Freitag, 3. Februar 2017
1913: Besuch im "Kurhaus Staufenburg". Im Zellertal bei Unterhausen.
Der folgende Bericht ist in den "Blättern des Schwäbischen Albvereins", von 1913 abgedruckt (verfasst von Karl Launer):
Das neue "Kurhaus Staufenburg", im schönen Zellertal, 10 Minuten von der Bahnstation "Spinnerei Unterhausen" entfernt, am Fuss des Pfullinger Hochbergs gelegen, ist seit Sommer 1913 vollendet. Es macht durch seine schöne Bauart schon von außen einen sehr guten Eindruck. Umgeben von Terrassen, mit großartiger Ausschau, befinden sich im unteren Stock ein größeres und zwei kleinere Wirtschaftszimmer.
Die innere Einrichtung ist in braunen Farben gehalten, an den Wänden auf halber Höhe Stoffbespannung, so daß das Ganze fein abgestimmt ist. Oben sind die Fremdenzimmer, weich und mollig eingerichtet, der Neuzeit entsprechend mit allem versehen. Wohl mancher, der längere Zeit in diesen trauten Räumen geweilt hat, wird seine Schritte immer wieder gern an dieses stille Plätzchen lenken.
Die Terrasse, rechts vom Bilde gesehen, wird mit Blumen und Pflanzen angelegt, die sich an den Seiten emporwinden. Das Kurhaus hat eigenes, gutes Quellwasser. Die Küche ist im Erdgeschoss untergebracht und mit Speisenaufzug versehen. Durch seine geschützte Lage, am hohem Walde, ist der Aufenthalt immer angenehm.
Von dem Kurhaus aus lassen sich lohnende kleinere und größere Wanderungen unternehmen. Einige davon seien hier kurz angegeben:
Durchs Zellertal empor zur Ruine Stahleck, über Ruine Greifenstein und Holzelfingen, auf der alten Holzelfinger Steige wieder zurück zum Kurhaus - 3,5 Stunden.
Zum Übersberger Hof und Mädchenfels - 1,5 Stunden.
Über Pfullingen zum Waldkaffee am Ursulaberg, dann am Rand des Pfullinger Hochbergs zur Ernsthütte, mit prächtigem Blick ins Honauer Tal, weiter zur Schutzhütte am Hochberg, hier den Weg abwärts zum Kurhaus zurück - 3 Stunden.
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