Dienstag, 22. April 2014

VT97 9 - Schienenbus bei der AUSFAHRT vom Honauer Bahnhof...




























...die Zahnradstrecke hinauf zur Station Lichtenstein.

Bildertanzquelle: Wolfgang Jödicke, Worms

4 Kommentare:

  1. Hallo Werner,

    eine schöne Aufnahme vom Einsatz der Zahnradschienenbusse.
    Auf dem Bild ist vorne der sogn. Steuerwagen VS97 zu sehen, von dem aus der oder die dahinter schiebenden Motorwagen VT97 gesteuert wurden. Es durften bis zu drei Motorwagen mit je einem Steuerwagen zusammen, also sechs Fahrzeuge insgesamt in einem Zug über die Zahnradstrecke fahren. In den Motorwagen gab es beim talseitigen Führerstand ein Handrad mit einen Klinkenbandbremse, die vor der Bergfahrt angezogen werden musste und damit ein ungewolltes zurückrollen am Berg verhinderte. Bei der Talfahrt konnte der Triebwagenführer dann diese Klinkenbandbremse im Notfall von seinem Fahrersitz aus bedienen.
    Bei der Einfahrt in die Zahnstange überwachte ein von einer Kurve auf der Zahnstange bewegter Rollenschalter, ob der Berggang eingelegt war. Wenn nicht, gab es eine automatische Schnellbremsung. Die Fahrgeschwindigkeit in der Zahnstange betrug 15km/h, wurde diese überschritten, gab es ebenfalls eine Schnellbremsung.
    Die VT97 waren eine Weiterentwicklung der normalen Schienenbusse VT98 ohne Zahnrad.
    Dafür baute die Maschinenfabrik Winterthur komplett neue Fahrwerke unter Verwendung der üblichen Büssing-Unterflurmotoren mit den Getrieben.
    Neu waren zusätzliche Berggetriebe und neue Achsantriebe mit rein mechanischer Kopplung der in Achsmitte auf einer Hohlwelle sitzenden Zahnräder mit den Antriebsrädern. Die Starre Verbindung zwischen Rad- und Zahnradantrieb ergab dann jedoch nur bei einem bestimmten Raddurchmesser einen schlupffreien Antrieb. Die Räder waren also neu etwa 10mm größer im Durchmesser als eigentlich notwendig und „rutschen“ dann in der Zahnstange um etwa 10mm mehr pro Radumdrehung. War das Radprofil über die zulässigen Maße abgenutzt, wurde es um etwa 10mm abgedreht. So passte es nun genau zur Zahnradumdrehung. War auch hier das Radprofil wieder bis an die zulässigen Grenzen abgefahren, durften noch einmal 10mm abgedreht werden, was dann wiederum Schlupf in der Zahnstange bedeutete.
    Danach konnten die abgefahrenen Radreifen noch auf den normalen Schienenbussen (VT/VS98, VS97) weitergenutzt und bis zu 4 mal nachgedreht werden.
    Die VT/VS97 unterlagen kürzeren Untersuchungs (TÜV) -fristen als die normalen Fahrzeuge, um eine größtmögliche Sicherheit auf der Zahnradstrecke zu gewährleisten.
    Nach der Stilllegung der Zahnradstrecke 1969 waren die Zahnradschienenbusse ohne Zahnräder noch bis 1993 im planmäßigen Einsatz.
    Die Freunde der Zahnradbahn konnten dann nach langem Kampf drei Motorwagen und zwei Steuerwagen von der Bahn kaufen. Die Steuerwagen sind seit mehreren Jahren nun schon wieder betriebsfähig. Die Motorwagen werden wohl erst zur Wiederinbetriebnahme der Zahnradbahn aufgearbeitet, da ein derzeitiger Einsatz einen zu geringen Fahrgastzuspruch fände.
    Auf der Homepage der ZHL gibt es noch weitere Informationen:

    http://www.zhl.de/show.php?page=VT97&ret=Geschichte

    Gruß
    Michael

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  2. Vielen Dank für diese Ausführungen!
    Was ist denn das am linken Bildrand für ein Vehikel?
    pe.

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    1. Wenn ich mich richtig erinnere, kam mit diesem Gefährt die "Bahnpolizei".
      hgh

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