Nachfolgender Textauszug stammt aus den "Blättern des Schwäbischen Albvereins, Heft 1-1981 / Herbert Rychly, Manfred Warth":
"... im Herzogthum Württemberg zwischen den Dörfern Hausen und Ober-Hausen, hat es eine Höhle unter einem Felsen, die gar ferne sich erstreckt und bis zum Ende nicht begangen worden ist. Weit einwärts in solcher Höhle kommt man zu einem gefährlichen Hügel, da etwas Licht ist und gar tief darunter ein helles Wasser gesehen wird. Wann bei trockenem und schönem Wetter aus dieser Höhle ein Nebel heraus kommt, so folget Regen und Ungewitter, daher sie allgemein das Nebel-Loch genennt wird ...".
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Diesen Bericht eines Zeiller hat Johann Matthaeus Briegel in seiner Doktorarbeit, bereits im Alter von 18 Jahren in lateinischer Sprache der Medizinischen Fakultät in Tübingen vorgelegt. Der damaligen Zeit entsprechend verlangte man von solchen Dissertationen hauptsächlich Literaturrecherchen, die dokumentieren sollten, wie belesen der Autor und wie versiert er in der Kenntnis der lateinischen Sprache war.
J.M. Briegel war gebürtiger Reutlinger (13.2.1667) und hat unter Führung eines Bauern die Nebelhöhle selbst begangen. Seine eigene Höhlenbeschreibung hat manche unsicheren Gerüchte und abschreckende, mündliche Erzählungen in ein der damaligen Wissenschaft angepasstes Licht gestellt.
Obige Titelseiten der zwanzigseitigen Doktorarbeit des J.M. Briegel:
Physikalische Studie über die natürliche Unterwelt und über andere mit dieser verbundenen Höhlen - welche er unter Leitung göttlicher Gnade unter dem hochwürdigen Rektorat des durchlauchtigsten und höchsten Herrn, des Herzogs Johann Friedrich, Herzog zu Wirtemberg, der Grafschaft Mömpelgard, der Herrschaft Heidenheim etc., seiner heiligen kaiserlichen Majestät Heerführer - unter dem Vorsitz des Dr. Johann Mögling usw. öffentlich vorstellt. - Johann-Matthaeus Brigelius, aus Reutlingen, am ? März, Tübingen, gedruckt bei Johann-Heinrich Reisl, 1685.
Der berühmten Freien Reichsstadt Reutlingen, den hochwürdigsten, edlen, verehrten, den durch Weisheit und Tat sich höchst auszeichnenden, den durch Korrektheit in der Rechtssprechung und durch Bewahrung der Gerechtigkeit sehr hervorragenden, den vortrefflichen Herren Räten, Statthaltern und übrigen Senatoren, den Herren Gönnern, Vorständen und meinen Förderern, in der Schuld der Ehre, als Pfand der Förderung und Gefälligkeit, ist es mein Wille und meine Schuldigkeit, dieses Erstlingswerk meiner Studien zu widmen - Johannes-Mattaeus Brigelius, Verfasser.
Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
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