Im Jahr 1930 errichtete die Stuttgarter Burschenschaft "Ghibellinia" eine Skihütte (rechts). Für Entwurf und Planung war der Ravensburger Architekt Hermann Kiderlen (1874 - 1957) verantwortlich, der sich in einem Wettbewerb unter seinen Bundesbrüdern durchgesetzt hatte. Es ist anzunehmen, dass er dabei von den Erfahrungen profitierte, die er beim Bau der Ravensburger Hütte in Vorarlberg für den Deutschen Alpenverein hatte machen können.
Über einem massiven Sockelgeschoss, das den Geländeabfall ausgleicht, erheben sich zwei Geschosse in ausgemauerter Holzkonstruktion. Die rot gestrichene Stülpschalung des Obergeschosses verleiht dem sonst weiß verputzten Bau einen kräftigen Akzent.
Der Architekt vermied bei seinem Entwurf jeden Anflug von "Salontirolerei". Auch griff er nicht auf regionale, älblerische Bautraditionen zurück.
Weitere Details siehe: "Denkmalpflege in BW 4 / 2011, Seite 243.
Otto Henker, der schon immer auf dem Traifelberg sein Zuhause hat, berichtet aus den Anfängen der 1950er Jahre, dass Sonntags in der Holzbaracke, für die Kinder des Traifelbergs, ein "Kindergottesdienst" abgehalten wurde. 1952 wurde ein Kind der Familie Henker sogar dort getauft. Rechts neben der Skihütte war früher der kleine Traifelberger Sportplatz. Der heutige Zustand verhindert eine noch mögliche Nutzung. Dieser wurde angelegt, als die s.g. SA-Hütte erstellt wurde. Später bekannt unter dem Namen "Reutlinger Hütte" bzw. "Albhütte". Die Stadt Reutlingen wollte sich diese Hütte aneignen. Der Honauer Bürgermeister konnte jedoch diesen Deal rückgängig machen. Eine Fliegerbombe, die das SA-Heim zum Ziel hatte, verfehlte dieses und brachte im Umfeld die Gebäudefenster zum Bersten. Die Holzbaracke wurde inzwischen abgebrochen.
Herzlichen Dank an Otto Henker für die interessanten Informationen und an Hans Gerstenmaier für die Vermittlung
Bildertanzquelle: Postkartenauszug + eArchiv: Dieter Bertsch
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen