Samstag, 4. März 2017

Vor dem 2. Weltkrieg: Sommerfest auf der Staufenburg.


Die wechselhafte Geschichte der "Staufenburg" in Lichtenstein-Unterhausen:

Erstellt wurde das Gebäude im Jahr 1913 durch Johannes Keppeler, Malermeister aus Pfullingen als "Hotel Staufenburg". Eine Konzession für den Hotelbetrieb wurde jedoch nicht erteilt. Schon im Februar 1914 kam das Gebäude "unter den Hammer". Kurz vor dem Versteigerungstermin ist der Bauherr nach Amerika "durchgebrannt". In der Zwangsversteigerung haben 8 Bauhandwerker aus Pfullingen, Eningen und Reutlingen, deren Rechnungen  wahrscheinlich noch offen standen, das Anwesen übernommen. Das Gebäude diente dann für Wohnzwecke. Im März 1919 kaufte es der Maschinenbauer  Otto Schönwälder. Ende 1925 erwarb der Kassenverband im Bezirk des Versicherungsamts Reutlingen (AOK) das Anwesen und gestaltete es zu einem Erholungsheim um. Rund 10 Jahre später. im Juli 1935, wurde das Gebäude von der NSDAP erworben und darin eine Schulungsstätte für den BdM eingerichtet. Nach Kriegsende diente die Staufenburg als Heim für Kinder der französischen Besatzungsangehörigen. Im Juli 1952 erwarb der Kreisverband Reutlingen das Anwesen. Das Gebäude wurde umgebaut und erweitert und zu einem Kinderheim umgestaltet, das vom Deutschen Roten Kreuz betreut wurde. In jüngster Zeit wurde die Staufenburg, mit ihrer über 100 Jahre alten, wechselvollen Geschichte als Unterkunft für Flüchtlinge / Asylanten vom Landkreis Reutlingen genutzt.

Foto: Aus dem Fundus von Friedl Bernhard; Textauszüge: Paul Schweizer / 1986;     Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

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