Montag, 6. März 2017
Verlorene Jahre in Rußland: Ein "Spätheimkehrer" findet 1955 eine neue Heimat!
Heimkehr von Karl Keller aus russischer Gefangenschaft, am 18. Oktober 1955:
Am 13. Oktober 1951 wurde Karl Keller mit seinem Vater in Hagenow (Mecklenburg-Vorpommern) verhaftet und von den Russen in das Arbeitslager Workuta, am Nordende des Uralgebirges, als politisch Gefangener verbracht. Hier waren 73.000 Häftlinge inhaftiert.
Adenauers Verdienst war es, dass nach seinem Besuch, 1955 in Moskau, auch die letzten deutschen Gefangenen in Workuta freigelassen wurden. Hierzu gehörte auch Karl Keller. Er war ein Neffe von Zahnärztin Dr. Bierwag. Deren Praxis war einstmals in den heute vom "Geschichts- und Heimatverein" genutzten Vereinsräumen, im alten Oberhausener Schulhaus neben der Erlöserkirche.
Am Abend des 18.10.1955 wurde dem Heimkehrer durch die ganze Gemeinde ein herzlicher Empfang bereitet. Er stand vorher schon mit seiner Mutter in Briefverbindung, die mit ihrer Schwester in Unterhausen eine neue Heimat gefunden hatte, während vom Vater jede Nachricht fehlte.
Quelle: GEA-Reutlingen, vom 19.10.1955 Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
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Ich bin im Besitz des Tagebuches eines russischen Kriegsgefangenen aus Sickenhausen. Was ich dort zu lesen bekam, hat mich zutiefst erschüttert. Es war eine grausame Zeit, und, wenn man das liest, kann man verstehen, dass die Menschen damals alles taten, um diese Zeit zu vergessen.
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