Das Foto, aus den 1960er Jahren, zeigt die Oberhausener Albhochfläche im Bereich des Gewands "Kalkofen". Umgangssprachlich wurde diese landwirtschaftliche Fläche als "Romm ond Nomm" bezeichnet, weil links und rechts einer durchgehenden Straße die Äcker lagen.
Über die Oberhausener Steige, auch Gießstein- bzw. Kalkofensteige genannt, erreicht man von Unterhausen kommend, nach 5 km und einer ziemlich gleichmäßigen Steigung von 6 bis 7% mit mehreren Spitzkehren, den 760 m hoch liegenden Kalkofen.
Die heute als Monokulturen landwirtschaftlich genutzten Flächen waren ehemals eine Vielzahl an Einzelgrundstücken, die der ganzen Dorfgemeinschaft gehörten und gepachtet werden konnten. Bei der dort über Jahrhunderte angewandten Anbauform der Mehrfelderwirtschaft wurde die gesamte Anbaufläche häufig in drei Teile geteilt. In der Regel wurde im Herbst gepflügt und ein Wintergetreide ausgesät. Das überdauerte den Winter und wurde im folgenden Spätsommer geerntet. Nach nochmaligem Pflügen und regelmäßiger Bodenbearbeitung bis zum Frühjahr, wurde ein Sommergetreide gesät bzw. Kartoffel gesteckt bzw. Rüben gesetzt. Die Ernte dieser Früchte erfolgte wieder im Spätsommer oder Herbst. Mit dem Aufkommen des Kunstdüngers wurde das ehemalige komplette Aussetzen einer Fruchtfolge ("Schwarzbrache") kaum noch praktiziert.
Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch