In einem alten Wanderführer des Reutlingers Gustav Hochstetter heißt es über den Pfingstmontag: "Nebelhöhle! Von den vielen Höhlen, die wir im Land haben, ist keine so wohl bekannt, wie diese, weniger um ihrer selbst willen, als wegen der alljährlichen Wallfahrt, die zu ihr stattfindet. Neben dem Canstatter Volksfest haben wir im altwürttembergischen Gebiet eigentlich nur noch ein anderes Volksfest, an dem sich ganz Schwaben ein Stelldichein gibt: Das am Pfingstmontag auf der Nebelhöhle! In hellen Scharen strömt an diesem Tag das Volk vom frühen Morgen an auf die Nebelhöhle, Schon auf der Wanne geht es lebhaft zu, bei der Nebelhöhle erreicht jedoch die Freude ihren Höhepunkt. Unter den Bäumen und in den Büschen lagert sich alles und verzehrt seinen selbstmitgebrachten Proviant. Indessen bildet sich der Zug, der sich alsbald unter Vorantritt der Musik in Bewegung setzt. Hunderte besuchen an diesem Tag die Höhle, die in ihrer festlichen Beleuchtung einen ganz eigenartigen Anblick gewährt. Gegen Abend zieht sich alles auf den Lichtenstein und nach Honau zurück. In Reutlingen ist bis in den frühen Morgen hinein noch überall in den Straßen und in den Gasthöfen viel Leben. Trotz der Eisenbahn sind fast alle dem alten Herkommen treu geblieben und ziehen zu Fuss auf dieses Volksfest."
Bild: GHV-Archiv Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
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