Donnerstag, 21. März 2019

1924: Die neue Friedhofsanlage in Unterhausen, am Hang des Lippentaler Hochbergs, in den sogenannten Haldenäckern.


Der Wahl gerade dieses Platzes gingen eingehende Erwägungen voraus, denn trotz der anscheinend gegebenen Weiträumigkeit des Tales kamen für den Friedhof nur wenig Flächen in Frage, die aber alle mehr oder weniger große technische Schwierigkeiten boten, so dass eine Reihe von Projekten und Gutachten für eine Entscheidung erforderlich wurde. Von der Erweiterung des alten Friedhofs, der landschaftlich und baulich überaus reizend zu Füßen der Johanneskirche und deren mächtigem Turm gelegen und von uraltem Efeu umsponnenen Mauern umschlossen ist, musste Abstand genommen werden, obwohl diese Erweiterung dem uneingeweihten Beschauer zunächst als die gegebene Lösung erscheinen möchte. Und zwar sowohl wegen der in Aussicht zu nehmenden Bebauung des anschließenden Geländes, als auch wegen der Beschaffenheit des Untergrundes und dem Grundwasserstand. Außerdem waren trotz der schwerwiegenden gefühlsmäßigen Gründe, die für ein Verbleiben des Friedhofes bei der Kirche sprachen, die Bedenken nicht von der Hand zu weisen, dass die stille Ruhe dieser abgeschlossenen Oase des Friedens infolge der Entwicklung der aufblühenden Gemeinde, je länger man abwartet desto weniger erhalten werden kann. So kam man zu dem Entschluss, den dringend benötigten Friedhof hinaus aus dem Wohnbezirk der Gemeinde auf die Höhe zu legen.

Bildertanzquelle, Text von 1924: Oberamtsbaumeister Staiger, Reutlingen    
Foto, vom FEB 2019, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

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