Am 10. Juli 1936 beantragte in Reutlingen der Verein "Albhütte e.V." die Genehmigung zum Bau einer Hütte auf demTraifelberg. Geplant als Unterkunftshütte einer politischen Organisation aus Reutlingen wurde nur wenige Tage später die Genehmigung erteilt. Der Spatenstich zu einem SA-Heim erfolgte unter der Leitung des damaligen Standartenführers. Dem "Verein", vertreten durch einen Herrn Wendler aus Reutlingen, wurde nach Fertigstellung im Januar 1937 die Erlaubnis für sieben Schlafkammern und einem Schlafsaal für bis zu vierzig Personen erteilt. Weiterhin die Genehmigung zum Ausschank von Wein, Bier, Most, Branntwein sowie von alkoholfreien Getränken. Nach der Einweihung, im März 1937, wurde die "Albhütte" bald in "SA-Heim, Karl-Schuhmacher-Haus" umbenannt. 1939 wurde die Erweiterung von einem Wirtschaftssaal, einem Wirtszimmer und einem Wirtschaftsgarten genehmigt.
Die Stadt Reutlingen kaufte 1943 das Haus und Anwesen um 20.000 Reichsmark. Die Albhütte bekam mit Emma Ungerer eine erste Pächterin. Ein Zeltplatz in unmittelbarer Nähe, wie dieses ein Reutlinger Bürger vorgeschlagen hatte, wurde nicht verwirklicht.
Im Reutlinger Gemeinderat wurde 1952 über verschiedene Gebäudenutzungen beraten. Nach einer Aufstockung mit Dachgauben und der Installation einer Zentralheizung und mit fließendem Wasser, wäre das Haus dann eine Erholungsstätte für erholungsbedürftige Beamte, Angestellte und Arbeiter der Stadt Reutlingen geworden. Eine weitere Idee war die Nutzung für die "Kinderlandverschickung".
Nach verschiedenen Pächtern übernahm Fedor Friedrich die "Albhütte", die er 1971 von der Stadt Reutlingen kaufte und 1980 grundlegend renovierte. Als Gastwirt betrieb er mit seinem Sohn das in herrlicher Aussichtslage stehende Lokal noch mehrere Jahre.
Die Pächter der Albhütte nach 1943: Emma Unger (1943 - 1959), Margarete Grüninger (1959 - 1960), Herbert Dörfler (1960 - 1961), Robert und Else Stecker (1961 - 1966), Fedor Friedrich (1966 - 1970), Reiner Wietek (1970 - 1973), Rolf Prettl (1973 - 1974), Irene Keppler (1974 - 1980), Fedor Friedrich (ab 1980 bis zur endgültigen Schließung).
Bilder und Text: Übergabe von Fedor Friedrich, am 24.09.2009 an Raimund Vollmer + Werner Vöhringer. Archiv des GHV-Lichtenstein. Erstveröffentlichung (Auszüge): OKT 2009.
Bearbeitung + eArchiv: Dieter Bertsch
Wo stand die?
AntwortenLöschensteht immer noch ;-)
LöschenDer Zugang/Zufahrt zu dieser "Hütte" war über den "Rundweg um den Traifelberg" (Waldstrasse) bzw. die Uhlandstrasse.
AntwortenLöschenWaldstraße 14 ist offizielle Zufahrt. Uhlandstraße ist eine Sackgasse, da gint es einen "Tramepelpfad" ca 15 m...
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