Dienstag, 14. Juni 2022

Die Identifikation zum ehemaligen Oberhausen bleibt! Schicke, neue Kappen gab es für den Oberhausener-Nachwuchs bei der traditionellen Pfingstmontagswanderung zur Nebelhöhle.


Personen, v.l.n.r.: Jürgen Zimmerer, Klaus Zimmerer, Thomas Reiff mit Tanja und Sabine (Enkelgeneration von Gottlob Zimmerer und Luise, geb. Bertsch / Oberhausen).

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Vergangenheit ist Geschichte, Zukunft ist Geheimnis, und jeder Augenblick ein Geschenk

Zur Erinnerung an den Urahn: Johann Wilhelm Bertsch, Schuhmacher in Oberhausen:

Aufgrund lückenhafter Überlieferungen und nach nunmehr 150 Jahren darf trotzdem der Schluss gezogen werden, dass Johann Wilhelm Bertsch ein erfülltes und zufriedenes Leben gehabt hat. So manche scheinbare Eigenart und mancher Wesenszug dieses markanten Vorfahren ist selbst noch bei seinen heute lebenden Nachkommen teilweise anzutreffen. Dank mildernder Gen-Zugaben - durch Anheirat - kommt jedoch in den heutigen Folgegenerationen nicht mehr dessen harte Schale, sondern vermehrt der süße Kern zum Tragen.

Johann Wilhelm Bertsch, Bürger und Schuhmacher in Oberhausen, ist im Juni 1847 geboren. In seinen Gesellenjahren ist er auf der Wanderschaft bis in die Schweiz gekommen. Nach der Teilnahme am Feldzug gegen Napoleon III führte er seine Frau, Jakobine Rosine, zum Traualtar. Diese gebar ihm 7 kecke Buben und 3 züchtige Mädchen. Die alten Werte hatten noch ihre Gültigkeit und in der dörflich-bäuerlichen Welt stand man mit beiden Füssen auf der Erde. Über diese herrschte der Kaiser und Könige, aber über ihrem Haupt war der Himmel, in dem Gott, der Weltenlenker regierte. Der Kampf ums nackte Dasein war hart und unerbittlich. Auf dem Schusterschemel sitzend nähte und flickte er mit Fleiß die Stiefel der Dorfbewohner. Daneben baute er Gerste an und pflanzte Kartoffel auf der Alb hinterm Gießstein. Er mähte auf den Wiesen im Tal das Gras für die Kuh und füllte im Herbst die Fässer mit Most. Die Kinder wuchsen heran, waren von guter Statur und wohlbegabt. Die Lebensweise war einfach. Man verstand zu verzichten, zu sparen und einzuteilen. Als gescheiter Mann, mit weitem Horizont, hatte er längst die Erkenntnis gewonnen, dass vieles, was besteht, wert ist, dass es zugrunde geht oder gründlich verändert wird.
Als seine liebe Frau in der Mitte ihres Lebens starb und die Kinder das Elternhaus verlassen hatten, ist es um ihn ruhiger geworden.
                                                                                                                                                                Dieter Bertsch


Foto, von Jürgen Zimmerer - für die Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.                   Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

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