Montag, 30. April 2018

Das ehemalige Backhaus der Gemeinde Honau - erbaut 1842. Ehemals Haus Nr. 78, Heiligengasse, heute Ahornweg.


1842
Auf Weisung des Landes und der Feuerverssicherung wurde 1842 ein Gemeindebackhaus erstellt. Die Benutzung stand für jeden Bürger offen. Im Backraum befanden sich ein kleiner und ein größerer Backofen, welche gegen eine Gebühr benutzt werden konnten. Ein Pachtvertrag mit einem "Backmeister" regelte die festgelegten Gepflogenheiten.

1880
Im hinteren Teil des Hauses wurde für Gemeindebedienstete eine Kammer mit Kochnische als Behausung eingerichtet. Um 1930 wohnte der ehemalige Feldschütz Geiger darin.

1953
Es erfolgte die Stilllegung des Backhauses.

1954
Das Backhaus wird an Oskar Blickle verkauft, aufgestockt und als Wohnung eingerichtet. Im Erdgeschoss wird das Postamt installiert.

1984
Nach einem Weiterverkauf dient es jetzt nur noch für reine Wohnzwecke.


Auszug aus dem Pachtvertrag von 1924 zwischen der Gemeinde Honau und dem Backmeister, Jakob Saur:

... Saur bezahlt der Gemeinde einen jährlichen Pachtzins von 30 Mark.

Das Backhaus darf von jedem hiesigen Einwohner benutzt werden. Die genaue Zeit ist dem Backmeister anzuzeigen. Der Backmeister ist laut Gemeinderatsbeschluss berechtigt ...... für die Benutzung des großen Ofens 20 Pfennig und für die Benutzung des kleinen Ofens 15 Pfennig zu erheben. Das erforderliche Brennholz haben die Backhausbenützer selbst zu stellen. Die im Backhaus eingerichtete elektrische Beleuchtung geht zu Lasten der Gemeinde.
Der Backmeister hat darauf zu achten, dass das Backhaus stets in Ordnung gehalten wird, insbesondere hat er für regelmäßige Reinigung usw. Sorge zu tragen.
Falls sich an den Öfen oder sonst wo Defekte zeigen, hat der Backmeister dies dem Ortsvorsteher alsbald zur Kenntnis zu bringen, desgleichen Beschädigungen irgendwelcher Art, welche von Dritten angerichtet wurden ...

Foto, Textauszüge: Archiv des GHV-Lichtenstein                                                                                   eArchiv: Dieter Bertsch

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