Das Gebäude des Gasthauses "Zum Lichtenstein" wurde von der "Baumwollspinnerei Unterhausen" an der Staatsstraße Reutlingen - Honau erbaut. 1887 wurde die Erlaubnis zum Betrieb einer Gastwirtschaft erteilt. 1902 übernahm der Wirt Wilhelm Mäule das Gasthaus und erwarb das Gebäude. Ab 1945 erfolgte eine Umnutzung. In den 1970er Jahren ging es in den Besitz des Betonwerks Eich über.
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Ein Volkstrachtenfest mit Gruppen aus vielen württembergischen Landesteilen fand 1903 in Honau, am Fuße des Lichtensteins statt. An sehr passendem Ort: Wollte doch die Volkstrachtenbewegung, ebenso wie das Schloß Lichtenstein mit seiner historischen Architektur längst Vergangenes erhalten, indem man es "wiederbelebte". Das sollte auch dazu beitragen, einen gemeinsamen württembergischen Kulturraum Schwaben zu konstituieren.
In den einzelnen Lichtensteiner Teilorten hat sich nie zur spezifischen Identifikation eine Volkstracht durchgesetzt, obwohl in den Teilorten die Bewahrung einer gewissen Eigenständigkeit nach wie vor gepflegt wird. Nicht unerwähnt bleiben soll die Romanfigur "s'Bärbele vom Lichtenstein" - ein trachtentragendes Bauernmädchen aus Schwaben. Es eignete sich um 1900 besonders als Postkarten-Bildmotiv. Solche Karten waren gesuchte Objekte bürgerlicher Sammelleidenschaft und standen für Tradition, Ursprünglichkeit des Lebens und Naturverbundenheit, in einer sich rasch verändernden Welt.
Quellangaben zur oben abgebildeten Fotomontage - von Paul Sinner:
Blätter des Schwäbischen Albvereins, XV. Jg., Nr. 5, 1903
Textauszüge: http://www.goethezeitportal.de Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
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