als "Nollbruderhaus" in den Schriftquellen. Es soll auf einer Hangterrasse unterhalb der ehemaligen Burg Stahleck gelegen haben, und der nahegelegene Flurname Brudergärtle geht vermutlich auf die zuletzt drei Brüder zurück. Sein Ende fand das Bruderhaus wohl schon vor 1525 während der in der Reichsstadt Reutlingen fortschreitenden Reformation.

Textquelle: Landesarchiv BW
   
Weitere Details: Siehe BLOG vom 23. September 2018. 

Ergänzender Auszug aus dem "Pfullinger Heimatbuch" von Dr. Wilhelm Kinkelin (1937 / 1956):
Das "Münchhus Stacheneck" darf nicht vergessen werden, das sich ein Einsiedlermönch in der abgelegenen Südwand des "Lieberberges" (Übersberg) an dem Felsenbrunnen hoch oben auf der Halde erbaut hat. Noch 1521 ist das "Bruderhus" genannt. Kinkelin vermutet, dass es sich um eine Stiftung der Greifensteiner handelt, denn die waren dort herum berechtigt, und dass möglicherweise auch ein Greifensteiner einmal ein Einsiedler dort war. Beschickt scheint die Zelle vom Kloster Marchtal worden zu sein. Zu ihr gehörte das "Brudergärtle" im Zeller Tal unter dem "Hochbrudersteig", vielleicht auch die Münchhalde am "Liebersberg". Die Ruinen dieser Einsiedelei wurden erst vor noch nicht langer Zeit von den Hausemern abgetragen. Ihr Ort hat eine wundervolle Lage, die wenigsten kennen ihn, er ist so recht geschaffen zu Einkehr, Andacht und Frommsein. Nach der Mönchszelle hat das vormalige "Stachental" seinen heutigen Namen "Zeller Tal", und auch der ehemalige "Röschenbach" heißt jetzt "s'Zellerbächle"; dem Herrschaftswaldnamen "Zeller Buch" nach zu schließen, gehörte auch dieses "Buch", ein Buchenwald, zur Zelle. Eben diesen Wald könnten nur die Greifensteiner geschenkt oder gestiftet haben.
Foto, vom 4. September 2019 + eArchiv: Dieter Bertsch

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