Johann Wilhelm Bertsch, Bürger und Schuhmacher in Oberhausen, ist im Juni 1847 geboren.
In seinen
Gesellenjahren ist er auf der Wanderschaft bis in die Schweiz gekommen. Nach
der Teilnahme am Feldzug gegen Napoleon III führte er seine Frau, Jakobine
Rosine, zum Traualtar. Diese gebar ihm 7 kecke Buben und 3 züchtige Mädchen. Die
alten Werte hatten noch ihre Gültigkeit und in der dörflich-bäuerlichen Welt
stand man mit beiden Füssen auf der Erde. Über diese herrschte der Kaiser und
Könige, aber über ihrem Haupt war der Himmel, in dem Gott, der Weltenlenker regierte.
Der Kampf ums nackte Dasein war hart und unerbittlich. Auf dem Schusterschemel
sitzend nähte und flickte er mit Fleiß die Stiefel der Dorfbewohner. Daneben
baute er Gerste an und pflanzte Kartoffel auf der Alb hinterm Gießstein. Er
mähte auf den Wiesen im Tal das Gras für die Kuh und füllte im Herbst die
Fässer mit Most. Die Kinder wuchsen heran, waren von guter Statur und
wohlbegabt. Die Lebensweise war einfach. Man verstand zu verzichten, zu sparen
und einzuteilen. Als gescheiter Mann, mit weitem Horizont, hatte er längst die
Erkenntnis gewonnen, dass vieles, was besteht, wert ist, dass es zugrunde geht
oder gründlich verändert wird.
Als seine liebe Frau in der Mitte ihres Lebens starb und die Kinder das Elternhaus verlassen hatten, ist es um ihn ruhiger geworden.
Foto, aufgenommen am Pfingstmontag, den 5.6.2017. Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
Als seine liebe Frau in der Mitte ihres Lebens starb und die Kinder das Elternhaus verlassen hatten, ist es um ihn ruhiger geworden.
Foto, aufgenommen am Pfingstmontag, den 5.6.2017. Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
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