Sonntag, 30. April 2017
2. Weltkrieg: Von Unterhausen nach Berlin - Zeitzeugin Emilie Rohe und d...
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer
"Der Mai, der Mai, der lustige Mai, der kommt herangerauschet ..."
Die Natur muss den Beweis erbringen, dass mit dem Frühjahr in Bälde ein neuer Sommer ins Land gezogen kommt; auch wenn der Winter in den letzten Apriltagen sich nochmals aufbäumt. Das Foto wurde am 26. April gemacht.
Es gilt, den Mai oder besser Maien, schwäbisch "Moia", zu finden und zu "brechen" oder zu "schlagen", wie es in alten Liedern heißt. Geeignet ist hierfür die meist schon grüne, blättertragende Birke, die mit bunten Bändern geschmückt wird und vom ledigen Burschen in der Mainacht seinem Mädchen auf's Dach oder vor das Fenster gesteckt wird. Dieser Brauch ist in den 1950er und 60er Jahren, vereinzelt noch später, auch in unserer Gegend praktiziert worden. Nie wurde der Name "Moia" auf die stolze, prächtig ausgestattete Fichte übertragen, die als Maibaum in der Ortsmitte aufgerichtet wird. Die sprachliche Bezeichnung ist hier ehrlich geblieben, denn die immergrüne Fichte mit ihren am ersten Mai noch fest verschlossenen Knospen ist kein Beweis für den kommenden Sommer und somit auch kein "Maien". Weiterhin verdankt die Fichte in unseren Wäldern ihre allgemeine Verbreitung erst der neuzeitlichen Forstwirtschaft.
Textauszüge aus: "Die Heuneburg im Spiegel der Namen, Sagen und Bräuche, von Hermann Bauer, 1987
Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
Samstag, 29. April 2017
Lichtenstein-Unterhausen (ehemals Oberhausen): Die Glasfenster in der "Erlöserkirche".
Nordfenster: Jesus als Seelsorger mit Maria und Martha
Südfenster: Jesus wird von Johannes getauft
Südfenster: Jesus bei der Bergpredigt
Südfenster: Jesus der Heiland der Welt
Westfenster: Jesus als Auferstandener, mit den Emmausjüngern
Die oben abgebildeten Glasfenster wurden vom Atelier Saile aus Stuttgart im Jahr 1935 angefertigt. Bei der Renovierung 1959 wurden die Kunstwerke neu zusammengestellt, gebrannt und gefaßt.
Das Atelier für Glasgestaltung: "V. Saile / Stuttgart", existiert seit 1868. In der Reutlinger Marienkirche und im Schloss Lichtenstein wurden durch das Unternehmen weitere Restaurierungen von Glasmalereien ausgeführt.
Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
Freitag, 28. April 2017
Eine "Stern"-Stunde für Emilia Rohe
Raimund Vollmer und Dieter Bertsch interviewten 2016 Emilia Rohe, Jahrgang 1921. Zwar nicht in Lichtenstein geboren, verbrachte sie dennoch hier fast ihr ganzes Leben. Drei Jahre lang lebte sie allerdings als junge Frau ganz woanders: im Berlin der Kriegsjahre 1942-1944. Dabei geriet sie mitten in den sogenannten "Hochfrequenzkrieg", aber auch in den Bombenhagel der Hauptstadt. Im Rahmen der Zeitzeugen-Serie, die der Bildertanz seit mehreren Jahren erstellt, zeigt der Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein heute abend im Gasthof Stern im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung Auszüge aus diesem Interview mit Emilia Rohe. Sie berichtet auch, wie es ihr - in die Heimat zurückgekehrt - in den letzten Tagen des Krieges erging.
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer
Juli 1990 - Bücherei-Sommerfest: "Hätte gar nicht besser laufen können!"
GEA-Foto: mpg, vom 17.07.1990
Folgende Inhalte entstammen aus dem GEA-Bericht, vom 17. Juli 1990:
Das Sommerfest der Lichtensteiner Gemeindebücherei war ein rundum zufriedenstellendes Ereignis; dieses Fazit zog Bibliotheksleiterin Viola Häcker.
Der Andrang am Luftballon-Wettbewerb war so gross, dass schon bald das Gas für die Ballons ausging. Nicht verwunderlich, war doch der erste Preis ein halbstündiger Segelflug, gestiftet vom Luftsportverein Reutlingen. Kultur durfte bei einem solchen Fest nicht fehlen. Dieser Part wurde vom "Clownzirkus Paletti" abgedeckt. Für die erwachsenen Besucher des Fests spielten am Abend die Tübinger Liedermacher "Paulsen und Wanner".
Bewirtet wurden die Gäste vom "Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein", der zu diesem Zeitpunkt gerade mal seit einem Jahr bestand.
Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
Donnerstag, 27. April 2017
Mittwoch, 26. April 2017
Ehemalige SAV-Wegweiser: Zur Markierung von Wanderwegen in der Gemeinde Lichtenstein.
Die Lichtensteiner SAV-Ortsgruppen sind in die Betreuung des über 20 000 Kilometer umfassenden Wanderwegenetzes des "Schwäbischen Albvereins" mit eingebunden. Gerne nutzt man als Wanderer die s.g. "Albvereinswege". Folgt man den entsprechenden Schildern und Kennzeichnungen gelangt man meist problemlos an die ausgewählten Ziele.
Um die Attraktivität dieser Wege zu erhöhen wird heute mit besonderen Ausführungsmerkmalen geworben: Prädikatswanderweg, Premium Wanderweg, Themen Wanderweg, Weit-/Fernwanderweg, Rund-/Streckenwanderweg, etc.
Herzlichen Dank an Siegfried Preusch, der dem GHV-Lichtenstein die oben abgebildeten, zwischenzeitlich historischen Wegweiser zur Archivierung überlassen hat.
Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
Dienstag, 25. April 2017
"Frühjahrsblütenfest" 2017: Nur gut, dass es beheizte Zelte und warme Kleidung gibt.
Der Ende April eingetroffene, ausgeprägte Kälteeinbruch beeinträchtigte zwar erheblich die Obstbaumblüte, tat aber der gelungenen Veranstaltung selbst keinen großen Abbruch.
Fotos + eArchiv: Dieter Bertsch
Montag, 24. April 2017
Sonntag, 23. April 2017
Nachtrag zur Markungsputzete 2017 - mit dem Schwerpunkt Unterhausener Markung.
Werner Neubrander, Cheforganisator und Sprecher von "Wir sind Lichtenstein", ist mit der am 25. März durchgeführten Aktion zufrieden. Mehr als 40 Bürger waren dem Ruf seiner Bürgerinitiative gefolgt und hatten sich an der Unterhausener Uhlandschule versammelt, um von dort mit Greifzangen, Eimern und Müllsäcken loszuziehen und die Gemeinde von achtlos weggeworfenem Unrat zu befreien. Neben einzelnen Helfern beteiligten sich auch Vereine an dieser gemeinnützigen Aktion. Logistische Unterstützung erhielten die Müllsammler von den Mitarbeitern des Lichtensteiner Bauhofs. Aus Münsingen beteiligte sich die dortige Greenpeace-Gruppe. Deren Schwerpunk waren die Echaz und ihre Uferflächen. Bürgermeister Peter Nußbaum bedankte sich für das in jüngster Zeit zum zweitenmal durchgeführte ehrenamtliche Engagement bei den mitwirkenden Personen. Mit einem stärkenden Vesper, bei geselligem Zusammensein, fand die Putzaktion ihren Abschluss.
Fotos: Werner Neubrander
Textauszüge: Reutlinger GEA, vom 28.03.2017 Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
Samstag, 22. April 2017
"Der Dorsach blüht" - herzliche Einladung zum Frühjahrsblütenfest des Obst- und Gartenbauvereins, Lichtenstein e.V., am Sonntag, 23. April 2017.
Wie in jedem Jahr feiert der Obst- und Gartenbauverein, Lichtenstein, e.V., seinen "Schwäbischen Hanami" - abgeleitet vom Japanischen Kirschblütenfest - in seinem Mustergarten im "Dorsach", an der Straße "im Brett" in Lichtenstein-Unterhausen.
Die Veranstaltung beginnt am Sonntag, 23. April 2017 mit einem Gottesdienst, um 9:45 Uhr. Genießen Sie gegrilltes und sonstige kulinarische Spezialitäten nach bewährter Art sowie Kaffee und selbst gebackene Kuchen und Torten. Die großen Zelte können beheizt werden. Rundgänge bzw. Führungen mit vielen Informationen werden im Mustergarten bis 18:30 Uhr angeboten.
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Im Flurnamen "Dorsach" steckt der lat. Name Drose ( = Erle). Diese Baumart besiedelt gerne die Ufer von Gewässern. Dorsach ist demnach ein von Erlen bestandener Bach (-abschnitt). Früher wurde möglicherweise Drosach gesprochen und im Laufe der Zeit, da Dorsach eben einfacher zu sprechen ist, die Buchstaben umgestellt.
Die Erklärung des Flurnamens wurde der Dokumentation von O. Meiser, Pfullingen, entnommen (ISBN 3-89668-173-7).
Siehe auch BLOG vom 9. FEB 2017.
Foto + eArchiv: Dieter Bertsch
Freitag, 21. April 2017
Eine runde Sache: Am Albtrauf entlang zum Hohenneuffen. 1948, bei der Gründung von Baden Württemberg, ein inspirierender Ort!
Die Regierungen und führende Landtagsabgeordnete von Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern trafen sich im August 1948 zur s.g. "Dreiländerkonferenz" auf dem Hohenneuffen zur Bildung eines neuen Südweststaates. Es folgten darauf noch jahrelange Auseinandersetzungen bis dann endlich 1952 Baden-Württemberg gebildet wurde.
Von diesem Tagungsort aus hatte man einen weiten Blick ins Land hinaus und auch die Bewirtung mit dem "Täleswein" schaffte eine anregende Grundlage für heftige Debatten.
Textauszüge aus dem Internet / Wikipedia Foto + eArchiv: Dieter Bertsch
Donnerstag, 20. April 2017
Mittwoch, 19. April 2017
Mr. Bildertanz im erschwerten Einsatz auf der Echaz: Fotografieren und Filmen ist bei ihm stets mehr als nur auf den Auslöser drücken!
Die Aufnahme ist bei einem Straßenfest des TSV Oberhausen an der Echaz entstanden - besser bekannt unter dem Namen "Goas-Garda-Fest".
Foto, eArchiv: Dieter Bertsch
Dienstag, 18. April 2017
Montag, 17. April 2017
Das "Goldloch": Der Winter verkriecht sich zum Sommerschlaf in die Höhlen und Klüfte der Schwäbischen Alb.
Die Fotos wurden in einer unerschlossenen, kleineren Höhle auf der Schwäbischen Alb aufgenommen. Dieses sogenannte "Goldloch" befindet sich auf dem Markungsgebiet von Lichtenstein-Unterhausen (ehemals Oberhausen), unmittelbar am Albtrauf, auf halbem Weg zwischen der Nebelhöhle und dem Gießstein.
Verschiedenartige Witterungsbedingungen (Frost- und Tauperioden) müssen über einen längeren Zeitraum zusammentreffen, dass es gegen Winterende zu der auf dem oberen Foto abgebildeten Eiszapfenbildung kommt. Zusammen mit unserem GHV-Mitglied, Joachim Erbe (Person rechts), haben wir bei einer Höhlenbegehung den richtigen Zeitpunkt erwischt.
Zur Namensgebung wird im Wikipedia (Internet) das Nachfolgende vermerkt:
Es gibt zwei mutmaßliche Ursprünge für den Namen "Goldloch"; entweder geht er auf einen nicht näher beschriebenen, größeren Goldfund im Jahr 1778 zurück, oder aber auf die goldgelbe Farbe der Maria (oder Madonna) mit Kind im hinteren Ende der Höhle. Der goldfarbene Überzug, der von Eisenocker herrührt, muss im Altertum im Lichte der Fackelbeleuchtung noch intensiver geleuchtet haben.
Der Legende nach soll es dem eigenen Reichtum förderlich sein, den Fuß der Madonna zu küssen. Wer sein Osterglück noch nicht gefunden hat, kann es ja an diesem Ort mal versuchen.
Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
Sonntag, 16. April 2017
Wir wünschen ein frohes und gesegnetes Osterfest!
Das Foto wurde an Ostern 1937 aufgenommen und zeigt unser Gründungsmitglied: Hermann Vöhringer.
Quelle: GHV-Lichtenstein Archiv / Familienarchiv, Karl Vöhringer
Samstag, 15. April 2017
Freitag, 14. April 2017
Donnerstag, 13. April 2017
Schloss Lichtenstein: Der Ritter von der hölzernen Gestalt.
Wie wir bereits in unserem BLOG - am 01.11.2016 und 09.01.2017 - berichtet haben, entstand beim Schloss Lichtenstein eine zum historischen Umfeld passende, "ritterliche" Holzskulptur. Das vom Kettensägenschnitzer, Billy Tröge, angefertigte Kunstwerk ist zwischenzeitlich komplett fertig gestellt.
Fotoquelle: Hans Gerstenmaier, GHV-Mitglied aus Honau eArchiv: Dieter Bertsch
Mittwoch, 12. April 2017
Weisheit für's Schnapsbrennen: "Die Nase des Brenners macht den Meister"!
Das Foto zeigt den ehemaligen Unterhausener Brennereibesitzer Eugen Beck, aus der Mühlstraße.
Das im Schwäbischen so genannte "Brennen" steht für die Alkoholdestillation. Die Basis für jeden guten Obstschnaps ist die Qualität des verwendeten Obstes bzw. die richtige Sorte. In den Lichtensteiner Teilorten wurden hauptsächlich Zwetschgen, Kirschen, Äpfel und Birnen, auch Mirabellen, in einen Gärbehälter "eingeschlagen". Die ausgereifte Maische kam dann in den Wintermonaten in die "Brennerei" und wurde im Brennkessel zum Destillieren erhitzt. Um Fehler beim Brennen zu vermeiden, welche den Geschmack und die Güte des Brands beeinträchtigten, mußte der sogenannte "Vor und Nachlauf" rechtzeitig abgetrennt werden. Hierzu war eine geübte Nase und deren ausgezeichneter Geruchssinn erforderlich.
Fotoquelle: Archiv des GHV-Lichtenstein Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
Dienstag, 11. April 2017
Großmutter Ziegler trifft in der Honauer Olgahöhle auf Pfarrer Holzapfel aus Unterhausen.
Das linke Bild zeigt den ehemaligen Pfarrer von Unterhausen: Herrmann Holzapfel (Amtszeit: 1924 - 1951). Das rechte Bild ist ein Postkartenausschnitt und zeigt die Honauer Olgahöhle.
In der Dokumentation: "Johann Ziegler - ein Pionier des oberen Echaztales" wird folgende Begebenheit erzählt:
Herr Pfarrer Holzapfel, dem langjährigen Ortsgeistlichen von Unterhausen, verdanken wir eine nette Episode von der Höhlenführung der originellen Ziegler-Großmutter:
Als Student hatte er mit einigen Kommilitonen von Tübingen aus einen Ausflug in das Echaztal gemacht und dabei auch die Olgahöhle besucht. Die Großmutter führte die Studenten durch die Höhle und gab an einem der Tropfsteingebilde folgenden Ausspruch von sich:
"Und hier sehen Sie die Küfersfamilie mit der kleinen Frieda -
sie war nämlich "zu frieh da", daher der Name Frieda!"
Einige Jahre später - inzwischen als junger Vikar - besuchte Herr Holzapfel wieder die Olgahöhle, diesmal mit einer Konfirmantenschar. Den Pfarrern sah man zu jener Zeit auch noch an, daß sie von einem höheren Stande waren, weil sie noch ausnahmslos das schwarze Fräcklein trugen. Offenbar mußte auch diesmal die Großmutter die Höhlenführung selbst übernehmen. Der Vikar hatte die alte Dame sofort wieder erkannt, und natürlich war er sehr gespannt, ob sie es wohl wagen würde, einem Geistlichen und Kindern ihr loses Sprüchlein aufzusagen. Aber er hatte nicht mit der Flexibilität der Großmutter gerechnet! An der bewußten Stelle angekommen, verkündete sie salbungsvoll:
"Und hier sehen Sie die Heilige Familie mit dem Jesuskind".
Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
Montag, 10. April 2017
1850er Jahre: Die Gäste auf Schloss Lichtenstein.
Das obige Bild zeigt einen Postkartenausschnitt von der "Trinkstube" auf dem Schloss Lichtenstein.
Graf Wilhelm von Württemberg war mit vielen Dichtern seiner Zeit befreundet. Auf Schloss Lichtenstein waren sie willkommene Gäste, wie das Fremdenbuch belegt. Gustav Schwab, Ludwig Uhland, Justinus Kerner, um nur einige wenige zu nennen.
Justinus Kerner (1786 - 1862), ein guter Freund der beiden Brüder Alexander und Wilhelm, Grafen von Württemberg, besuchte mehrmals den Lichtenstein.
Heute nicht mehr nachzulesen sind die Zeilen, die Justinus Kerner 1851, an einem vermutlich feuchtfröhlichen Januartag, mit Bleistift an die Holzwand der Trinkstube schrieb:
Ich schreib hierher, habs nicht erdacht,
Herr Luther ist's, der es gemacht,
wer nicht liebt Weib, Wein und Gesang,
der bleibt ein Narr ein Leben lang,
dem sei kein Glas gebracht.
.....
Textauszug: http://www.goethezeitportal.de Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
Sonntag, 9. April 2017
Lichtenstein-Unterhausen, 29. Oktober 1983, 15:15 Uhr: Ein Zeuge fällt um -> der Schornstein im ehemaligen "Fallscheergelände".
Auszug aus dem Reutlinger Generalanzeiger, vom 31. Oktober 1983:
"Ein hundert Jahre altes Bauwerk, aus dem Beginn der Industriealisierung im oberen Echaztal, ist jetzt nur noch ein Trümmerfeld. In Sekundenschnelle hat das Technische Hilfswerk den letzten, intakten Zeugen der einstigen Spinnerei, Färberei und Bleicherei der Firma Fallscheer in Unterhausen in einen Trümmerhaufen verwandelt. Der 54 Meter hohe Ziegelschornstein wurde am Samstagnachmittag mit einer Zweieinhalb-Kilo-Ladung Sprengstoff zu Fall gebracht.
Eine interessierte Menschenmenge erlebte vom Unterhausener Bahnhofsgelände aus mit, wie sich nach einem Warnsignal des Sprengmeisters, der rote Koloss zuerst langsam zur Seite neigte, einknickte und dann in einer riesigen Staubwolke in sich zusammenfiel. Exakt fielen die Steinmassen in die dafür vorgesehene Fläche.
Auf der drei Hektar großen Fläche soll ein Wohnpark entstehen."
Siehe hierzu BLOGs vom 16. - 18. August 2016.
Fotobereitstellung: Mina Heck / Schuhmacher Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
Samstag, 8. April 2017
Im Juli und September 1830: "Die möglicherweise letzte Jagd auf einen Wolf im Lichtensteiner Forst"?
Ein Archiv-Nachweis, im Forst- und Jagdkataster von 1830/31, über entstandene Kosten für eine zweimalig abgehaltene Wolfsjagd (17 Gulden + 6 Kreuzer), im Bereich des heutigen Lichtensteiner Forsts, ist ein Hinweis auf die ehemalige Verbreitung dieser Tierart auch in unserer Region. Vermerkt in diesem Eintrag ist noch der Hinweis auf einen Johannes Mak aus Oberhausen, aufgelistet als Wildschütz.
In Württemberg wurde 1847 der letzte Wolf erlegt.
Zwischenzeitlich sind wir wieder "Wolferwartungsland"!
Wie im BLOG vom 3. Juli 2016 beschrieben, durchwanderte auf Honauer Markung bereits ein Luchs unser Lichtensteiner Gebiet.
Foto: pixabay. com - kein Bildnachweis nötig. Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
In Württemberg wurde 1847 der letzte Wolf erlegt.
Zwischenzeitlich sind wir wieder "Wolferwartungsland"!
Wie im BLOG vom 3. Juli 2016 beschrieben, durchwanderte auf Honauer Markung bereits ein Luchs unser Lichtensteiner Gebiet.
Foto: pixabay. com - kein Bildnachweis nötig. Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
Freitag, 7. April 2017
Das Trachtenfest in Honau - 1903: Schwäbische Volkstrachten vor dem Gasthaus "Zum Lichtenstein."
Das Gebäude des Gasthauses "Zum Lichtenstein" wurde von der "Baumwollspinnerei Unterhausen" an der Staatsstraße Reutlingen - Honau erbaut. 1887 wurde die Erlaubnis zum Betrieb einer Gastwirtschaft erteilt. 1902 übernahm der Wirt Wilhelm Mäule das Gasthaus und erwarb das Gebäude. Ab 1945 erfolgte eine Umnutzung. In den 1970er Jahren ging es in den Besitz des Betonwerks Eich über.
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Ein Volkstrachtenfest mit Gruppen aus vielen württembergischen Landesteilen fand 1903 in Honau, am Fuße des Lichtensteins statt. An sehr passendem Ort: Wollte doch die Volkstrachtenbewegung, ebenso wie das Schloß Lichtenstein mit seiner historischen Architektur längst Vergangenes erhalten, indem man es "wiederbelebte". Das sollte auch dazu beitragen, einen gemeinsamen württembergischen Kulturraum Schwaben zu konstituieren.
In den einzelnen Lichtensteiner Teilorten hat sich nie zur spezifischen Identifikation eine Volkstracht durchgesetzt, obwohl in den Teilorten die Bewahrung einer gewissen Eigenständigkeit nach wie vor gepflegt wird. Nicht unerwähnt bleiben soll die Romanfigur "s'Bärbele vom Lichtenstein" - ein trachtentragendes Bauernmädchen aus Schwaben. Es eignete sich um 1900 besonders als Postkarten-Bildmotiv. Solche Karten waren gesuchte Objekte bürgerlicher Sammelleidenschaft und standen für Tradition, Ursprünglichkeit des Lebens und Naturverbundenheit, in einer sich rasch verändernden Welt.
Quellangaben zur oben abgebildeten Fotomontage - von Paul Sinner:
Blätter des Schwäbischen Albvereins, XV. Jg., Nr. 5, 1903
Textauszüge: http://www.goethezeitportal.de Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
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Ein Volkstrachtenfest mit Gruppen aus vielen württembergischen Landesteilen fand 1903 in Honau, am Fuße des Lichtensteins statt. An sehr passendem Ort: Wollte doch die Volkstrachtenbewegung, ebenso wie das Schloß Lichtenstein mit seiner historischen Architektur längst Vergangenes erhalten, indem man es "wiederbelebte". Das sollte auch dazu beitragen, einen gemeinsamen württembergischen Kulturraum Schwaben zu konstituieren.
In den einzelnen Lichtensteiner Teilorten hat sich nie zur spezifischen Identifikation eine Volkstracht durchgesetzt, obwohl in den Teilorten die Bewahrung einer gewissen Eigenständigkeit nach wie vor gepflegt wird. Nicht unerwähnt bleiben soll die Romanfigur "s'Bärbele vom Lichtenstein" - ein trachtentragendes Bauernmädchen aus Schwaben. Es eignete sich um 1900 besonders als Postkarten-Bildmotiv. Solche Karten waren gesuchte Objekte bürgerlicher Sammelleidenschaft und standen für Tradition, Ursprünglichkeit des Lebens und Naturverbundenheit, in einer sich rasch verändernden Welt.
Quellangaben zur oben abgebildeten Fotomontage - von Paul Sinner:
Blätter des Schwäbischen Albvereins, XV. Jg., Nr. 5, 1903
Textauszüge: http://www.goethezeitportal.de Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
Donnerstag, 6. April 2017
"Honauer Steige": Mit 2 PS von der Alb ins Tal.
Der Honauer Landwirt, Gottlob Glück, hatte seine Felder hauptsächlich auf der Alb, im Bereich des Traifelbergs. Zur Bewirtschaftung dieser Flächen musste er bei der Berg- bzw. Talfahrt mit seinem Pferdefuhrwerk die Honauer Steige (B 312) benutzen. Manchem eiligen LKW-/PKW-Fahrer hat er zur Entschleunigung verholfen.
Die Begriffe: "Lärmemission", "Feinstaub" und "30ger-Zone" hat er noch nicht gekannt, dafür wurde er in den Radio-Verkehrsnachrichten angesagt: "... Schritttempo und Stau im Bereich der Honauer Steige, ... hinter einem Pferdegespann ...".
Foto: Aus dem privaten Bildarchiv von Ernst Etter, übermittelt durch Hans Gerstenmaier - beide aus Honau.
Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
Mittwoch, 5. April 2017
Dienstag, 4. April 2017
Montag, 3. April 2017
Im August 1908: Die bisherige Postagentur in Unterhausen wird zum "Königlichen Postamt III. Klasse" erhoben.
Das obige Foto dürfte aus den 1950er Jahren stammen und zeigt die beiden ehemaligen Briefträger Rauscher und Reiff beim Beladen ihrer Postkarren. Quelle: GHV-Lichtenstein-Archiv.
Im abgebildeten Gebäude, erbaut von Schreinermeister Jakob Trudel aus Oberhausen, erhielt die Post im Jahr 1908 an der Bahnhofstrasse eine Dienstwohnung mit Diensträumen. Diese wurden am 1. August desselben Jahres an Postverwalter Walther übergeben. Herr Walther versah auch noch den Posten des Bahnhofvorstehers von Unterhausen. Eine wesentliche Verbesserung der Postverhältnisse brachte der 1909 erstellte ebenerdige Anbau an das Postgebäude (Gebäudeteil mit den vergitterten Fenstern).
Nachfolger von Walther wurde der vom Postamt Leonberg zugeordnete Oberpostsekretär und spätere Postinspektor Messerschmied. Dessen Nachfolger waren von 1923 bis 1938 Postmeister Hüttelmaier und von 1938 bis 1940 Oberpostverwalter Karl Schaffert.
Im Jahr 1942 wurde das bisher selbständige Postamt Unterhausen aus wirtschaftlichen Gründen in ein Zweigpostamt des Postamts Reutlingen umgewandelt und diesem verwaltungsmäßig unterstellt. Postsekretär Hanselmann leitete die Post in Unterhausen von 1940 bis 1943. Vom Kriegsjahr 1943 bis zum Jahre 1960 wurde die Post in Unterhausen von Fräulein Luise Herlemann geführt. Ihr folgte von 1960 bis 1974 Werner Gerleick. In dessen Amtszeit fiel im April 1971 auch der Umzug in den Neubau am Rathausplatz.
Die heutige "Deutsche Post Agentur" befindet sich in der Bäckerei Schwarz, in der Mühlstraße 15, in Lichtenstein-Unterhausen.
Textauszüge: von Paul Schweizer, ehemaliger Gemeindearchivar und GHV-Mitglied eArchiv: Dieter Bertsch
Sonntag, 2. April 2017
1945: Einmarsch, Umsturz, Besetzung, Befreiung: Die furchtlosen und mutigen Frauen von Holzelfingen.
Zusammenrottung der Holzelfinger Frauen, im April 1945:
Die Bürger hatten den Evakuierungsbefehl der Kreisleitung allgemein mißachtet. Sie erklärten einstimmig, sie würden den Ort nicht verlassen, sondern ihre Felder bestellen, damit wenigstens Aussicht auf eine Ernte bestünde. Die Stimmung war ohnehin schlecht, und niemand glaubte mehr an die verzweifelten Durchhalteparolen. Man hegte allgemein die Meinung, es wäre besser, wenn die Front über das Dorf hinwegrollte und endlich wieder Ruhe und Frieden herrschten. Die Macht der Partei war gebrochen und die Furcht vor Parteifunktionären gewichen. Als daher im Ort das Gerücht umging, der Ortsgruppenleiter wolle gegen die Besatzung Widerstand aufbauen, taten sich etwa 20 Frauen zusammen und zogen vor die Wohnung des Ortsgruppenleiters. Eine ältere Frau rief:
"Wenn die Männer nichts tun, müssen wir Frauen eingreifen !"
Sie verlangten, der Ortsgruppenleiter müsse aufs Rathaus kommen und sich dort beim Bürgermeister aufhalten, damit er keine Dummheiten machen könne. Am Abend wurde er dann wieder frei gelassen.
Textauszug aus "Schicksale 1945", Gerhard Junger Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
Samstag, 1. April 2017
1. April 2017: In Lichtenstein-Unterhausen ist Heute versuchsweise das erste Echaz-Teilstück für die Schifffahrt freigegeben.
Der volkstümliche Reim: "Am 1. April schickt man den Narren hin wo man will", ist die Redensart für einen Brauch, der auch in unserer Gegend noch teilweise gepflegt wird.
Warum dieses Brauchtum am 1. Tag des Aprils ausgeübt wird, ist nicht sicher geklärt. Je nach Region gibt es unterschiedliche Deutungen.
Auch in der Literatur ist dieser Brauch bezeugt. Von Goethe stammt:
"Willst Du den März nicht ganz verlieren,
So lass nicht in April Dich führen,
Den ersten April musst überstehen,
Dann kann Dir manches Gute geschehen."
Textauszug: Internet - "Der Weg", Portal für Deutschlernende Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
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