Dienstag, 12. Mai 2020

1820 - 2020: Zweihundert Jahre Honauer Albaufstieg - "d'Honemer Stoig"!


Das Postkartenbild zeigt die 1820 erbaute Honauer Steige (heutige B 312) anno 1905,
mit der Honauer Zahnradbahn (Bildertanzquelle: Archiv des GHV Lichtenstein).


Als Albaufstieg bezeichnet man in Baden-Württemberg einen Verkehrsweg, der das so genannte Albvorland mit der Hochfläche der Schwäbischen Alb verbindet. In der Regel handelt es sich dabei um Gebirgsstraßen, vereinzelt auch um Eisenbahnstrecken. Zwischen Lauchheim (bei Aalen) im Nordosten und Dürbheim (bei Tuttlingen) im Südwesten überwinden auf einer Länge von ca. 140 Kilometern Luftlinie rund 80 Aufstiegsstraßen – auch Albsteigen genannt – sowie fünf Bahntrassen das natürliche Hindernis. Die bekanntesten sind der Albaufstieg im Zuge der A 8 sowie die Geislinger Steige im Zuge der Filstalbahn. Weitere bekannte Aufstiege führen als Steigenstraße im Zuge der Bundesstraßen 466, 10, 28, 465 und 312 auf die Albhochfläche. Als Besonderheit führt die B 465 dabei gleich zweimal auf die Alb – einmal bei Lenningen und einmal bei Bad Urach.

Die Verkehrswege führen über den – in der Regel dicht bewaldeten – Albtrauf steil hinauf, sie überwinden dabei einen Höhenunterschied von 150 bis 350 Höhenmetern. Straßen laufen dazu meist in Serpentinen aufwärts. Ihren Ausgangspunkt haben sie stets im Einzugsgebiet des Neckars, ihren höchsten Punkt erreichen sie etwa beim Passieren der Europäischen Hauptwasserscheide zwischen Rhein und Donau. Am höchsten Punkt endet der Wald, von dort aus fallen das Terrain und ihr Lauf dann flach in Richtung Donau ab. Benannt sind sie in der Regel nach ihrem Ausgangsort (Honauer Steige, Heubacher Steige, Seeburger Steige) oder nach ihrem Zielort (Holzelfinger Steige, Stöttener Steige). In Einzelfällen tragen sie aber auch Namen ohne solchen Bezug (Hanner Steige, Stuhlsteige) oder sind ganz namenlos. Die Bezeichnungen sind überwiegend inoffiziell, teilweise werden auch mehrere Namen konkurrierend verwendet. Die von Geislingen an der Steige ausgehenden Steigen sind hingegen auch offiziell beschildert.

Besten Dank für diesen Hinweis an unser Honemer GHV-Mitglied: Hans Gerstenmaier. Er ist maßgeblicher und somit verdienter Aktivist bzgl. des geplanten "Neuen Albaufstiegs". 

Dass momentan das RP-Tübingen mit der Vorplanung (Sichtung früherer Unterlagen) als Vorbereitungsmaßnahme für das Vergabeverfahren  der großräumigen Verkehrsuntersuchung begonnen hat, ist mit ein wesentlicher Verdienst von Hans Gerstenmaier.                 

Text zum "Albaufstieg": Internet / Wikipedia                                                                Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

3 Kommentare:

  1. Genug des Lobes! Ich wollte mit meinem Hinweis nur auf die geschichtsträchtige Jahreszahl hinweisen.
    Da wo wir jetzt mit der Neuplanung eines Albaufstiegs stehen ist dem "Schulterschluss" zwischen Bürgermeister, Gemeinde-und Ortschaftsräten,
    Bundes-und Landtagsabgeordneten,Regierungspräsidium-TÜ,Bürgern,Presse, und Initiativen geschuldet. Mit stichhaltigen Argumenten konnte die Politik überzeugt werden.
    Bleibt zu hoffen, dass das Corona-Virus den Planungsprozess nicht verzögert.
    Hans Gerstenmaier,Honau

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  2. Hallo,

    das Bild zeigt noch deutliche Eingriffspuren in den Hängen vom Bau der Zahnradbahn 1893, und das für eine "Fahrbahnbreite" unter 3m!
    Damals wurde der Bahn das gesamte Hangelände vom Tal bzw. der Staatstrasse bis zur Albhochfläche übertragen. Dadurch war sie dann für die gesamten Hangsicherungsmaßnahmen zuständig und das war sicherlich kein geringer Aufwand. Auf dem Bild ist links ein Arbeitsweg für die Hangsicherung vom Gew. Neubronnen kommend bis unterhalb der zweiten Strassenkehre erkennbar. Anhand des heutigen Verfalls des Weges seit Einstellung des Bahnbetriebs und der Wegunterhaltung 1969 kann man erkennen, was da so an Gestein und Erdreich runterkommt.
    Ab der zweiten sieht man schwach noch einen weiteren, schmaleren Arbeitsweg zur Hangkontrolle der heute aber fast nicht mehr zu erkennen ist. Dessen Anfang ist durch die 1960/61 erfolgte Verlegung des Gleises um 1m näher zum Hang für die Strassenverbreiterung seither völlig verschwunden.
    Die relativ eben verlaufende Abschnitte dieser Wege entstanden m. E. auf den Gleistrassen der Lorenbahnen zum Befördern des abgesprengten Gesteins während der Bauzeit.
    Hatte hier schon mal was dazu geschrieben:
    http://gv-lichtenstein.blogspot.com/2017/02/um-1890-honau-der-bau-der-zahnradbahn.html

    und hier gäbe es ein Bau-Bild:
    https://2.bp.blogspot.com/-YOP0oHlhQ2s/WlsdIcvDuQI/AAAAAAAADKQ/gpk3AP-dG_0yTljKdmXVmC3kqphHIebtwCLcBGAs/s1600/Echaztal%252C%2Boberes%252C%2Bum%2B1891yy.jpg

    Gruß
    Michael Staiger

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