Dienstag, 28. Februar 2017

1966: Fasnetsdienstag in Honau


Entsprechend dem jeweiligen perönlichen Standpunkt bzw. der übernommenen Glaubenstradition, wurde im oberen Echaztal in den Vor- und Nachkriegsjahren die Fasnet zunächst eher wenig ausgeprägt gefeiert. Ab Mitte der 1950er Jahre entstanden dann durch den Zuzug neuer Mitbürger erste Faschings-, Karneval- bzw. Fasnetsaktivitäten.
Als Kinder konnte und durfte man sich am Fasnachtsdienstag verkleiden. Nur ganz selten wurde eine Papp-Maske getragen. Die Buben waren meist Cowboys oder Indianer und die Mädchen häufig Märchenfiguren oder sie versuchten irgendwelchen Filmstars nachzueifern.

Die Honauer Mädchen auf dem obigen Foto sind von links (mit "Mädchennamen"): Cornelia Epple und Doris Lieb - beide als "Bärbele vom Lichtenstein" verkleidet, sowie Rose Weißschuh und Hannelore Anzur.

Foto: Conny Henker, Honau / GHV-Lichtenstein                                                                                    eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 27. Februar 2017

1894: Vor 123 Jahren wurde die Honauer Felsenkasse ausgeraubt!


3. General-Versammlung des Verschönerungsvereins 1893 Honau - hier, Protokoll-Auszug:

Vom 31. März, 1895:
"In der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1894 wurde von Bubenhand die Echaz-Nixe an der Echazquelle beschädigt und am Sonntag, den 12. Mai der Einwurf an der "Felsenkasse" demoliert. Der oder die Täter konnten leider nicht ausfindig und zur wohlverdienten Strafe gebracht werden."

Späterer Protokollnachtrag:
"Im Laufe des Sommers 1896 konnten die Beschädiger der Felsenkasse in der Person eines Malergehilfen und eines Metzgerburschen ausfindig gemacht und dem Gericht übergeben werden. Der Maler erhielt 14 Tage und der Metzger 8 Tage Gefängnis".

Hinweise bei der Erstveröffentlichung im GHV-Lichtenstein-BLOG, am 9.2.2010: Protokollauszug, Ernst Etter, Honau; Foto: Reinhard Hermann, Honau; Text: Hans Gerstenmaier, Honau.
Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Sonntag, 26. Februar 2017

1977/78: Abbruch des ehemaligen "Adler-Gebäudes".

 An der ehemaligen Staatsstraße - heute B 312 - wurde im Jahr 1820/1822 das Gebäude Nr. 90, mit der Gastwirtschaft "Adler", erbaut. Dabei handelte es sich um ein gegen die Straße 3-stöckiges und gegen den Garten 2-stöckiges Wirtschaftsgebäude, mit zwei Wirtschaftszimmer im ersten Stock sowie einem Wirtschaftszimmer und einem Saal im zweiten Stock.
Im Jahr 1904 wurde im Garten ein Saalbau erstellt und 1907 der Stall zur Limonadenherstellung umfunktioniert. Der Wirtschaftsbetrieb wurde nach dem Erwerb des  Anwesens durch die Firma Gebr. Burkhardt im Jahr 1921 eingestellt und zu Wohnraum umgebaut.  Der Saalanbau wurde vom TV Unterhausen abgebaut, umgesetzt und fand bei der Uhlandschule zunächst noch als Turnhalle Verwendung.


Der Abbruch des Gebäudekomplexes und die Umnutzung des Areals erfolgte in den Jahren 1977/78.

Fotos: Archiv des GHV-Lichtenstein                                                                               Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Samstag, 25. Februar 2017

Flurnamen und deren Bedeutung: "Wiesen in Krebshag".


Unweit der Markungsgrenze zu Pfullingen liegt die Flur mit dem Zuordnungsnamen: "Krebshag". Diese Namensgebung hat nichts mit den meist im Wasser lebenden Gliederfüßlern, den Krebsen, zu tun. Durch die Nähe zur Echaz und mehreren Bewässerungskanälen gab es dort ehemals einen üppigen Weidenbuschbestand. Aus den dort geschnittenen Weidenruten (siehe Foto) wurden die "Kreben" (schwäbisch "Kretta") geflochten (heute: "Körbe").
Foto (FEB,2017), Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Donnerstag, 23. Februar 2017

Zufrieden für 72 Jahre Frieden? Das zerbombte Holzelfingen vom 19.10.1944.


Was wir heute fast täglich in den Nachrichten aus anderen Ländern aufgezeigt bekommen: Krieg, Zerstörung und Greueltaten, haben unsere Eltern und Großeltern teilweise persönlich miterlebt. Von allen Lichtensteiner Teilorten wurde Holzelfingen am meisten in Mitleidenschaft gezogen.

Am 19. Oktober 1944 fielen in Holzelfingen gegen 20 Uhr die ersten Bomben des Kriegs. Im Gewand Brühl detonierte eine Luftmine, welche vier Gebäude total zerstörte und weitere beschädigte. Vier Menschen wurden getötet, mehrere verletzt. Das obige Bild zeigt das Ausmass der Zerstörung.

Kurz vor der Kapitulation verursachte ein Tieffliegerangriff, am 20. April 1945, um 13 Uhr, große Schäden in Holzelfingen. 16 Gebäude brannten völlig nieder, fast alle Anwesen im Ort wurden beschädigt. Durch Bordwaffenbeschuss verlor eine Frau das Leben.

Foto: Archiv des GHV-Lichtenstein, Textzusammenstellung: Paul Schweizer.               Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Mittwoch, 22. Februar 2017

Fünf Minuten für Lichtenstein in den 50er Jahren



Bildertanz-Quelle:

Um 1890 - Honau: "Der Bau der Zahnradbahn."



Das obige Bild wurde am 10. Januar 2015 im GHV-Lichtenstein-BLOG erstveröffentlicht.
Michael Staiger, ein exzellenter Kenner des Eisenbahnwesens, hat dazu als Kommentar den nachfolgenden Text beigefügt. Bild und Text sind interessante Zeitdokumente, die wir Heute gerne nochmals in unserem BLOG veröffentlichen:
"Sehr interessantes Bild vom Bau der Zahnradbahn, der am 11. September 1891 begonnen wurde, fertiggestellt war sie dann im September 1893. Schätze das Bild entstand zwischen  November 1891 und März 1892. Anhand dieser (und anderer) Fotografien läßt sich erkennen, daß man erst waagerechte, der Hangform folgende Wege-Trassen geschaffen hat. Darauf wurden dann Feldbahngleise verlegt und das Ausbruchmaterial mit hölzernen Kipploren im Handbetrieb verschoben. Man hat dann das Gestein entweder auf die nächst tiefere Trasse oder einfach in den Hang gekippt, je nach Notwendigkeit, um eine 10%ige Steigung der Bahntrasse damit aufbauen zu können. Diese Lorentrassen sind teilweise heute noch erkennbar. Für den "Hohen Damm" über dem Einschnitt „Im Neubrunnen“ (hinterm Kirchturm) erstellte man ein hölzernes Schüttgerüst quer über den Einschnitt. Mit einer dampfgetriebenen Seilwinde zog man die mit Steinen beladenen Kipploren von Honau her auf das Schüttgerüst und kippte die Last an der vorgesehenen Stelle ab. An den seitlichen Dammböschungen wurden die Steine dann trocken vermauert und anschließend begrünt. Aufgrund dieser Bauweise war der Damm sofort stabil und konnte gleich belastet werden. Neben der Dammbaustelle entsprang bergseitig eine Quelle, deren Wasser man zur Speisung der Lokomotiven fassen wollte. Als das Becken fertiggestellt war, versiegte jedoch die Quelle, um dann plötzlich direkt unter dem zukünftigen Damm wieder zu entspringen. Also baute man in den Damm eine Brunnenstube mit talseitigem Zugang von außen ein. Als Vorratsspeicher baute man unterhalb des Dammes einen Wasserbehälter in den Boden und legte eine Leitung zu den Wasserkranen für die Lokomotiven im wenige hundert Meter entfernten Bahnhof Honau. Diese Wasserversorgung wurde noch bis Anfang der 1990er Jahre vom Bauhof der Gemeinde Lichtenstein als Trinkwasser verwendet."
Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 21. Februar 2017

1980er Jahre: Drei Oberhausener, "geschniegelt und gebügelt" - beim sonntäglichen Stammtisch im Gasthaus "zum Schwanen".


Personen von links nach rechts: Gotthilf Bauhammer, Johannes Zimmerer und Otto Gekeler.

Fotoquelle: Karl Bader / GHV-Lichtenstein-Archiv                                                                               eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 20. Februar 2017

1819/20 - Flurkartenauszug von Unterhausen: "Krebshag", "Zellertal", "Im Brett", "Im Stetten", "Im Dorsach".

Flurnamen sind Benennungen für Einzelflächen in den Ortsgemarkungen. Sie dienen vorwiegend im Umgangsgebrauch als Zuordnungsnamen. Hierbei geben Naturnamen Auskunft über die Natur, d.h. über wilde Pflanzen und Tiere, über die Gestalt von Bergen und Tälern, über die Art des Bodens oder einfach die Lage und Größe einer Flur. Kulturnamen dagegen geben Auskunft über das Tun des Menschen. Der Mensch bestellt die Felder, baut Dörfer, Straßen, Wege. Er betreibt Ackerbau und erstellt Gebäude. Sie erinnern auch an Kriege, Notzeiten und Unfälle. Weiter gibt es Flurnamen die auf ehemalige Besitzer hinweisen.

Zum besseren Erkennen sind im obigen Kartenblatt die folgenden Flurnamen von 1819/20 nachgetragen (mit "Kästchen" umrahmt):
Auf dem Spiez, Auf dem Teich, Beim Hoelderlen, Beim Nussbaum, Gummerschwang, Hohen Acker, Holzwiesen, Im Baumgarten (Bongert), Im Brett, Im Dorsach, Im Haeutlen Rain, Im inneren Spiez, Im Kaeppelen, Im Rieth, Im Staetten, Im Zeller Oeschlen, Im Zeller Thal, Krebshag, Ob den Rübtheilen, Rüb Theile, Saettele, Schochen Wiese, Staufenthal, Unterm Gummerschwang, Unterm Imenberg.

Quellenangaben: Karte aus Landesarchiv BW / Kartenblatt: S.O. VIII.14. Sinngemäße Erläuterungen zu den Flurnamen (Auszüge): "Flurnamenlexikon BW".
Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Sonntag, 19. Februar 2017

Mein Unterhausen vor über 50 Jahren: Eine gebürtige Unterhausenerin erinnert sich!


Sonja Materne schreibt am 14.02.2017 an den GHV-Lichtenstein BLOG und schickt uns obige Fotos von 1965 zur Veröffentlichung:
Als gebürtige "Unterhausemre" schaue ich ab und zu in Ihren gut gelungen Bildertanz und es ist immer wieder erstaunlich, wie sich alles im Laufe der Zeit ändert. Das untere Foto ist der Blick aus dem "Zwölferblock", in der Mörikestraße, Richtung Zellertal und Holzelfinger Steige. Die Bebauung war 1965 noch nicht weit fortgeschritten. Die langen Gefällstrecken am Hang wurden winters als ideale Schlittenbahnen genutzt. Einer mußte in der Hölderlinstraße immer "Schmiere stehen" und Warnzeichen geben, wenn mal ein Auto kam. Dieses war jedoch damals noch höchst selten der Fall!
Auf den schönen Obstbaumwiesen, direkt an der Echaz, haben wir immer wunderschöne Wiesenblumensträuße gepflückt. "Bagenga" (Schlüsselblumen) und "Baurabübla" (Traubenhyazinthen) gab es dort in Hülle und Fülle. Die Kinder auf der Wiese sind meine Schwester Romy (groß) und ich, Sonja, (klein). Das furchtlose kleine Mädchen mit dem großen Hund bin ebenfalls ich.

Der GHV-Lichtenstein-BLOG bedankt sich ganz herzlich für die Fotos mit den dazu gehörenden Erinnerungstexten.

Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Samstag, 18. Februar 2017

Die Unter- und Oberhausener Farren - um 1930: Hereos, Fiskus und Freischütz


In einer der zahlreichen Aufstellungen, die im Vorfeld der Eingemeindung erhoben wurden, sind auch die Namen der Farren und Ziegenböcke festgehalten.  Diese im Unter- und Oberhausener Gemeindeeigentum befindlichen Zuchttiere hörten auf die Namen: Hereos, Fiskus, Freischütz sowie Jakob, Gottlob und Wilhelm.

Da Oberhausen keinen "gelernten" Schultheißen hatte, wurde ein Verwaltungsaktuar zur Unterstützung beim Erstellen dieser Listen bereit gestellt. Das Oberamt in Reutlingen hat dann solche Aufstellungen ausgewertet. Wer von der Bevölkerung unmittelbar davon betroffen war, bzw. sich in seinen hergebrachten Rechten eingeschränkt sah, hat über die ungewohnten Forderungen solcher "Geschäftsverschleppungsanstalten" gebruddelt. Das "Bruddeln" ist eine für den Schwaben arteigene Möglichkeit seine schlechte Laune geräuscharm zum Ausdruck zu bringen. Wehe dem Umfeld, wenn er mal diese Schwelle überschreitet.

Hinweis zu dem vorher Gesagten: Vortrag in Lichtenstein-Unterhausen, von Dr. Irmtraud Betz-Wischnath (Kreisarchivarin) - am 13.06.1990 - "Der Zusammenschluß von Ober- und Unterhausen".

Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Freitag, 17. Februar 2017

Die Unterhausener Arbeitersiedlungen: Als Vorbild diente die englische Bauweise von Birmingham oder Manchester.


Das Foto zeigt die Gärten hinter den Doppelhäusern in der Hermann-Jäckel-Straße. Zu jeder Wohneinheit  gehörte noch  häufig ein Kleintierstall, ein Geräteschuppen und ein Stück Gartenland. Die für viele Erstbewohner ungewohnte Situation, der industriellen Schichtarbeit in der Spinnerei, war für viele bäuerlich geprägte Arbeiterinnen und Arbeiter eine neue Situation. Ehemalige Bauern mussten ihre bisherigen, gewohnten Verhaltensweisen komplett umstellen. Diszipliniertes Arbeiten während fester Arbeitszeiten und ein planbarer Feierabend mußte erst eingeübt werden. Auch das regelmäßige und feste Einkommen der bäuerlichen Fabrikarbeiter war zunächst eine willkommene aber noch ungewohnte Neuerung. Oftmals wurde in den Familien durch den Mann und die Frau "gegeneinander geschichtet". Somit war Zuhause für die Kindeserziehung stetig ein Elternteil verfügbar.

Das dörflich geprägte Arbeitermilieu vermittelte eine gewisse Geborgenheit. Die Mieten waren billig, die Löhne zwar geringer wie in der Reutlinger Maschinenindustrie, aber so manche verbrachten ihr ganzes Leben in diesem besonderen Umfeld und hat man nachgefragt, konnte man folgenden Ausspruch hören: "Mir send z'frieda, ond's got's soweit guat"!

Weitere und sehr interessante Details zu den Themen: "Den Arbeitern ein Denkmal" und "Schützenswerte Siedlungen in Unterhausen", sind im Reutlinger Generalanzeiger, am Donnerstag, 16. April 1987 erschienen. Aus dieser Abhandlung sind auch auszugsweise die obigen Informationen entnommen.
Bei Interesse, Abruf über: dbertsch@t-online.de.

Foto: Rainer Hipp / GHV-Lichtenstein-Archiv                                                             Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Donnerstag, 16. Februar 2017

1955 - Fritz als Maler: Das Bild sagt mehr als tausend Worte.


Das im Jahr 1955 aufgenommene Bild haben wir im GHV-Lichtenstein-BLOG schon einmal veröffentlicht (04.11.2009). Abgebildet ist Fritz, der Sohn von Ursula und Günther Blaurock - ehemalige Drogerieinhaber in Unterhausen.

Zwei Jahre später hat man den Fritz und mich sechs Wochen lang zur Erholung auf die Insel Amrum geschickt. Wir kamen so verdreckt zurück, daß man uns im Badzuber eingeweicht hat und mit der Wurzelbürste abschrubben mußte. Gegen Erkältungskrankheiten waren wir dann allerdings mehrere Jahre resistent.

Fotoquelle: Fritz Blaurock /Archiv des GHV-Lichtenstein                                            Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Mittwoch, 15. Februar 2017

Im Januar, 1932: Massiver Felssturz blockierte die Honauer Steige.


Auf dem Foto ist ganz links Ernst Mayer, Honau (Jahrgang 1900), abgebildet. Er war 40 Jahre lang als Straßenwart zuständig für die Betreuung der "Honemer Stoig".

Die abgestürzten Felsbrocken mussten in Handarbeit mit "Schlegel", "Meißl" und "Bickl" zerkleinert werden, um sie dann abzutansportieren und die Straße wieder für den Verkehr frei zu geben.

Erstveröffentlichung dieses BLOG-Beitrags, am 6. FEB, 2010.

Das Foto stammt aus dem privaten Bildarchiv von Ernst Etter, Honau. Die Erläuterungen und deren Übermittlung erfolgte durch Hans Gerstenmaier, ebenfalls Honau.
Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 14. Februar 2017

Im Juli 1978: Neuzeitliche Flugdrachen über Unterhausen.


Die Erstveröffentlichung des Fotos erfolgte am 10. Februar 2010 im GHV-Lichtenstein-BLOG. Das tolle Motiv gelang Rainer Hipp vom Gießstein aus. Anlässlich des 150jährigen Jubiläums zum Feuerwehrwesen in Lichtenstein - vom 28.7. - 31.7.1978 - starteten die kühnen Hängegleiterpiloten mittels einer Rampe vom Gießstein aus und landeten dann im Ortszentrum von Unterhausen. 
eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 13. Februar 2017

Von der "Ernsthütte" aus hat man den schönsten Blick auf's obere Echaztal.

Die "Ernsthütte" liegt am "Elisenweg", direkt an einer schroffen Bergkante, an der Südspitze des Ursulabergs. Dieser Wanderweg erstreckt sich von Pfullingen bis auf den Übersberg.  Benannt ist die Schutzhütte nach dem Papierfabrikanten und Major der Landwehr-Kavallerie: Ernst Laiblin. Dieser bewohnte in Pfullingen mit seiner Frau "Elise", geb. Sigel, die "alte" Villa Laiblin - auch "Majorsvilla" genannt. Ernst Laiblin ließ 1895 diesen Weg erbauen.

Die freigelegte, kahle Steilwandrutsche aus Kalkgestein ist vom Echaztal aus gut einsehbar. Entstanden ist diese exponierte Geländeformation bei einem Bergrutsch im Jahr 1851.

Fotos, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch


Sonntag, 12. Februar 2017

Um 1960: Ehemalige Richard-Burkhardt-Straße - heute Ortszentrum von Lichtenstein-Unterhausen.


Um einen Bezug zur Gegenwart herzustellen, orientieren Sie sich einfach auf dem linken Foto an der abgebildeten Johanneskirche.
Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Samstag, 11. Februar 2017

Schulchor Unterhausen, 1966: "Hell die Lieder klingen, ein frohes Lied wir singen ...".


Die Aufnahme entstand 1966 oberhalb des Wasserreservoirs "Ackersteige", anläßlich der Einweihung des "Waldlehrpfades".
                                                                                                                              Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Freitag, 10. Februar 2017

Um 1930 - Motorisierung: Erwin und Jakob Staiger.

Foto: Charlotte Hartstein-Weidlich, Erstveröffentlichung: 01.03.2011                                                  eArchiv: Dieter Bertsch

Donnerstag, 9. Februar 2017

27. April, 2014: Das Herzstück des Paradieses - der blühende "Dorsach". Ein Aktionstag beim Obst- und Gartenbauverein, Lichtenstein e.V.

Bepflanzung des Lichtensteiner Wappens, in der Musteranlage des OGV-Lichtenstein, Gewand "Dorsach" / Zellertal.
Personen beim aktiven Gärtnern: Landrat Thomas Reumann, Bürgermeister Peter Nußbaum und der Vereinsvorsitzende Alfons Reiske.

Im Flurnamen "Dorsach" steckt der lat. Name Drose ( = Erle). Diese Baumart besiedelt gerne die Ufer von Gewässern. Dorsach ist demnach ein von Erlen bestandener Bach (-abschnitt). Früher wurde möglicherweise Drosach gesprochen und im Laufe der Zeit, da Dorsach eben einfacher zu sprechen ist, die Buchstaben umgestellt.

Die Erklärung des Flurnamens wurde der Dokumentation von O. Meiser, Pfullingen, entnommen (ISBN 3-89668-173-7).
Fotos, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch




Mittwoch, 8. Februar 2017

Um 1920: Bäuerlicher Alltag in Oberhausen - die Frauen und Kinder bei der Arbeit - und die Männer, sitzen die im "Hirsch"?


Bei dem Gebäude hinter dem Kuhfuhrwerk handelt es sich um das Gasthaus "Hirsch". Das in die Hauptstraße hineinragende Haus wurde umgangssprachlich nur als "Fuchsbau" bezeichnet. Links der noch nicht gedeckelte Reißenbach mit dem alten Hirschgebäude.

Bildquelle: Ausschnitt einer im GHV-Archiv befindlichen Aufnahme.

Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Dienstag, 7. Februar 2017

Am Stammtisch: "Wie sieht's aus, zahlst du jetzt mei Viertele - oder?"


Personen: Links, Berthold Hartstein, rechts, Kurt Bader - Mitglieder im GHV-Lichtenstein.
 Foto + eArchiv: Dieter Bertsch

Montag, 6. Februar 2017

Unterhausen: Das "Gasthaus zum Lamm".


Im Gasthaus zum Lamm wurde die Biersorte "Alpirsbacher Klosterbräu" ausgeschenkt. Wie nahezu jede Wirtschaft hatte auch das Lamm einen Stammtisch. An diesem traf sich regelmäßig zu festen Zeiten ein bestimmter Personenkreis. Auch der damalige Privatier Flamm, dem ehemals die Pappenfabrik Kurz gehört hat, genoss seinen Ruhestand und war ein häufiger Stammtischgast. Es wird von ihm berichtet, dass er ein stattlicher Mann gewesen sei, einen Kopf größer als die meisten Anderen. Er hatte anscheinend einen ausgeprägt "gesegneten Appetit". Er soll einmal gesagt haben: "Eine ganze Gans für mich allein ist zu wenig, zwei Gänse sind reichlich, aber eine Gans und eine Ente, das ist das richtige Quantum für eine Mahlzeit"!

Die Textauszüge entstammen einem Manuskript, verfasst von Paul Schweizer, ehemaliger Gemeindearchivar und GHV-Mitglied. Bei einem Altennachmittag, am 26. Juni 1984, von ihm vorgetragen.

Bildquelle: GHV-Lichtenstein, Erstveröffentlichung: 26.02.2011                                                         eArchiv: Dieter Bertsch

Sonntag, 5. Februar 2017

Soviel Zeit muß sein: Erinnerung und Gedenken an einen guten Freund.


Heute, am 5. Februar, jährt sich der 1. Todestag unseres langjährigen Vorsitzenden und Gründungsmitglieds des Geschichts- und Heimatvereins Lichtenstein e.V.:

Werner Vöhringer

Als ausgezeichneten Kenner der Lichtensteiner Vergangenheit und aktiven Mitgestalter unserer aktuellen Ortsgeschichte sowie stetig guten Freund und Kameraden, erinnern wir Heute an seinen frühen Tod.

Bildertanz, Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein e.V.                                                                  eArchiv: Dieter Bertsch

Samstag, 4. Februar 2017

Ein beachtlicher Fortschritt im März 1922: Anschaffung eines Leichenwagens - mit zwei PS.


In früheren Jahren wurden die Verstorbenen in ihrer Wohnung aufgebahrt. Die "Leichenzüge" gingen vom Haus aus zum jeweiligen Friedhof. Der Sarg wurde in der Regel von vier oder sechs Trägern getragen. Dem Leichenzug voran ging der Schutzmann in Sonntagsuniform und Helm.

War der Verstorbene ein Mann, dann gingen im Leichenzug die Männer voran, war die Verstorbene eine Frau, dann waren die Frauen die ersten im Zug. Fahrzeuge durften den Leichenzug nicht überholen. Die Männer trugen damals grundsätzlich einen Gehrock und einen Zylinderhut, die Frauen waren ganz in schwarz gekleidet. Diese Kleidung wurde übrigens auch zum Abendmahl getragen.
Bei Beerdigungen, die von Wohnungen der BSU-Siedlung ausgingen, mußten die Träger den Sarg meistens zweimal abstellen und eine kleine Ruhepause einlegen.

Im März 1922 wurde dann ein Leichenwagen angeschafft, der stets von zwei Pferden gezogen wurde. Die Anschaffungskosten betrugen 19.000 Mark. Der Pappenfabrikant Adolf Kurz hat dazu 10.000 Mark gestiftet.

Auf dem obigen Foto ist Karl Reiff abgebildet, Oberhausener Kronenwirt. Quelle: GHV-Lichtenstein.
Textauszug: Manuskript-Sammlung von Paul Schweizer und Wilhelm Reiff, ehemalige Gemeindearchivare und GHV-Mitglieder.

Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Freitag, 3. Februar 2017

1913: Besuch im "Kurhaus Staufenburg". Im Zellertal bei Unterhausen.


Der folgende Bericht ist in den "Blättern des Schwäbischen Albvereins", von 1913 abgedruckt (verfasst von Karl Launer):

Das neue "Kurhaus Staufenburg", im schönen Zellertal, 10 Minuten von der Bahnstation "Spinnerei Unterhausen" entfernt, am Fuss des Pfullinger Hochbergs gelegen, ist seit Sommer 1913 vollendet. Es macht durch seine schöne Bauart schon von außen einen sehr guten Eindruck. Umgeben von Terrassen, mit großartiger Ausschau, befinden sich im unteren Stock ein größeres und zwei kleinere Wirtschaftszimmer.

Die innere Einrichtung ist in braunen Farben gehalten, an den Wänden auf halber Höhe Stoffbespannung, so daß das Ganze fein abgestimmt ist. Oben sind die Fremdenzimmer, weich und mollig eingerichtet, der Neuzeit entsprechend mit allem versehen. Wohl mancher, der längere Zeit in diesen trauten Räumen geweilt hat, wird seine Schritte immer wieder gern an dieses stille Plätzchen lenken.

Die Terrasse, rechts vom Bilde gesehen, wird mit Blumen und Pflanzen angelegt, die sich an den Seiten emporwinden. Das Kurhaus hat eigenes, gutes Quellwasser. Die Küche ist im Erdgeschoss untergebracht und mit Speisenaufzug versehen. Durch seine geschützte Lage, am hohem Walde, ist der Aufenthalt immer angenehm.

Von dem Kurhaus aus lassen sich lohnende kleinere und größere Wanderungen unternehmen. Einige davon seien hier kurz angegeben:
Durchs Zellertal empor zur Ruine Stahleck, über Ruine Greifenstein und Holzelfingen, auf der alten Holzelfinger Steige wieder zurück zum Kurhaus - 3,5 Stunden.

Zum Übersberger Hof und Mädchenfels - 1,5 Stunden.

Über Pfullingen zum Waldkaffee am Ursulaberg, dann am Rand des Pfullinger Hochbergs zur Ernsthütte, mit prächtigem Blick ins Honauer Tal, weiter zur Schutzhütte am Hochberg, hier den Weg abwärts zum Kurhaus zurück - 3 Stunden.

Donnerstag, 2. Februar 2017

Zu Beginn des Bauernjahres, jährlich am 2. Februar, ist "Mariä Lichtmess". Überlieferte Redensart: "Lichtmess bei Tag ess"!


Das Bild zeigt die Linde am Schafhaus im Reißenbachtal. Dieser Baum ist als erfasstes Naturdenkmal geschützt (11.203).
Die mächtige Linde besitzt eine wichtige Portalfunktion am Eingang zu einem Taleinschnitt im Hangwald. Trotz des dahinter liegenden geschlossenen Waldbestandes fällt der Baum durch seine erhabene Größe und seinen Wuchs auf. Linden in diesem Alter und in der stattlichen Größe sind selten anzutreffen und daher schützenswert.

Der Tag "Mariä Lichtmess" war im bäuerlichen Jahresablauf ein wichtiges Datum. Die Mägde und Knechte bekamen ihren Restlohn ausbezahlt und per Handschlag wurde entweder ihre Anstellung um 1 Jahr verlängert oder sie mußten sich eine neue Dienststelle suchen.
Ab dem 2. Februar wurde auch wieder ohne Kerzen, bei Tageslicht, zu Abend gegessen.

Foto, Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

Mittwoch, 1. Februar 2017

Lichtenstein an seinem "Tiefpunkt"!


Der tiefste Punkt der Lichtensteiner Markung, mit 470 m, befindet sich unterhalb des BSU-Areals, im Naturschutzgebiet "Echazauen".

Das Foto wurde am 22.07.2015 schon einmal veröffentlicht,  Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch