Dienstag, 24. April 2018

1964er Protestierer: Als in Oberhausen einigen Bürgern "d'r Kraga platzt ischd".


Bereits vier Jahre bevor die 68er in Deutschland auf die Straßen gingen, haben einige Bürger und Anwohner auf der "oberen Braike" gegen die schlechten und desolaten Straßenverhältnisse protestiert. Die Unmutsbezeugung wurde federführend von Heinrich Keppeler organisiert. Beanstandet wurde, dass die teilweise mit Wohnhäusern bereits seit 1926 bebaute und 1956 umgelegte Braike, bis zum o.g. Zeitpunkt noch keine ordentlich ausgebauten Straßen hatte. Mit Kalkmaterialien  eingeschotterte Feldwege waren in den Herbst- und Wintermonaten, bei Wind, Regen und Schnee nur mit "Suffrohr" oder Wanderstiefel begehbar.

Diese unzumutbare Situation und der Protest wurde von der regionalen Presse ausgeprägt plakativ veröffentlicht und hat dadurch seine Wirkung nicht verfehlt. Kurz nach den eingeleiteten Aktionen wurden die Straßen von der Gemeinde, unter Federführung von Bürgermeister Ernst Braun, ordentlich ausgebaut und mit einer Teerdecke versehen. Bei den nächsten Gemeinderatswahlen wurde Heinrich Keppeler in das Gremium gewählt.

Fotos, Textauszüge: Archiv des GHV-Lichtenstein                                                        Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch

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