Donnerstag, 30. Juni 2016

Erstes Fahren in seiner schönsten Form!


Das jüngste Mitglied im "Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein e.V." übt schon kräftig und macht demnächst seine erste Ausfahrt mit dem Zweirad.

Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Mittwoch, 29. Juni 2016

Natur pur: Seit 1938 gibt es das Naturschutzgebiet Greuthau bei Honau.





An der Traufkante der Schwäbischen Alb liegt das Naturschutzgebiet Greuthau. Der Name leitet sich von "gerodetem Wald" ab. Entsprechend ist das 192 ha große Gebiet von Wiesenflächen, Gehölzen, Heckenstreifen und der Wacholderheide geprägt. Zahlreiche Wege durchziehen dieses gern besuchte Wander- und Erholungsgebiet.

Fotos, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 28. Juni 2016

Ein Zugang ins frühe Mittelalter: Die Felsenpforte beim "Alten Lichtenstein".


Nur wenige hundert Meter vom Schloss Lichtenstein entfernt liegt der ehemalige Standort der einstigen Burg "Alter Lichtenstein". Das Gelände wurde vor Jahren schon untersucht, freigelegt und teilweise gesichert. Ein ehemals vorhandener, runder Turm könnte evtl. dem heutigen Schloss Lichtenstein als romantische Vorlage gedient haben.

Die Herren von Lichtenstein sind in Urkunden erwähnt. Mehrere Burgen dieses Adelsgeschlecht hat es im süddeutschen Raum gegeben (Neufra, Neidingen, Weilheim, Neckarhausen). Der Alte Lichtenstein wurde um 1150 - 1200 erbaut. Im Reichskrieg gegen Graf Eberhard I. von Württemberg wurde die  Burganlage durch die Stadt Reutlingen zerstört. Nach dem Wiederaufbau im Jahr 1315 erfolgte eine weitere Zerstörung im Städtekrieg - wiederum durch die Reutlinger. Als "verfallenes Gut" kam die Burg 1398 an Württemberg.

Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 27. Juni 2016

Die Gemeindepflicht der Vatertierhaltung besteht nicht mehr!


Das Foto zeigt den ehemaligen Farrenstall in Unterhausen. Das Gebäude in der Unteren Mühlstraße stand nicht unter Denkmalschutz und ist zwischenzeitlich einem Neubau gewichen.

Im Königreich Württemberg wurde die Pflicht zur Vatertierhaltung den Gemeinden bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auferlegt. In den bäuerlich geprägten Gemeinden wurde meistens ein gemeindeeigenes Gebäude zur Haltung der Vatertiere gebaut und ein Farrenwärter angestellt. Ab den 1960er Jahren setzte sich die künstliche Besamung immer weiter durch, so dass die meisten Farrenställe ihre Funktion verloren haben und aufgegeben wurden.

Der ehemalige Unterhausener Farrenstall ist wie die ehemalige Zehntscheuer und weitere Objekte, Bestandteil unserer Gemeindehistorie. Eine kleine Hinweistafel, an den ehemaligen Standorten, könnte dazu beitragen, die Lichtensteiner Lokalgeschichte in Erinnerung zu behalten.

Foto: Archiv des GHV Lichtenstein                                Recherche: Wikipedia (Auszüge)                                                     Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Nach dem Bauernkalender ist  Heute "Siebenschläfer". Es gilt die Wetterregel:
Ist der Siebenschläfer nass, regnet's ohne Unterlass!

Sonntag, 26. Juni 2016

1954: Kreisfeuerwehrtag in Unterhausen (26. - 27. Juni)


Quelle: GHV-Lichtenstein                                                                                                                   eArchiv: Dieter Bertsch

Samstag, 25. Juni 2016

Ein Holzelfinger Herz schlägt für die Lichtensteiner Feuerwehr


Da sind wir mal als "Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein e.V.", zusammen mit unserer Freiwilligen Feuerwehr Lichtenstein richtig gespannt, ob die Unterhausener Feuerwehr, die älteste Feuerwehr in Deutschland ist. Ein entsprechendes Dokument im Landesarchiv Stuttgart wird gegenwärtig verifiziert.

Quelle + weitere Details: "Feuerwehren im Landkreis Reutlingen" - Sonderveröffentlichung, Freitag, 24 Juni 2016 - Reutlinger General-Anzeiger.


Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Freitag, 24. Juni 2016

1892, "... für eine handvoll Dollar": Unterhausener Schmied baut sich erfolgreich in Amerika eine neue Existenz auf.



Ausgangs der 1800er Jahre ist der Schmied August Haid aus Unterhausen nach Ohio / USA ausgewandert. Er stammt von der Familie Haid ab, die in der heutigen Holzelfinger Straße das ehemalige "Gasthaus zur Krone" bewirtschaftete.

In einer historischen, amerikanischen Inventarliste findet sich der Hinweis auf seinen beruflich erfolgreichen Neubeginn in Amerika.

Von seinem Urenkel, John Haid,  erhielt der GHV schon vor mehreren Jahren die oben abgebildete Postkarte.

Inventarlisten-Recherche, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
Postkarte: John Haid, USA, Ohio, Hamilton / GHV-Archiv

Donnerstag, 23. Juni 2016

Vor 70 Jahren: Als die heutige Goethestraße im ehemaligen Oberhausen noch ein Feldweg war.


Ging man einstmals auf dem oben abgebildeten Feldweg talauswärts, lag die Oberhausener "Mostete mit Schnapsbrennerei" rechts. Geht man heute auf dem selben Weg zurück - jetzige Goethestraße - erinnert man sich, dass dann plötzlich dieses "Munz'sche Anwesen" auf der anderen Seite gestanden hat.

Na ja!  Dann mal Prost und zum Wohle mit einem weiteren Gläschen Oberhausener Zwetschgenschnaps!

Foto: GHV-Archiv                                                                                                         Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 21. Juni 2016

Montag, 20. Juni 2016

Der "Forellenhof Rössle" in Honau baut z.Zt. seine Forellenzuchtanlage um.


Mancher Kenner des oberen Echaztales ist seit geraumer Zeit verunsichert, wenn er die Forellenteiche unweit der Echazquelle gegenwärtig leer stehen sieht.

Des Rätsels Lösung ist: Die Honauer Forellenzuchtanlage wird komplett umgebaut, saniert und modernisiert. Sieben große Teiche werden abgebaut und durch drei Fließkanäle ersetzt. Durch die Zugabe von Sauerstoff werden die Fische dann auch im Sommer optimal mit Sauerstoff versorgt. Weiterhin wird das abfließende Wasser zukünftig durch Filterung gereinigt und somit werden auch die aktuellen Umweltstandards erfüllt.

Die Versorgung der Gäste im Restaurant mit täglich frischen Fischen aus der Region ist während der Umbauphase stetig gewährleistet. Dasselbe gilt für die Kundschaft im Fischverkauf des "Forellenhof Rössle".

Foto + Idee: Hans Gerstenmaier                                                                                  Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch


Sonntag, 19. Juni 2016

Lichtenstein-Unterhausen: Ein fast biblisches Bild im "entschleunigten Ort".


Nur einen "Katzensprung" entfernt von der 30er-Zone (Ortsdurchfahrt B312): Weidende Schafe im Naturschutzgebiet "Lippentaler Hochberg".

Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Samstag, 18. Juni 2016

Aktuelles aus den Räumlichkeiten des "Geschichts- und Heimatvereins Lichtenstein e.V."


EINER hat mal wieder für Ordnung gesorgt. Man kann ihm nicht vorwerfen, er hätte damit die Gemütlichkeit vertrieben.
Als Archivnutzer weiß ich jetzt jederzeit, wo ich gar nicht erst zu suchen brauche.

Besten Dank an unser Vereinsmitglied Günther Frick!

Foto: Günther Frick                                                                                                        Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Freitag, 17. Juni 2016

1947 - das obere und das untere Hausen singt jetzt gemeinsam: "Drum singe, wem Gesang gegeben!"


Auf dem Foto ist die Vorstandschaft des ehemaligen "Sängerbunds Oberhausen" abgebildet (stehend: August Rau, sitzend von links: Jakob Bader, Karl Bader und Hermann Mezger).

1939 - 1946: Durch den Zweiten Weltkrieg wurde der Singstundenbesuch empfindlich gestört. Der Chorleiter des "Sängerbunds Unterhausen", Lehrer Müller, wurde zum Militär eingezogen.

Seit 1884 existierte in Oberhausen der "Sängerbund Oberhausen". Auch deren Chorleiter, Lehrer Joos, erhielt den Stellungsbefehl. Als neuer Chorleiter konnte Lehrer Höhnle gewonnen werden, der aufgrund der eingetretenen Situation beide Gesangvereine betreute und schließlich eine gemeinsame Singstunde abhielt. Dieses, aus der Not heraus geborene Zusammengehen beider Vereine, führte zum allseits lange diskutierten Zusammenschluss und 1947 zur Gründung des "Gesangvereins Unterhausen"!

1949 wurde der Vereinsname in "Sängerbund Unterhausen" umbenannt. Im Jahre 2000 erfolgte die zunächst letzte Änderung des Vereinsnamens in "Sängerbund Lichtenstein e.V.".

Text + Foto: SB Lichtenstein e.V., GHV-Lichtenstein e.V.                                                                                                        Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Donnerstag, 16. Juni 2016

Man muß die Feste so legen, wie man sie feiern möchte!


Das Foto zeigt einen Ausschnitt vom Festzug beim 100jährigen Vereinsjubiläum des "Sängerbunds Unterhausen" - im Jahr 1955. Im Hintergrund ist der zwischenzeitlich abgebrochene Bahnhof Unterhausen zu erkennen (heute REWE Parkplatz).

Fotobereitstellung: Ruth Werner, geb. Hartstein                                                           Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Mittwoch, 15. Juni 2016

1920er Jahre: Wegeunterhalt und Instandsetzung als Gemeinschaftsaufgabe


Das Bild dürfte in der Wohnsteige aufgenommen worden sein.

Die ortsansässigen Bauern hatten jährlich unentgeldlich an einer festgelegten Zahl von Tagen "Handdienste" in ihrer Gemeinde abzuleisten (umgangssprachlich "Frondienst" genannt). In Handarbeit wurden die öffentlichen Feldwege und die landwirtschaftlich genutzten Straßen und Steigen ausgebessert, um sie mit dem Kuh- bzw. Pferdefuhrwerk befahren zu können.

Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 14. Juni 2016

Ein "Bänkle" steht im Walde ... : Lass da mal die Beine baumeln!


Lippentaler Hochberg, am ehemaligen Waldlehrpfad - vom "Spielbergle" zum "Sättele".

Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 13. Juni 2016

Vor 200 Jahren: 1816 -> Das Jahr ohne Sommer!


Das Foto zeigt das regenverhangene obere Echaztal, Blickrichtung Burgstein, dahinter liegt Holzelfingen.

Im Frühling 1815 ereignete sich der Ausbruch des Vulkans "Tambora" im heutigen Indonesien. Ausgelöst durch dieses Naturereignis ist weltweit in den Folgejahren eine extreme Klimaverschiebung aufgetreten - auch im Echaztal und auf der Schwäbischen Alb.  In den Monaten April bis September, im Jahr 1816, herrschte fast durchgehend Regenwetter. Graupel und Schneeschauer im Sommer führten zu Missernten und daraus folgend zu Hungersnöten, Revolten, internationalen und interkontinentalen Flüchtlingsströmen, politischen Krisen, aber auch zu sozialen Reformen, fürsorglichen Aktionen und sonstigen Bewältigungsversuchen. Kurzum, der Vulkanausbruch hat die Welt verändert.

1817 wurde dann das "Jahr des Hungers". In Süddeutschland und speziell in der Ostschweiz sind die Leute schlicht weg verhungert. Erschütternde Berichte erzählen von Menschen, die vor Hunger Gras und Baumrinde verzehrten und an Mangelerscheinungen und Krankheiten mit Todesfolge litten.

Über die Verhältnisse in Lichtenstein sind nur wenige schriftliche Hinweise bis dato bekannt. Nur die Zahl der Auswanderungen ist ein Indiz dafür, dass die Not auch schrecklich gewesen sein muss.

Den "Herrschenden" hat diese Katastrophe nicht in ihre fortschrittsoptimistische Denkungsweise gepasst. "Nationale Einigung" und "politische Freiheit"  waren die Themen, über die man öffentlichkeitswirksam streiten konnte. Das Wohlergehen der einfachen Bevölkerung wurde vielfach ignoriert.

Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Sonntag, 12. Juni 2016

Oberhausener Vier-Zylinder: Die ehemalige Kopfbedeckung für den selbstbewußten Mann


Das Foto wurde Anfang der 1960er Jahre bei einer Hochzeit aufgenommen. Im Hintergrund ist das Oberhausener Rathaus erkennbar.

Personen (von links): Gottlob Zimmerer, (?), Albert Lengerer, (?)

Der Zylinder kam ab Mitte des 19. Jahrhunderts als Symbol des selbstbewußten Bürgertums in Mode. Eine praktische und beliebte Variante war der platzsparende Klappzylinder.

Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Samstag, 11. Juni 2016

Oberhausener Veteranen aus dem Ersten Weltkrieg. Was hätten Sie uns heute zu sagen?


Die erlebten Kriegsereignisse dieser Männer liegen länger als vier Generationen zurück und sind somit bzgl.  mündlicher Überlieferung bei der zwischenzeitlich lebenden, jüngsten Nachfolgegeneration im kommunikativen Gedächnis nicht mehr präsent.

Mit dieser Gegebenheit hat man sich bei der Befragung von Zeitzeugen bzw. deren Nachkommen öfters auseinander zu setzen. Die mündlich weiter erzählten Begebenheiten sind oft flüchtig und werden vom Erzähler häufig situativ verändert, andererseits zeichnen sie sich durch eine starke Lebendigkeit und Alltagsnähe aus.  Dies ist für den interessierten Zuhörer von besonderem Reiz.

Als BLOG-Verfasser muss man sich diesen Rahmenbedingungen stellen und ist manchmal bei den Lesern auf deren Wohlwollen und deren Großzügigkeit angewiesen, wenn es um die Bewertung von BLOG-Inhalten geht.

Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Freitag, 10. Juni 2016

Die Augenblicke vom 27. Mai 1988 sind die Erinnerungen von Heute: Richtfest-Impressionen "Wohnpark Lichtenstein".



Die Ansprachen zum Richtfest erfolgten durch: Bürgermeister Helmut Knorr, Geschäftsführer Ernst Hauff und Architekt Lothar Seeburger.

Quelle: Baugenossenschaft Pfullingen, 1988                                                                                                      Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Donnerstag, 9. Juni 2016

Die Quellfassungen für Pfullingen und Reutlingen: "Jockelesbrunnen" und "Sittere Quelle"

Auf dem  Markungsbereich von Lichtenstein-Unterhausen (ehemals Oberhausen) liegen die Quellfassungen für Pfullingen und Reutlingen. Bis heute wird umgangssprachlich hier nur vom "Honauer Wasser" gesprochen. Dies hat sich zwischenzeitlich so verfestigt, daß selbst in aktuellen Dokumentationen und in der Presse diese Begrifflichkeit verwendet wird.

Dasselbe gilt für den Standort der gemeinschaftlichen Trinkwasseraufbereitungsanlage und für den Honauer Bahnhof.


Fotos, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Mittwoch, 8. Juni 2016

Oberhausen, zu Beginn des 20. Jahrhunderts


Das Bild zeigt die ehemalige, selbständige Gemeinde Oberhausen um das Jahr 1900. Die Aufnahme wurde vom Burgstein aus aufgenommen.
Deutschland war noch eine Monarchie und das nationale Heldentum wurde gepflegt. Ein paar Jahre später wurde Europa zum Opfer einer Kriegsmaschinerie und 17 Millionen Menschen waren tot. Oberhausen hatte im 1. Weltkrieg 36 Tote und Unterhausen 66 Tote zu beklagen. In fast jedem Haus wurde um einen Angehörigen getrauert.

Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 7. Juni 2016

Unterhausen, 1755: ... und Schulunterricht wurde in der "guten Stube" gehalten.


Auf dem Bild ist das Wick'sche Haus zu sehen - Kirchstraße 8. In diesem Privatgebäude wurde ab 1755 für die Unterhausener Kinder Schule gehalten.

Erst ab 1834, als Unterhausen ein Schul- und Rathaus erbaut hatte, bekamen die Schüler zum erstenmal in einem öffentlichen Gebäude einen eigenen Raum.

 Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 6. Juni 2016

15. Bahnhoffest und Bauramarkt beim Kulturdenkmal BAHNHOF HONAU


Der "Förderverein Bahnhof Honau e.V." hat am 4. / 5. Juni 2016 sein 15. Bahnhoffest mit einem bunten und vielfältigen Bauramarkt veranstaltet.


Foto + Bearbeitung: Dieter Bertsch

Sonntag, 5. Juni 2016

1950 - 1952: Als die "Engstinger Bombenglocke", vom Turm der "Holzelfinger Blasiuskirche", die Gläubigen zum Gottesdienst rief.


Die Engstinger Bombenglocke entstand unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus dem Trümmerstück  einer einst in der damaligen "Muna" Haid gelagerten, schweren Fliegerbombe der Wehrmachts-Luftwaffe. Nach der Bombardierung und Sprengung der "Muna" Haid, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, bargen beherzte Engstinger Bürger ein großes Trümmerstück dieser Bombe, brachten es nach Engstingen und schmiedeten daraus eine Ersatz-Kirchenglocke für den Turm der St. Martinskirche in Großengstingen.

In den bitteren Zeiten der ersten Nachkriegsjahre rief sie als einzige Kirchenglocke, zunächst in Engstingen (1946 - 1950),  später in Holzelfingen (1950 - 1952)  und in Münzdorf / Hayingen (1952 - 1954) die Gläubigen zum Gottesdienst und schlug die Stunden.

Dem Engstinger Schmied Josef Leippert ist es zu verdanken, dass diese Behelfsglocke erhalten blieb und dem "Militärhistorischen Museum Engstingen-Haid e.V. " zur Verfügung gestellt wurde. Die Glocke kann neben anderem Interessantem an Sonn- und Feiertagen, jeweils von 11 bis 16 Uhr, besichtigt werden.
Momentan wird im Museum eine Wanderausstellung des "Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V." gezeigt. Die Bombenglocke und die Sonderausstellung "Mitten in Europa 14/18" soll an die Schrecken der Kriege erinnern. Ohne deren Entstehung und Geschichte zu kennen, kann auch hierzulande keine friedliche Zukunft gestaltet und gesichert werden.

Das "Militärhistorische Museum Engstingen-Haid e.V." freut sich auf Ihren Besuch!

Quelle: Homepage "Militärhistorisches Museum Engstingen-Haid e.V."

Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch


Samstag, 4. Juni 2016

1930er Jahre: Ein Schutzmann hat Ordnung und Sicherheit ausgestrahlt


Auf dem Foto ist Ludwig Hartstein aus Unterhausen abgebildet. Er war in der Kaiserstraße 8 wohnhaft.

Als Beschäftigter der Gemeinde erfüllte ein Schutzmann festgelegte Ordnungsdienste, aber teilweise auch Gemeinschaftsdienste wie im Ort herumzugehen, mit der "Schelle" die Leute aus ihren Häusern zu locken und dann amtliche Neuigkeiten und Bekanntmachungen zu verbreiten.

Freitag, 3. Juni 2016

Vor über 100 Jahren: Emissionsfrei mit dem Elektromobil auf den Traifelberg!


Auszüge aus einem Artikel des Reutlinger GEA, vom 28.12.2012:

1912 eröffnete das Alb-Hotel in der Honauer Wohnsiedlung "Traifelberg" seine Pforten. Fast zeitgleich zog auch der Reutlinger Maschinenfabrikant Gustav Wagner auf den Traifelberg. Er baute dort ein Wochenendhaus für seine Familie und Gäste.

Gustav Wagner hatte eine enge Beziehung zum Traifelberg-Hotel. Und das nicht nur, weil seine Tochter Liesel kurz vor dem Ersten Weltkrieg dort geheiratet hatte. Nein, Gustav Wagner fuhr auch mit einem Elektromobil übers Wochenende die Honauer Steige hoch und in der Garage des Hotels war eine besondere Station zum Aufladen der Batterie eingerichtet. So konnte man vom Traifelberg aus kleinere Ausfahrten unternehmen oder ohne Sorge die Rückreise nach Reutlingen antreten.

Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Donnerstag, 2. Juni 2016

Albwegs vernünftig: Ohne Windräder, oder?

Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer

Aus dem Erker heraus: Das Echaztal

Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer

Bolzplatz, Turnplatz, Festplatz: Das "Schlackenplätzle" in Unterhausen


Der universell genutzte Platz, hinter der ehemaligen Turnhalle bei der Uhlandschule, ist seit mehreren Jahrzehnten mit der neuen Uhlandschule überbaut. In der Umgangssprache wurde hier ehemals nur vom "Schlackenplätzle" gesprochen. Generationen von Jugendlichen haben auf dieser Freifläche ihre Freude am "Kicken" entdeckt und manche blutige Verletzung auf dem holprigen Untergrund davongetragen.

Die Halle im Hintergrund war der ehemalige "Adlersaal". Er wurde von Fabrikant Burkhardt der Gemeinde Unterhausen überlassen. Mitglieder des TV-Unterhausen bauten diesen Saal ab und in einem Zeitraum von zwei Jahren wurde er auf dem Gelände nördlich der alten Uhlandschule als Turnhalle neu aufgebaut. Am 16.9.1923 wurde diese damals "neue Turnhalle" eingeweiht.

Mittwoch, 1. Juni 2016

1936 / 2016: Seit 80 Jahren überragt ein Türmchen das Dach der "Karl Bröger Schule".


 Auszüge aus einem Bericht des Reutlinger GEA, August 1936:

 Vor 80 Jahren, am 17. August 1936, wurde das Richtfest der Karl Bröger Schule gefeiert.

Zu diesem feierlichen Akt waren neben den Spitzen der Gemeinde auch die Schuljugend und viele Bürger erschienen. Zimmermeister Ernst Vollmer sprach den Richtspruch, leerte sein Glas und warf es auf den Boden mit den Worten: "Scherben bedeuten Glück". Die Musikkapelle spielte einen flotten Marsch. Oberlehrer Joos dirigierte den Schulchor zu dem Lied "Lobe den Herren" und Bürgermeister Rehm hielt die Richtrede. Alle anwesenden Schüler erhielten am Ende der Feierlichkeiten ihre Richtbrezel.

Der Richtschmaus fand anschließend im Gasthaus zum "Stern" statt, wo die Familie Bley für das leibliche Wohl vorzüglich gesorgt hatte.

An dem Bau, welcher "Ob der Halde" steht, haben folgende Firmen mitgewirkt: Architekt: R. Haag, Schorndorf; Bauführung: G. Metzger, Pfullingen; Maurer- und Betonierarbeiten: L. Reiff u. Söhne, Unterhausen; Paul Neubrander, Stephan Neubrander, Oberhausen; Eisenbetonarbeiten: A. Sommer's Nachfahren, Pfullingen; Zimmerarbeiten: Ernst Vollmer und Ernst Heinzelmann, Oberhausen.

Es darf heute schon gesagt sein, daß der Bau nach Fertigstellung nicht allein seiner Bestimmung dient, er wird stolz herabgrüßen ins Tal und zugleich eine Zierde der Gemeinde darstellen.

Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch