Im Jahre 1830 gründete
Karl Friedrich Vollmer, der in Urach den Beruf eines „Papierers“ erlernt hatte,
eine Papiermühle in Unterhausen.
1834 Bau einer Papiermühle und Errichtung einer Pappendeckelfabrik: In Jakob Vollmer + Söhne umbenannt.
Dieses Stammgeschäft
der Firma dürfte die älteste Papiererzeugungsstätte im oberen Echaztal sein.
Das Papier wurde zu Anfang nach dem damals üblichen Stampf- und Bütten-
Schöpfverfahren hergestellt. Produziert wurden leinene und halbleinene Deckel
sowie graue Buchbinderpappen und Packpapier - Produkte die in ganz Deutschland
und in der Schweiz abgesetzt wurden.
Schon der Sohn des
Gründers modernisierte diesen mit dem Einbau eines „Holländers“, und wurde
fortan Pappendeckelfabrik genannt.
Einem Farbrikneubau,
den der Gründer mit seinem Sohn Eberhard 1855 erstellt hatte, folgte der
Einbau eines „Holländers“, und wurde fortan Pappendeckelfabrik genannt. Sie
erhielt dann erst im Jahre 1858 die Nummer T 13.
1869 Jakob Vollmer – Bau einer Sägmühle neben der Pappendeckelfabrik - Bauleitung und Entwurf von Michael Rilling.
1872 wird von Jakob Vollmer ein neues größeres Wasserrad eingebaut.
Im Jahre 1889 brannte dieser
Bau ab, wurde jedoch im gleichen Jahr grösser und moderner wieder aufgebaut und
mit neuzeitlichen Maschinen für die Herstellung von Graupappen ausgerüstet.
1891: Die Gemeinde Holzelfingen entschließt sich, eine eigene Wasserleitung anzulegen (nach den Entwürfen von Baurat Ehmann). Das Wasser wird auf dem Grundstück des Fabrikanten Vollmer (eben an dieser Stelle) gefasst und mit einem Pumpstation nach Holzelfingen in ein Hochreservoir auf der Reute gebracht.
Vertrag vom 22. April
1891 zwischen der Gemeinde Holzelfingen, vertreten durch Schultheiß Fromm und
Ferdinand Eberhardt Vollmer über Grundstücksverkehr (Kaufbuch Unterhausen Band
XIII, Seiten 1086 ff. und Servituten-Bestellung vom 3. September 1894, Seite
289 – Archiv–Nr. 524).
1898 wurde mit den Gemeinden Holzelfingen, Klein- und Großengstingen der Gemeinde-Wasser-Verband, die "Alb-Wasser-Versorgung Echazgruppe XIV", gegründet. Dieser Verband versorgte zunächst Holzelfingen mit Wasser. Erst seit 1900 sind auch die Gemeinden Klein- und Großengstingen dieser Wasserversorgung angeschlossen.
1910 wird beim Wehr für die Station der Echazgruppe XIV eine neue Fischtreppe gebaut.
1913: Umbau der Wehrfallen am Pumpwerk und Anschluss der Traifelbergsiedlung an die Wasserversorgungsanlagen der Alb-Wasser-Versorgung Echazgruppe XIV wird vorgenommen; da die Wasserversorgung des Traifelbergs sehr teuer und doch ungenügend ist, spricht sich der Honauer Gemeinderat am 22.8.1932 dafür aus, eine eigene Wasserleitung nach den Plänen des Bauamts für das öffentliche Wasserversorgungswesen mit einem Pumpwerk in der Dobelmühle zu bauen.
1924: Einbau einer Turbine beim Pumpwerk der Albwasserversorgung XIV (Echazgruppe).
Der Vertrag mit der Echazgruppe
XIV wird vom Rechnungsjahr 1933 an aufgelöst.
Erst nach der
Gemeindereform, mit Wirkung vom 1. Juni 1977 wird der Traifelberg wieder von
der Echazgruppe XIV mit Wasser versorgt.
Die Umstände brachten
es mit sich, dass der Maschinenwärter des Pumpwerkes, Johannes Wörner, das
Pappengeschäft im Nebenberuf betrieb.
Der Pächter des
Pappenwerkes Johannes Wörner übernahm die Fabrik im Jahre 1927, betrieb
sie mit seinen Söhnen und stattete sie mit modernen Maschinen und Einrichtungen
aus.
Bis 1976 wurde
in diesem Betrieb Graupappe hergestellt.
Im Jahre 1863 kam noch eine zweite Fabrik für mechanische Erzeugung von Pappendeckeln unter der Firma Hainlin und Jäger dazu, die ungefähr dasselbe Produktionsprogramm und Absatzgebiet umfasste und täglich 15 Zentner Pappe erzeugte. Von diesem Betrieb scheint heute keine Spur mehr vorhanden zu sein.
(Quelle GEA/RT, vom 14.8.1972)
Erste BLOG Veröffentlichung: 11. Juni 2015
Bildertanzquelle: Reutlinger GEA, vom 14.08.1972 / Archiv des GHV Lichtenstein eArchiv: Dieter Bertsch
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